17. Im Sommerwald. Der Hühnerdieb

In unserer kostenlose Geschichte “Im Sommerwald” erfahren die Senioren heute, wer der verkappte Hühnerdieb war.



Der Hühnerdieb

„Oh Mann! Ihr könnt euch gar nicht vorstellen mit welchem Ungeheuer ich gekämpft habe!“, das Fuchsjunge zitterte immer noch am ganzen Körper. „Das Monster ist mit einem scharfen Hackebeil auf mich losgegangen und Messer hat es in meinem Rücken gestochen.“ Die vier Geschwister des Misshandelten saßen um ihn herum und machten große Augen. Der kleine Fuchs hatte tatsächlich einige Wunden im Kampf mit dem Hahn davon getragen, der pflichtbewusst seine Hennen gegen den Eindringling verteidigt hatte. Das Hackebeil war allerdings nur sein Schnabel gewesen und die Messer waren seine Krallen.

„Aber ich habe mich gegen den Unhold zur Wehr gesetzt und habe ihm auch Wunden zugefügt. Er musste daraufhin von mir ablassen und ich konnte entkommen.“, berichtete stolz der kleine Fuchs und leckte seine Wunden.
Bewundernd schauten seine Geschwister zu ihm auf. Wären sie doch mitgegangen heute Nacht, dann hätten sie den Kampf mit ansehen können. Huch, aber dann hätten sie auch das Monster gesehen und das wäre bestimmt abscheulich gewesen. Was hatten sie doch für einen tapferen Bruder, der mit Ungeheuern kämpfte!

Dem kleinen Fuchs gingen die jungen Hühner, die sie neulich bei ihrer Entdeckertour gesehen hatten, nicht mehr aus dem Kopf. So ein saftiges Hühnchen wäre doch bestimmt ein wahrer Gaumenschmaus. Und weil der kleine Fuchs seinen Geschwistern und seiner Mutter beweisen wollte, was für ein toller Kerl er wäre, stahl er sich in der Nacht davon und schlich alleine zum Hühnerhof.

Die Eule sah das junge Füchslein und flog lautlos über seinen Kopf hinweg. „Ich weiß, was du vorhast. Aber du hast keine Chance! Du wirst vom Hund gefressen oder von den Zweibeinern erschossen. Such dir lieber wie ich ein kleines Mäuschen.“, raunte sie ihm zu. Aber der junge Fuchs wollte auf den Rat der ollen Eule nicht hören. Pah, was wusste die schon! Er würde allen beweisen, dass er ein prima Hühnerdieb war.

Aber die Eule sollte Recht behalten. Er hatte keine Chance. Er krabbelte unter den neuen Zaun her, erschrak sich fast, als er das Kitz sah, das vorsichtig aus seiner Hütte herauslugte und schlich zum Hühnerstall. Dort buddelte er mucksmäuschenleise einen Gang unter den Maschendrahtzaun, aber gerade als er sich durch das Loch zwängte, stürzte sich der Hahn mit lautem Kikeriki auf ihn. Er krallte sich auf seinem Rücken fest und hackte mit seinem Schnabel auf ihn ein. Nur durch einen beherzten Biss konnte der kleine Fuchs sich befreien und trat die Flucht an. Immer noch schrie der Hahn hinter ihm her und auch der Hund bellte jetzt laut. Das Füchslein nahm die Füße in die Hand und rannte um sein Leben.

Diese Sommergeschichten von Hans und Grete sind bisher bei Mal-alt-werden.de erschienen:



  1. Ein warmer Sommerabend
  2. Die Buche und ihre Mieter
  3. Die Fuchsjungen erkunden den Wald
  4. Das Abenteuer geht weiter
  5. Ein Mäuschen ist plötzlich allein
  6. Grete kocht Erdbeermarmelade
  7. Hans baut einen Meiler
  8. Feuer!
  9. Waldspaziergang mit Hund
  10. Das Findelkind
  11. Ein neues Zuhause
  12. Ein Gartenzaun muss her
  13. Buntes Treiben in der Buche
  14. Bienen
  15. Ein süßes Geschenk
  16. Der Retter in der Not

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Monika

© by Monika Kaiser. Buchhändlerin, Betreuungskraft, Autorin bei Mal-alt-werden.de

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