3. Im Frühlingswald. Im Trockenen

Das Wasser steigt und steigt und auch die beiden Mäuschen müssen ihr Zuhause verlassen. Eine Geschichte zum Vorlesen für Ihre Senioren.

Im Trockenen

Hans hatte Recht, die Tiere verließen schnell ihren Bau oder ihre Höhle, als der Regen nicht enden wollte und die ersten Rinnsale in ihr Zuhause flossen.



Auch die beiden Mäuschen mussten ihr Zuhause unter der Tanne verlassen. Das Wasser stieg und stieg und floss in ihr Mäuseloch. Schnell rannten sie hinaus. Doch wohin sollten sie? Draußen war auch schon alles überschwemmt und unablässig regnete es weiter.
Die braune und die graue Maus schauten sich um und dann schauten sie sich an.
Beide hatten den selben Gedanken. Sie sausten los. Dabei mussten sie aufpassen, dass sie nicht in eine große Pfütze fielen oder im Matsch steckenblieben. Sie versuchten, auf möglichst trockenem Weg zu ihrem Ziel zu gelangen. Aber sie waren trotzdem schon klatschnass, denn von oben regnete es unablässig auf sie herab. Sie mussten öfter einen Umweg machen, aber sie kamen ihrem neuen Unterschlupf immer näher. Doch kurz vor ihrer Rettung versperrte ihnen eine riesengroße tiefe Pfütze den Weg.
Was nun?

Zurück konnten sie nicht, denn das Wasser stieg immer weiter und hatte schon längst ihr gemütliches Mauseloch überflutet. Die einzige Rettung wäre der Schuppen vor ihnen. Aber der Weg dorthin war versperrt durch diese Riesenpfütze, die für die beiden kleinen Mäuschen wie ein großer, tiefer See war.
„Komm! Wir schaffen das!“, die braune Maus hopste ins Wasser und schwamm los.
Die graue Maus sah, dass ihre Freundin nicht unterging, nahm all ihren Mut zusammen und hopste hinterher. Mit hektischen Bewegungen schwammen die beiden Mäuse durch die Pfütze. Es war sooooo anstrengend! Sie japsten schon, da tauchte vor ihnen ein Tannenbaumzweig auf. Etwas Lametta hing noch daran. Sie zogen sich mühsam hinauf, schüttelten sich und schnauften erst einmal durch.

Der Schuppen war gar nicht mehr weit. Als die beiden Mäuse sich ausgeruht hatten, sprangen sie wieder in die Pfütze und schwammen noch das letzte Stück. Am Ufer auf der anderen Seite angekommen, schüttelten sie sich das Wasser aus dem Fell und sausten zum Schuppen. Unter einem losen Brett krochen sie hinein. Hier war der Boden auch schon ganz nass, aber die Mäuschen kletterten einen Holzstapel hinauf und suchten sich ein trockenes und geschütztes Plätzchen. Sie putzten sich sauber, schmiegten sich aneinander und schliefen vor Erschöpfung tief und fest ein.

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  1. Winter ade
  2. Tauwetter

Monika

© by Monika Kaiser. Buchhändlerin, Betreuungskraft, Autorin bei Mal-alt-werden.de

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