8. Im Sommerwald. Feuer!
Heute wird es sehr spannend in unserer kostenlose Geschichte “Im Sommerwald”. Aber alles findet wieder ein gutes Ende.
Feuer!
Nachdem der Meiler fertig gebaut war, wurde er in Brand gesetzt. Das bedeutete, dass im Quandel ein Feuer entfacht wurde und am unteren Boden des Meilers Zuglöcher gestoßen wurden. Oben wurde der Meiler mit Grassoden abgedichtet und von unten konnte so Sauerstoff zum Verbrennen eindringen. So verbrannte das Holz innerhalb des Meilers nicht, sondern verkohlte langsam. Das dauerte allerdings auch ein paar Tage und der Kohlenmeiler musste rund um die Uhr bewacht und kontrolliert werden. Trocknete die Abdeckung aus Erde und Laub zu sehr aus, dann wurde sie mit Wasser begossen. Die oberen Schichten, die bereits verkohlt waren, wurden abgetragen. Dicker weißer Qualm zog durch den Wald, den der Wind vor sich hertrug. Ein leichter Wind und nicht zu heißes Wetter war für das Abbrennen des Meilers am besten.
Doch das Wetter schlug um. Erst wurde es schwül und drückend, so dass man kaum atmen konnte und gegen Abend türmten sich schwarze Wolken am Himmel auf. Ein starker Wind kam auf und ein Donnergrollen war in der Ferne zu hören.
„Du Grete, ich will doch mal lieber mal nach dem Meiler schauen.“, Hans machte ein besorgtes Gesicht. „Wer weiß, ob die Jungs zurecht kommen.“
„Ist gut, Hans. Aber pass auf dich auf.“ „Ja, Grete, das werde ich.“
Hans ging eilig durch den Wald Richtung Lichtung. Hier war der Meiler aufgebaut. Die dunklen Wolken verdeckten den Himmel immer mehr, so dass es zwischen den Bäumen schon ganz finster war. Ein kalter Wind fuhr durch die Stämme und rüttelte an den Zweigen.
Als Hans auf die Lichtung trat, brannte der Kohlenmeiler lichterloh. Die jungen Burschen liefen hin und her und versuchten den Brand zu löschen. Hans rief ihnen zu, dass sie eine Kette bis zum Bach bilden sollten und mit Eimern voller Wasser den Brand löschen sollten. Das klappte auch ganz gut, aber der Wind entfachte die Glut immer wieder aufs Neue und ließ Funken auf die Gräser und Bäume fliegen. Jemand hatte die Feuerwehr angerufen, aber die konnte so schnell nicht kommen, denn zur Lichtung hin gab es keinen befahrbaren Weg. Die Männer taten was sie konnten, aber das Feuer lebte immer wieder auf.
Da gab es auf einmal einen hellen Blitz und ein lauter Donner erscholl. Und urplötzlich setzte starker Regen ein. Innerhalb von Sekunden waren alle durchnässt. Aber das war gut so, denn der Regen löschte das Feuer. Der Kohlenmeiler qualmte nur noch, aber Flammen konnte man keine mehr sehen. Die Feuerwehr traf nun auch ein, brauchte aber nicht mehr löschen. Der Regen hatte einen Waldbrand verhindert. Erschöpft und pudelnass standen die Burschen beieinander und waren froh, das Schlimmeres verhindert wurde. Ein paar Feuerwehrleute beobachteten weiterhin den Meiler und Hans lud alle zu sich nach Hause ein, einen heißen Kakao oder auch etwas Stärkeres zu trinken und sich auszuruhen.
Diese Sommergeschichten von Hans und Grete sind bisher bei Mal-alt-werden.de erschienen:
- Ein warmer Sommerabend
- Die Buche und ihre Mieter
- Die Fuchsjungen erkunden den Wald
- Das Abenteuer geht weiter
- Ein Mäuschen ist plötzlich allein
- Grete kocht Erdbeermarmelade
- Hans baut einen Meiler
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