Sommergeschichten von Manni und Finchen – 3. Kapitel: Im Schrebergarten

Im dritten Kapitel unserer Sommergeschichte verbringen Manni, Finchen und die Enkelkinder den Tag im Schrebergarten. Viel Spaß beim Lesen unserer Geschichte für Senioren!

Im Schrebergarten

Ein Waschlappen klatschte in Mannis Gesicht. Mit der Hand versuchte er, ihn wegzuwischen, aber sofort landete wieder ein feuchter Lappen auf seiner Wange. Er hielt seinen Arm vor das Gesicht, um sich zu schützen und wurde angestupst. Da merkte er, dass er träumte und öffnete die Augen. Zwei dunkelbraune Augen starrten ihn an und eine rosa Zunge schnellte vor und schleckte ihm über die Nase. „Finchen!“, Manni war wach, „lass das! Wie spät ist es denn? Oh, schon 9 Uhr!“



Thomas und Elke waren am frühen Abend gefahren. Nachdem Manni, Justus und Mia einen ausgiebigen Spaziergang mit Finchen unternommen hatten, setzten sie sich auf den Balkon, schauten der untergehenden Sonne zu und spielten dabei „Mensch ärgere dich nicht“. Manni bereitete das Schlafsofa im Wohnzimmer für die Kinder und es war schon nach Mitternacht als endlich Ruhe einkehrte und alle schliefen.

Nachdem Manni am Morgen eine Runde mit der Dackeldame gedreht hatte, bereitete er das Frühstück auf dem Balkon zu. „So Finchen, dann weck die beiden mal auf!“ Das ließ sich der Hund nicht zweimal sagen: Finchen sprang schwanzwedelnd auf das Schlafsofa, knuffte die Kinder und kläffte fröhlich. Nach dem Frühstück packte Manfred einen Picknickkorb und die vier machten sich auf zum Schrebergarten. Sie fuhren mit dem Bus, weil es viel zu heiß war, um den weiten Weg dorthin zu laufen.

Manfred hatte den Schrebergarten vor vielen Jahren gepachtet, als seine eigenen Kinder noch klein waren. So waren die Kinder jedes Wochenende und in den Ferien im Grünen und aßen viel gesundes, selbst angebautes Gemüse und Obst. Auch hatte die Familie Hoffmann viele Freunde im Schrebergartenverein.

In der Laube angekommen, suchte Manni das alte Planschbecken aus dem Schuppen. Gemeinsam pumpten sie es auf und Manni füllte es mit Wasser. „Das Wasser muss sich erst noch etwas in der Sonne erwärmen, das ist jetzt noch viel zu kalt. Wir können aber bis dahin noch ein Weilchen zum Spielplatz gehen.“ Während Justus und Mia mit den anderen Kindern auf den Klettergerüsten tobten, saß Manni auf der Parkbank und tauschte Neuigkeiten mit den anderen Pächtern des Schrebergartens aus: wer welche Gemüse- und Blumensorte anpflanzte, wer diesen Monat mit der Gemeinschaftspflege dran war, welches Mitglied im Schrebergartenverein neu war und vor allen Dingen, wer welche Aufgaben am diesjährigen Sommerfest übernehmen sollte. Das würde natürlich alles noch einmal bei der nächsten Mitgliederversammlung besprochen werden. Die aber war erst am nächsten Freitag und die Neuigkeiten sprachen sich schnell herum.

Als die Kinder müde wurden, gingen sie zurück zur Laube. Auf der Terrasse bereitete Manni das Picknick zu und Justus und Mia spielten Ball mit Finchen auf der Wiese.
Später planschten die Kinder. Finchen sauste um das Becken und bellte. Manfred zupfte Unkraut und pflückte Erdbeeren. Zwischendurch kam immer mal wieder jemand vorbei, mit dem Manni den neuesten Klatsch und Ratschläge zu Reparaturen austauschte. Am Abend saßen die Kinder eingemummelt in Badetüchern in den Liegestühlen und Manni goss mit dem Wasser aus dem Planschbecken das Gemüse und die Blumen.
Mit dem letzten Bus fuhren sie dann nach Hause und fielen müde in ihre Betten.

 

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Diese Geschichten von Manni und Finchen sind bereits erschienen:

 

Sommergeschichten von Manni und Finchen – 1. Kapitel: Ein sturer Hund

Sommergeschichten von Manni und Finchen – 2. Kapitel: Johannistag

 

Monika

© by Monika Kaiser. Buchhändlerin, Betreuungskraft, Autorin bei Mal-alt-werden.de

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