21. Dezember: Im Winterwald. Die Tiere leiden Not

Heute öffnet sich für Sie und Ihre Senioren das 21. Türchen bzw. Kapitel der Adventsgeschichte “Im Winterwald”.



Im Winterwald. Die Tiere leiden Not

Es war klirrend kalt am Morgen des 21. Dezembers. Der Schnee lag hoch und war steinhart gefroren. Die Sonne stand tief an einem graublauen Himmel und man hätte meinen können, der Tag solle schön werden.
Aber dem war nicht so. Es war einfach viel zu kalt und durch den gefrorenen Schnee, der alles bedeckte, fanden die Tiere kein Futter. Den Mäuschen froren die Pfötchen im eiskalten Schnee und sie blieben gleich aneinander gekuschelt im Mauseloch.

Dem Fuchs tat das Laufen im hartgefrorenen Schnee weh. Er drehte langsam seine Runde, hoffte, ein Mäuschen zu erwischen, aber die versteckten sich ja im Mauseloch. Von Ferne konnte er den Hasen sehen. Doch er hätte keine Chance gehabt den Schneehasen zu erwischen, denn sobald er schneller lief, rutschte er auf dem hartgefrorenen Schnee aus.

Der Hase war nur kurz aus seinem Bau gekommen. Die Sonnenstrahlen hatten ihn gelockt. Doch auch ihm war es zu kalt. Er hoppelte zwar bis zur Futterkrippe und dachte, er könne etwas Heu fressen, aber als er an der Futterkrippe ankam, war diese leer. Die Rehe standen dicht gedrängt beieinander und knabberten die Knospen und Triebe der umstehenden Bäume ab. „Habt ihr schon alles Heu aufgefressen?“, wollte der Hase wissen. „Nein, haben wir nicht. Wir warten auf den Zweibeiner, der hat uns schon seit zwei Tagen kein Heu mehr gebracht.“ Sorgenvoll schauten die Rehe aus ihren braunen Augen den Hasen an. „Ich warte noch ein bisschen hier bei euch. Vielleicht kommt der Mensch ja noch.“ Dem Hasen knurrte der Magen und seine Hoffnung auf ein kleines Frühstück schwand dahin.

Als der Bussard über der Lichtung kreiste und rief, versteckte sich der Hase zwischen den Beinen der Rehe. Der Bussard setzte sich auf einen Baumwipfel und beobachtete die Umgebung ganz genau. Er hatte seit dem Schneesturm auch nichts mehr gefressen und jetzt hoffte er, dass vielleicht ein unvorsichtiges Mäuschen über den Schnee lief. Den Schneehasen hatte er noch nicht entdeckt, denn mit seinem weißen Fell konnte der sich sehr gut tarnen.

Das Wildschwein lief grunzend und schnaufend durch den Wald, ebenfalls auf der Suche nach Futter. Durch die dicke Schneedecke konnte es aber nicht riechen, ob sich darunter Nüsse oder Eicheln befanden und selbst wenn es etwas hätte riechen können, so war doch der Schnee dermaßen hart, dass es ihn nicht hätte weg buddeln können.

Die Eule saß aufgeplustert gegen die Kälte in der großen Tanne. Sie hatte beide Augen fest geschlossen und schlief unruhig, denn ihr Bauch grummelte vor Hunger. Selbst die kleinen Singvögel saßen im Vogelhäuschen mit knurrenden Mägen. Ein paar Hülsen der leer gefutterten Sonnenblumenkerne lagen herum. Ab und zu probierte ein Vögelchen ob nicht doch irgendwo noch ein Kern drinsteckte, aber die Sonnenblumenkerne waren alle aufgefressen. Als die Sonne am späten Nachmittag hinter dem Horizont verschwand, litten alle Tiere im Wald Not.



 

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1. Dezember: Im Winterwald. Hans und Grete
2. Dezember: Im Winterwald. Die Vögel
3. Dezember: Im Winterwald. Der Christstollen
4. Dezember: Im Winterwald. Barbaratag
5. Dezember: Im Winterwald. Die Eule
6. Dezember: Im Winterwald. Nikolaustag
7. Dezember: Im Winterwald. Das Mäuschen
8. Dezember: Im Winterwald. Die Rehe
9. Dezember: Im Winterwald. Wieder zurück im Mauseloch
10. Dezember: Im Winterwald. Im Holzhaus
11. Dezember: Im Winterwald. Der Mäusebussard
12. Dezember: Im Winterwald. Der Schneehase
13. Dezember: Im Winterwald. Schneesturm
14. Dezember: Im Winterwald. Der Fuchs
15. Dezember: Im Winterwald. Wieder kein Glück
16. Dezember: Im Winterwald. Wieder zu Hause
17. Dezember: Im Winterwald. Weihnachtsschmuck für den Tannenbaum
18. Dezember: Im Winterwald. Der Eichelhäher
19. Dezember: Im Winterwald. Das Wildschwein
20. Dezember: Im Winterwald. Eingeschneit

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Monika

© by Monika Kaiser. Buchhändlerin, Betreuungskraft, Autorin bei Mal-alt-werden.de

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