9. Im Frühlingswald. Winterschlaf beendet

Manche Tiere halten Winterschlaf. Auch der Igel gehört dazu. Nach einem fünfmonatigen Schlaf, hat er dann mächtig Hunger. Eine Geschichte zum Vorlesen für Senioren



Winterschlaf beendet

Gerade träumte er noch von einer dicken und saftigen Schnecke, aber die löste sich leider in Luft auf. Sein Magen knurrte ganz laut, so dass er davon wach wurde. Wie lange hatte er nun geschlafen?

Der Igel überlegte: im Herbst, als das Laub bunt wurde, hatte er sich einen warmen, windgeschützten Blätterhaufen gesucht und es sich gemütlich gemacht. Dann war er eingeschlafen und nur zum Toilettengang war er zwischendurch kurz wach geworden. Er hatte den ganzen langen Winter verschlafen. Das mussten fünf Monate gewesen sein.
Er hatte nicht mitbekommen, wie es kalt wurde und der Schnee fiel. Er hatte den Schneesturm verpasst und später den vielen Regen und sogar die Überschwemmungen. Zum Glück hatte er sich eine Stelle für seinen Winterschlaf ausgesucht, wo er vor der Witterung geschützt und es warm war.

Aber nun war endlich Frühling und die Sonnenstrahlen hatten ihn geweckt. Aber auch sein Magen, der vor Hunger knurrte, ließ ihn nicht mehr schlafen. Doch noch konnte er sich nicht von seinem Traum und vom tiefen Schlaf trennen. Er gähnte und blinzelte. Seine Beinchen zuckten als wollten die Muskeln ausprobieren, ob sie ihn noch tragen könnten. Der Igel dämmerte wieder weg um dann doch nach einigen Stunden ganz wach zu sein. Er reckte und er streckte sich, schüttelte die Beinchen und sich aus, schnupperte und lief los, um etwas zu fressen zu finden.

Uuh, was war denn mit seinem schönen Stachelkleid passiert? Das schlackerte ja nur so um ihn herum. Und er fühlte sich so leicht – und leer. Da musste er aber viel abgenommen haben während seines monatelangen Schlafes. Kein Wunder, dass er jetzt so hungrig war. Er machte sich auf die Suche nach Schnecken, fand aber keine. Ob die auch Winterschlaf hielten?
Doch was duftete denn da so gut? Der Igel trippelte schnell in Richtung des herrlichen Duftes. Dort an der Hauswand stand eine Schüssel mit köstlichem Futter und ein schwarzer Kater fraß daraus. Das störte den Igel aber gar nicht. Er war nur froh, dass er etwas zu Fressen gefunden hatte. Er gesellte sich zu dem Kater und gemeinsam fraßen sie die Schüssel leer. Das war gut!

Am nächsten Tag stand nicht nur eine Schüssel mit Katzenfutter dort, sondern auch ein Schälchen mit frischem Wasser. Das war wundervoll! Der Igel trank gierig und fraß sich wieder satt, dann fühlte er sich schon kräftiger. Morle staunte zwar nicht schlecht, dass er jetzt einen Tischnachbarn hatte, aber Grete fütterte den Igel solange, bis er selber wieder Futter finden konnte. Der Igel würde es ihr danken, indem er demnächst den Gemüsegarten von Schnecken freihielt.

 



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  1. Winter ade
  2. Tauwetter
  3. Im Trockenen
  4. Die Amsel baut ein Nest
  5. Frühjahrsputz
  6. Frühlingsboten
  7. Der Hase sucht sich eine Frau
  8. Frischlinge auf Tour
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Monika

© by Monika Kaiser. Buchhändlerin, Betreuungskraft, Autorin bei Mal-alt-werden.de

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