Sommergeschichten von Manni und Finchen – 23. Kapitel: Ein Fisch am Haken
Ob Manni wohl Glück beim Angeln hat? Das erfahren die Senioren im 23. Kapitel unserer Sommergeschichte zum Vorlesen.
Ein Fisch am Haken
„Manni, du Langschläfer, steh mal auf, der Kaffee ist fertig!“, Manni rieb sich die Augen, öffnete seinen Schlafsack und zog den Reißverschluss seines Zeltes auf. „Guten Morgen! Ihr seid aber schon früh wach?“ „Am Morgen fängt man doch am besten. Komm, es gibt Rühreier mit Speck und Brot!“ Uli hielt ihm eine Tasse mit pechschwarzem Kaffee hin. „Der macht dich wach!“ Nachdem die vier gefrühstückt hatten, setzten sie sich in gebührendem Abstand an das Ufer des Sees und warfen ihre Angelruten hinein. Der See lag ruhig da. Ab und zu zeigten sich Kringel, dort wo ein Fisch aufgetaucht war und nach einem Insekt geschnappt hatte. Eine Entenfamilie schwamm von einem Ufer zum anderen und aus dem Wäldchen hinter dem See stieg Nebel auf. Noch war es diesig und wolkenverhangen, aber plötzlich riss die Wolkendecke auf und die Sonne schickte ihre Strahlen durch das Blätterdach der Bäume. Dort wo die Sonnenstrahlen auf den See trafen, funkelte er wie tausend Diamanten.
Nach und nach bissen die Fische – Plötzen und Brassen wanderten in die Eimer von Reinhard, Uli und Heinz. Nur bei Manni blieb der Eimer leer. Gegen Mittag wechselte er den Köder und suchte sich eine andere Stelle, an der er die Angelschnur ins Wasser warf. Die anderen amüsierten sich schon, dass er kein Anglerglück hatte: „Was ist los, Manni? Genießt du nur die Natur oder willst du später auch einen Fisch essen?“ „Ja, ja. Angelsport ist eine Kunst, die nicht jeder beherrscht.“ „Was soll Manni denn mit einer Plötze? Er hat doch einen ganz anderen Fisch am Haken!“ Uli zwinkerte Heinz und Reinhard zu, die dabei auch an Ursel dachten. Manni machte gute Miene zum bösen Spiel und dachte: „Wer den Schaden hat, muss für den Spott nicht sorgen.“
Am Nachmittag putzten die anderen ihre Fische und legten sie auf den Grill. Manni wollte gerade aufgeben und die Angelschnur einholen als er einen Widerstand merkte. Vorsichtig rollte er die Schnur ein Stück auf. Tatsächlich! Das war ein Fisch am Haken! Und so wie es sich anfühlte, ein ziemlich großer. „Jungs! Ich hab einen!“ Die anderen stellten sich zu Manni, den nun nichts mehr im Campingstuhl hielt und gaben ihm Ratschläge, wie er den Fisch einholen solle. „Gib ihm noch etwas Schnur!“ „Nein, roll auf!“ „Du musst nachgeben, sonst verlierst du ihn!“ „Nein, zieh, gleich hast du ihn draußen!“ Und dann tauchte der Fisch aus dem Wasser auf! Ein wunderschöner großer Karpfen zappelte an der Schnur. Schnell schnappte sich Reinhard den Fisch. „Mensch, Manni, das ist ja ein Prachtexemplar!“ Als späterer Beweis für sein Anglerglück wurde ein Foto von Manni und dem Karpfen gemacht. Dann nahm Manni den Karpfen aus und briet ihn. Dazu gab es Kartoffeln, die in der Glut des Feuers gar geworden waren und ein vom Seewasser gekühltes Bier. Manni teilte natürlich sein Festmahl mit Finchen und beide ließen sich den Karpfen schmecken.
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Diese Geschichten von Manni und Finchen sind bereits erschienen:
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Sommergeschichten von Manni und Finchen – 17. Kapitel: Radtour mit Hindernissen
Sommergeschichten von Manni und Finchen – 18. Kapitel: Abschied auf Zeit
Sommergeschichten von Manni und Finchen – 19. Kapitel: Finchen ist weg
Sommergeschichten von Manni und Finchen – 20. Kapitel: Finchen ist wieder da
Sommergeschichten von Manni und Finchen – 21. Kapitel: Unter Freunden
Sommergeschichten von Manni und Finchen – 22. Kapitel: Zeltaufbau mit Tücken