12. Im Sommerwald. Ein Gartenzaun muss her
In diesem Kapitel der Sommerwaldgeschichten erfahren die Senioren, dass für das kleine Rehkitz extra ein Zaun und eine heimelige Hütte gebaut wird.
Ein Gartenzaun muss her
Hans und Grete gingen ausgestattet mit Flaschen und Biestmilch, das ist Aufzuchtmilch für Lämmer, und ihrem neuen Familienmitglied nach Hause. Die ersten Tage würde das Kitz im Haus bleiben und Grete würde es alle zwei Stunden füttern. Hans wollte indessen einen Zaun um das Grundstück bauen und auch eine kleine Hütte. Als sie zu Hause ankamen, begrüßte Bello das Kitz fröhlich und das Reh schien sich zu freuen und taperte durch die Küche.
„Was hälst du davon, wenn wir den kleinen Kerl Randy nennen? Der Name passt doch zu ihm, soviel Randale wie er macht.“, überlegte Hans. Grete war einverstanden, denn Randy war wirklich ein ausgelassener kleiner Rehbock.
Am Nachmittag fing Hans mit dem Bau der Hütte an. Sie sollte auf die rechte Seite des Holzhauses, links war der Hühnerstall. Er hatte noch Holz im Schuppen, das er gut verwenden konnte.
„Ja hallo Hans! Was machst du denn da?“, zwei der jungen Burschen, die beim Meilerbau geholfen hatten, kamen auf Hans zu. „Baust du für Bello eine Hundehütte?“ „Nein, ich baue eine Hütte für unser neues Familienmitglied.“ Hans erzählte vom Rehkitz und vorsichtig lugten die beiden jungen Männer durch das Fenster um sich das Rehkitz anzuschauen. Das trank gierig aus der Flasche, die Grete ihm hinhielt. Die Lämmermilch schien ihm gut zu schmecken.
Hans wischte sich den Schweiß von der Stirn, denn das Arbeiten in der Sommersonne war doch sehr anstrengend. Er ging ins Haus und holte eine Karaffe mit Eistee und vier Bechern nach draußen. Die jungen Männer wollten wissen, ob und wann sie den Meiler wieder aufbauen könnten und Hans sagte, er wolle noch einen Zaun um das Grundstück bauen, so dass das Kitz genügend Platz zum Laufen hätte. Die Burschen boten Hans an, ihm zu helfen. Sie meinten, sie würden einen Fertigzaun im Baumarkt in der Stadt kaufen und ihn dann zusammen mit Hans aufbauen. Das freute Hans sehr und die drei machten sich gleich ans Ausmessen.
„Aber denkt daran, ein Tor brauchen wir auch, sonst können wir ja auch nicht raus.“, lachte Hans.
Am nächsten Tag brachten die jungen Männer schon mal einen Teil des Zaunes. Da sie sehr viel Zaunmaterial benötigten, konnten sie nicht alles auf einmal in den Wald zur Hütte des Köhlers und seiner Frau bringen. Aber sie hatten einen einfachen Staketenzaun gekauft, den man jetzt nur noch gerade und ordentlich in die Erde stecken mußte. An jeder Ecke und in regelmäßigen Abständen schlugen sie Holzpfähle in die Erde um den Zaun zu stabilisieren und zu befestigen. An das Tor hatten sie auch gedacht.
Während die jungen Burschen den Zaun aufbauten, baute Hans derweil die Hütte für Randy fertig und Grete war natürlich mit Füttern beschäftigt. Nach drei Tagen stand der Zaun, der wirklich hübsch aussah und gut zum Bauerngarten passte. Hans legte noch frische Maulwurfserde und ein paar Zweige mit Blättern und Randys alte Decke in die Hütte, dann war das neue Zuhause für den kleinen Rehbock fertig. Randy schaute erst vorsichtig aus der Haustür. Als aber Bello ihm zeigte, dass er ruhig nach draußen in den Garten könne, sprang er fröhlich über die Wiese und erkundete neugierig sein neues Zuhause.
Diese Sommergeschichten von Hans und Grete sind bisher bei Mal-alt-werden.de erschienen:
- Ein warmer Sommerabend
- Die Buche und ihre Mieter
- Die Fuchsjungen erkunden den Wald
- Das Abenteuer geht weiter
- Ein Mäuschen ist plötzlich allein
- Grete kocht Erdbeermarmelade
- Hans baut einen Meiler
- Feuer!
- Waldspaziergang mit Hund
- Das Findelkind
- Ein neues Zuhause
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