Sommergeschichten von Manni und Finchen – 20. Kapitel: Finchen ist wieder da
Was für ein Glück! Finchen wird gerettet! Wer der Retter in der Not ist, erfahren die Senioren im heutigen Kapitel unserer Sommergeschichte.
Finchen ist wieder da
Finchen blieb verschwunden. Manni rief und rief und suchte im Wald und auf den Wegen. Als das nichts brachte, rief er seine Freunde Heinz, Reinhard und Uli an. Sie teilten sich auf und kämmten den Wald bis zum Einbruch der Dunkelheit durch, doch Finchen fanden sie nicht. Spät telefonierte Manni mit Ursel, die sich auch große Sorgen um die Dackeldame machte. Nach einer unruhigen Nacht wachte Manni früh morgens auf. Er schlug die Augen auf, und sein Gefühl sagte ihm, dass irgendetwas anders war als sonst. Dann setzten die Gedanken ein und ja, Finchen war nicht da.
Am Vormittag nahmen die Freunde die Suche wieder auf und liefen laut Finchens Namen rufend durch den Wald, während Manni in der Nachbarschaft fragte, ob jemand die Dackeldame gesehen habe. Er rief bei den Tierärzten und im Tierheim an und überlegte, ob er Flugblätter drucken und verteilen sollte.
„Herr Hoffmann, kommen Sie!“, Frau Müller winkte Manni zu sich, als dieser mittags mit hängendem Kopf durch die Haustür trat. „Ich habe eine schöne Suppe gekocht. Essen Sie erst einmal etwas und ruhen Sie sich einen Moment aus. Finchen ist doch so ein schlauer Hund, der wird schon bestimmt wiederkommen.“ Es tat gut, etwas umsorgt zu werden und zur Ruhe zu kommen. Ja, Frau Müller hatte Recht, Finchen würde bestimmt bald allein den Weg nach Hause finden! Reinhard, Uli und Heinz brachen gegen Mittag die Suche ab, wollten sich aber gegen Abend noch einmal melden.
Gleich wollte Manni noch einmal in den Wald gehen und nach Finchen suchen. Er füllte in seiner Wohnung ein paar Flaschen mit Wasser auf, steckte Hundeleckerli in die Hosentasche und suchte sein Käppi, da klingelte es an der Tür. „Ja?“, fragte Manni in die Gegensprechanlage, gespannt, wer jetzt wohl käme. „Manni, ich bin´s! Oskar und ich wollen auch suchen!“ Ursel und Oskar kamen die Treppe heraufgelaufen und Ursel nahm Manni fest in den Arm. „Ich hatte einfach keine Ruhe zu Hause. Und ich dachte, vielleicht findet Oskar ja Finchen.“ Gemeinsam gingen sie bis zu der Bank, auf der gestern Manni noch so entspannt gesessen hatte.
Er ließ Oskar an einer mitgebrachten Decke von Finchen schnuppern. Ursel ließ ihn von der Leine und schon sauste Oskar los. Manni und Ursel kamen kaum hinterher. Es ging durch dichtes Unterholz, über Baumstämme, die im Weg lagen und über knorrige Wurzeln, die sie fast zum Stolpern brachten. Oskar blieb vor einer großen Baumwurzel stehen und kläffte wie verrückt. Schnell lief Manni zu Oskar. Unter der Baumwurzel befand sich ein Erdbau, der von einem Fuchs oder Dachs gegraben wurde. „Psst, Oskar! Sei mal still!“ Ursel und Manni lauschten. Ja, tatsächlich! Sie hörten ein leises Bellen, dass aus der Tiefe des Baus kam. Sie versuchten, den Eingang des Baus zu vergrößern. Das ging gar nicht so gut, denn sie hatten ja keine Schaufel dabei. Auch war die Erde sehr fest und verwurzelt. „Manni, ich gehe zurück und hole Schaufeln. Bleib du mit Oskar hier!“ „Ruf einfach die anderen an, sobald du hier im Wald telefonieren kannst, und trefft euch bei der Bank. Die sollen alle nötigen Gerätschaften mitbringen.“
Es dauerte gar nicht so lange und die drei Freunde kamen mit Schaufeln und einer Axt durch den Wald gestapft. Jetzt ging es sehr schnell. Der Bau wurde vergrößert und bald gelangten sie zu Finchen. Die saß ganz verdattert im Bau fest – ihre Leine hatte sich an einer Baumwurzel verhakt und so war sie gefangen. Ach, was war Finchen froh als sie ihr Herrchen wiedersah! Sie schleckte ihm einmal über das ganze Gesicht vor lauter Liebe! Doch das war Manni egal. Hauptsache er hatte sein Finchen wieder! „Vielen, vielen Dank, Ursel, dass du mit Oskar gekommen bist! Ohne ihn hätten wir Finchen niemals gefunden!“
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Diese Geschichten von Manni und Finchen sind bereits erschienen:
Sommergeschichten von Manni und Finchen – 1. Kapitel: Ein sturer Hund
Sommergeschichten von Manni und Finchen – 2. Kapitel: Johannistag
Sommergeschichten von Manni und Finchen – 3. Kapitel: Im Schrebergarten
Sommergeschichten von Manni und Finchen – 4. Kapitel: Ein Löwe zum Anfassen
Sommergeschichten von Manni und Finchen – 5. Kapitel: Am Badeteich
Sommergeschichten von Manni und Finchen – 6. Kapitel: Finchen vertreibt Herrn Grabowski
Sommergeschichten von Manni und Finchen – 7. Kapitel: Auf der Suche nach der passenden Schraube
Sommergeschichten von Manni und Finchen – 8. Kapitel: Ein Pläuschchen über den Gartenzaun
Sommergeschichten von Manni und Finchen – 9. Kapitel: Ein Skatabend im Schrebergarten
Sommergeschichten von Manni und Finchen – 10. Kapitel: Spaziergang im Park
Sommergeschichten von Manni und Finchen – 11. Kapitel: Hitze
Sommergeschichten von Manni und Finchen – 12. Kapitel: Das Unwetter
Sommergeschichten von Manni und Finchen – 13. Kapitel: Neue Bekanntschaften
Sommergeschichten von Manni und Finchen – 14. Kapitel: Verabredung in Venezia
Sommergeschichten von Manni und Finchen – 15. Kapitel: Beerenpflücken im Schrebergarten
Sommergeschichten von Manni und Finchen – 16. Kapitel: Eins-Zwei-Wechselschritt
Sommergeschichten von Manni und Finchen – 17. Kapitel: Radtour mit Hindernissen
Sommergeschichten von Manni und Finchen – 18. Kapitel: Abschied auf Zeit
Sommergeschichten von Manni und Finchen – 19. Kapitel: Finchen ist weg