24. Im Sommerwald. Das Sommerfest
Lesen Sie heute das letzte Kapitel unserer Geschichte für Senioren “Im Sommerwald”.
Das Sommerfest
Am Morgen schien die Sonne wieder warm vom blauen Himmel, die Vögel zwitscherten und die Bienen summten von Blüte zu Blüte. Es war der 24. Juni – Johannistag.
Grete hatte sich schon früh von Hans verabschiedet um in den Wald zu gehen. Traditionell wurden an Johanni Kräuter gesammelt und später getrocknet und zu Tees und Salben verarbeitet. Und um die Kräuter wie das Johanniskraut, die Schafgarbe, die Nelkenwurz, Springkraut oder Dost zu pflücken, stand man am besten früh auf.
Am späten Vormittag war Grete wieder zu Hause – Hans hatte derweil die Tiere versorgt. „Heute koche ich mal“, meinte er. „Oh gerne, dann kann ich die Kräuter zu Sträußchen binden und zum Trocknen aufhängen.“, freute sich Grete.
Hans hatte auf dem Markt Spargel gekauft und ein paar Stangen Rhabarber geschnitten. Beides sollte man nach Johanni nicht mehr ernten – ganz einfach, weil die Pflanzen dann Ruhe brauchten.
Hans deckte draußen den Tisch. Es gab Spargel mit heißer Butter, Kartöffelchen und einen frischen Salat dazu. Zum Nachtisch servierte Hans Rhabarberkompott.
„Es schmeckt sehr gut, Hans.“, freute sich Grete. „Du kannst ruhig mal öfter kochen.“
„Ja, warum eigentlich nicht? Wenn du dann das Geschirr spülst.“, lachte Hans.
Nach dem Essen machten die beiden ein Nickerchen in den Liegestühlen.
„Hallo, ihr beiden!“, der Nachbar, seine Frau und Thomas kamen durch die Gartenpforte. „Wir wollten doch mal schauen, wie es eurem Kater geht.“ Die Nachbarin hatte einen Erdbeerkuchen mitgebracht und stellte ihn auf den Tisch. Thomas’ Kratzer im Gesicht sah schon nicht mehr so schlimm aus, denn Grete hatte ihm gute Ringelblumensalbe mitgegeben. „Ich koche uns mal Kaffee.“, Hans ging in die Küche. „Oh, ich hab es aber heute gut.“, Grete genoss sichtlich das Nichtstun.
Als sie gerade mit Kuchenessen fertig waren, kamen die jungen Burschen durch das Gartentor. Sie hatten einen Grill, Holzkohle, Bratwürste und Bier dabei. „Wir dachten, wir feiern mit euch ein bisschen den Johannistag. Hans hat uns so gut beim Meilerbau geholfen.“
„Hallo!“, der Imker und seine Frau wurden begrüßt. „Ihr habt ja eine richtige Party hier. Gut das wir noch Kartoffelsalat mitgebracht haben.“
Später kamen noch der Förster und der Tierarzt vorbei. Weil nicht genügend Stühle da waren, saßen die jungen Burschen rund um den Grill auf der Wiese. Einer hatte eine Gitarre dabei und spielte bekannte Volkslieder. Es wurde gesungen und viel gelacht. Es war ein tolles Sommerfest. Spät in der Nacht, als alle Gäste nach Hause gegangen waren, nahm Hans Grete in den Arm und meinte: „Schön, wenn man so viele gute Freunde hat.“ „Ja“, antwortete Grete Hans und gab ihm einen Kuss. „Und noch schöner, wenn man so einen guten Ehemann hat.“
Diese Sommergeschichten von Hans und Grete sind außerdem bei Mal-alt-werden.de erschienen:
- Ein warmer Sommerabend
- Die Buche und ihre Mieter
- Die Fuchsjungen erkunden den Wald
- Das Abenteuer geht weiter
- Ein Mäuschen ist plötzlich allein
- Grete kocht Erdbeermarmelade
- Hans baut einen Meiler
- Feuer!
- Waldspaziergang mit Hund
- Das Findelkind
- Ein neues Zuhause
- Ein Gartenzaun muss her
- Buntes Treiben in der Buche
- Bienen
- Ein süßes Geschenk
- Der Retter in der Not
- Der Hühnerdieb
- Ein guter Plan
- Eine neue Freundin
- Das Unwetter
- Himbeersirup
- Morle auf Abwegen
- Doch lieber Dosenfutter