13. Im Sommerwald. Buntes Treiben in der Buche

In der Buche wohnen viele Tiere. Von einigen erzählt unsere heutige kostenlose Geschichte vom “Sommerwald”.

Buntes Treiben in der Buche

Noch bevor die Sonne heute früh aufging, zwitscherte bereits eine ganze Schar Vögel in der Laubkrone der Buche. Das Rotkehlchen, die Amsel und die Drossel zwitscherten und tirilierten bevor die Sonne ihre ersten Strahlen durch den Blätterwald schickte. Sogar der Kuckuck rief schon und später fielen auch die Meisen und Finken mit ihrem Gesang ein. Das war ein schönes Konzert!

Die Igelfamilie kam von ihrem nächtlichen Ausflug zurück. Die vier kleinen Igel mussten lernen, wie man selbständig Futter fand und welches Futter besonders gut schmeckte. Das waren natürlich Schnecken und Würmer, aber auch Maden, Falter und Spinnen standen auf der Speisekarte der Igelfamilie. Und falls es dann doch mal etwas Vegetarisches sein sollte, verputzten die kleinen Stachelritter auch mal ein Stück Obst. Jetzt waren die vier kleinen Igel müde. Sie legten sich zu Mama in das kuschelige, mit altem Laub ausgepolsterte Nest am Fuße der Buche, tranken noch etwas Milch und dann fielen alle fünf erschöpft in einen tiefen Schlaf.

Die Sonne stieg höher und höher. Gleichzeitig wurde es heller und heller und immer wärmer. Das weckte einen Schmetterling, der noch verpuppt in seinem Kokon an einem Faden am Stamm der Buche hing. Mit aller Kraft zwängte er sich aus dem engen Kokon. Erst schaute das Köpfchen mit den Fühlern heraus, dann rutschte der Körper heraus. Die Flügel klebten noch feucht am Körper. Der Schmetterling setzte sich auf ein Buchenblatt und ließ die Flügel in der Sonne und dem Wind trocknen. Mittlerweile war es schon Mittag geworden und der Schmetterling bekam Hunger. Er breitete seine Flügel aus und ein wunderschöner bunter Tagpfauenauge ließ sich vom Wind zu einer gelben Löwenzahnblüte tragen.

Auch die Eichhörnchen waren nicht faul. Die jungen Eichhörnchen kletterten den Buchenstamm rauf und runter, sprangen von Ast zu Ast und wenn sie alle Viere von sich streckten, flogen sie direkt durch die Luft. Zwischendurch futterten sie die frischen Triebe der Buche und der Tannen ab, sammelten Samen und knabberten an Pflanzen und Beeren. Dann jagten sie sich wieder gegenseitig den Stamm hinauf oder es ging kopfüber wieder hinunter.

Eine dicke Webspinne hatte im Laufe des Tages ein filigranes Netz zwischen zwei Zweigen in der Buche gebaut. Jetzt wartete sie verborgen unter einem Blatt, ob nicht vielleicht ein Insekt vorbeigeflogen kam und sich in ihrem Netz verfangen würde. Doch die Spinne musste bis zum Abend warten. Eine Wespe achtete nicht auf ihre Flugbahn und schoss direkt ins Netz der Spinne. Sie verhedderte sich darin und steckte fest. Je mehr sie zappelte, desto mehr wickelte sie sich in die Spinnenfäden ein. Die Spinne spürte am Zittern der Fäden, dass sich ein Opfer verfangen hatte. Schnell rannte sie zu der Wespe, pumpte ihr Gift in sie hinein und schlürfte sie dann genüsslich aus. Das war ein gutes Abendessen! Als die Sonne unterging, zwitscherten sich die Vögel ein Gute-Nacht-Lied zu und suchten sich ein Plätzchen in den Zweigen zum Schlafen. Die Blätter der Buche rauschten sachte im lauen Abendwind.

Diese Sommergeschichten von Hans und Grete sind bisher bei Mal-alt-werden.de erschienen:

  1. Ein warmer Sommerabend
  2. Die Buche und ihre Mieter
  3. Die Fuchsjungen erkunden den Wald
  4. Das Abenteuer geht weiter
  5. Ein Mäuschen ist plötzlich allein
  6. Grete kocht Erdbeermarmelade
  7. Hans baut einen Meiler
  8. Feuer!
  9. Waldspaziergang mit Hund
  10. Das Findelkind
  11. Ein neues Zuhause
  12. Ein Gartenzaun muss her

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Monika

© by Monika Kaiser. Buchhändlerin, Betreuungskraft, Autorin bei Mal-alt-werden.de

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