16. Im Sommerwald. Der Retter in der Not

Heute erfahren die Senioren, wie Caruso einen Räuber verscheucht und so die Hühner rettet. “Im Sommerwald” ist eine kostenlose Geschichte in 24 Kapiteln für Senioren.

Der Retter in der Not

„Kikeriki! Kikeriki!“, laut krähte Caruso, der Hahn, so dass er alle weckte. Die Hühner gackerten wie verrückt und Bello fing auch noch laut an zu bellen.
Hans und Grete sprangen vor Schreck aus dem Bett und suchten ihre Pantoffeln. „Was ist denn da los? Es ist doch noch nicht einmal hell.“ Hans schnappte sich eine Taschenlampe, die immer griffbereit auf dem Küchenbord lag, und mit Grete zusammen lief er zum Hühnerhof.

Caruso stand auf dem Hühnerstall und krähte wie verrückt, die Hühner drängten sich in eine Ecke des Hühnerhofs, gackerten aufgeregt und schlugen mit den Flügeln. Eine Menge Federn lag auf der Erde.
„Oh je, ich befürchte fast, dass der Fuchs da war und ein Huhn gestohlen hat.“, Hans und Grete betraten den Hühnerstall und und zählten die Hühner. Zum Glück waren aber noch alle da. Sie waren zwar sehr erschrocken, aber hatten außer ein paar Federn und ihren Nerven nichts verloren. Caruso beruhigte sich auch wieder und hörte endlich mit dem lauten Krähen auf. Hans beschaute ihn sich genauer. Er blutete etwas an einem Flügel. „Du Grete, unser Caruso scheint den Jäger verscheucht zu haben und trägt jetzt stolz seine Blessuren davon.“ „Ich werde die Wunde desinfizieren und mit Salbe einreiben, der Flügel scheint sonst in Ordnung zu sein.“ Grete besah sich Caruso genauer.

„Und was ist mit Randy?“, Hans und Grete hatten wegen der Aufregung im Hühnerstall gar nicht mehr an das Rehkitz gedacht. Sie leuchteten in den Garten hinein und riefen „Randy! Randy! Komm!“, aber kein Kitz ließ sich blicken. Rehe sind extrem scheu und das Kitz hatte wahrscheinlich einen so großen Schrecken bekommen, dass es sich gut versteckt hatte. Oder der Fuchs hatte es geholt.

„Du Hans, Bello wird wissen, wo Randy ist.“ Bello hatte auch aufgehört zu bellen, war aber nicht mehr zu sehen. „Bello! Hierher komm!“, rief Grete. Bello kam aus Randys Hütte getrottet. „Bello, such Randy! Wo ist er?“ Mit einem lauten „Wuff“ trottete Bello wieder zurück zur Hütte und Hans und Grete hinterher. Hans leuchtete in die Hütte hinein und tatsächlich! Da duckte sich Randy ganz klein und zitternd in eine Ecke. „Oh, mein armer kleiner Kerl!“, Grete nahm Randy mit ins Haus und bereitete eine leckere Flasche für ihn vor und für sich und Hans eine Kanne Tee.

Draußen wurde es langsam hell und Hans fütterte die Hühner und Caruso bekam zur Belohnung ein extragroßes Blatt Salat. Hans besah sich den Zaun um herauszufinden, wie der Räuber eindringen konnte.
„Grete, es war wirklich ein Fuchs da. Schau was ich gefunden habe.“, Hans hielt Grete ein Stück rotbraunes Fell hin. „Der wird aber einen mächtigen Schreck bekommen haben, als unser Caruso mit seiner Kräherei begonnen hat. Das war das zweite Mal, dass ein Fuchs zu unseren Hühnern wollte. Hoffentlich hat der jetzt so einen Schreck bekommen, dass er sich nicht noch ein drittes Mal blicken lässt.“

Einen Schreck hatte der kleine Fuchs auf jeden Fall bekommen. Er lag jetzt in seinem Bau und erzählte seinen Geschwistern von seinem Abenteuer in der Nacht.

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Monika

© by Monika Kaiser. Buchhändlerin, Betreuungskraft, Autorin bei Mal-alt-werden.de

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