Sommergeschichten von Manni und Finchen – 7. Kapitel: Auf der Suche nach der passenden Schraube

Im siebten Kapitel fährt Manni in den Baumarkt. Ob er findet, was er dort sucht, erfahren die Senioren in unserer Sommergeschichte zum Vorlesen.

Auf der Suche nach der passenden Schraube

Gerade als Manfred die Zeitung beiseitelegte und einen prüfenden Blick auf die vom Maulwurf zerstörte Wiese warf, klingelte es an der Wohnungstür. „Guten Morgen Frau Müller,“ begrüßte Manni seine Nachbarin, „was verschafft mir die Ehre?“ „Ach, Herr Hoffmann, ich habe eine Bitte an Sie: mein Sonnenschirm lässt sich nicht mehr aufspannen. Können Sie mal bitte nachschauen?“ „Ja, sicher, Frau Müller, ich komme gleich zu Ihnen hinunter.“ Manni räumte schnell das Frühstücksgeschirr vom Balkon, schnappte seinen Werkzeugkasten und ging dann zu seiner Nachbarin.

Finchen lief schwanzwedelnd voraus in froher Erwartung einiger Leckerchen. Die sie dann natürlich auch heimlich von Frau Müller bekam, während Manni sich den Sonnenschirm besah. „Da fehlt eine Schraube, Frau Müller, der kann gar nicht halten. Aber die passende Schraube habe ich nicht, da muss ich zum Baumarkt.“ „Aber das macht doch zu viele Umstände, Herr Müller!“ „Nein, das ist kein Problem. Ich wollte sowieso dorthin, denn ich brauche noch Holzfarbe für den Zaun im Schrebergarten.“ „Ja, wenn das so ist! Können Sie mir dann auch noch Blumenerde und vier oder fünf Petunien mitbringen? Ich würde den Balkonkasten gerne neu bepflanzen.“ „Alles klar, Frau Müller, das mache ich. Passen Sie bitte in der Zeit auf Finchen auf.“ „Sicher, das liebe Hundchen ist doch immer so gerne bei mir“, meinte Frau Müller und streichelte dem verzücktem Finchen über den Kopf.

Manni schnappte sich sein Rad und fuhr zum Baumarkt. Puh, es war schon wieder so heiß! Der Fahrtwind kühlte zwar, aber das Strampeln war doch ganz schön anstrengend!
In der Gartenabteilung fand Manfred ein paar hübsche Petunien und auch die passende Blumenerde. In der Farbenabteilung erstand er Holzfarbe für den Jägerzaun und einen Pinsel. Jetzt fehlte nur noch die Schraube für Frau Müllers Sonnenschirm. Manni schob den Einkaufswagen über die langen Wege und durch die Reihen der hohen Regale. Nach einiger Zeit fand er das Regal mit den Schrauben. Hier gab es dicke Schrauben und dünne, lange und kurze. Es gab Sechskantschrauben, Flanschschrauben und Zylinderschrauben. Schrauben aus Edelstahl, Nylon und verzinkt, Schrauben mit oder ohne Unterlegscheiben, einzelne Schrauben mit Mutter, Pakete mit bis zu hundert Schrauben oder ganze Sets verschiedener Schrauben. Manni setzte seine Lesebrille auf und versuchte, sich durch diesen Schraubendschungel zu arbeiten. Nach endloser Sucherei fand er die passende Schraube plus Mutter für Frau Müllers Sonnenschirm. Er packte Blumenerde, Farbe und Petunien in seinen Fahrradanhänger und die Schraube in die Hosentasche, dann radelte er zurück.

Schweißgebadet kam er im Knappenweg an. Finchen freute sich unbändig, dass das Herrchen wieder da war, und Frau Müller freute sich auch. Er probierte gleich aus, ob die Schraube auch passte. Und ja, der Sonnenschirm ließ sich zum Glück wieder aufspannen. Im Schatten erholte sich Manni bei einem Glas kühlem Eistee und Frau Müller bestaunte die hübschen Petunien. Dann half er ihr noch den Blumenkasten zu bepflanzen. „Vielen, vielen Dank, Herr Hoffmann! Wenn wir Sie nicht hätten!“ „Gern geschehen, Frau Müller“, verabschiedete sich Manni, „jetzt können Sie bei der Hitze wieder im Schatten sitzen.“
„So, Finchen, und wir beide drehen jetzt erst mal eine Runde um den Block – die gefutterten Leckerchen wieder ablaufen.“

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Diese Geschichten von Manni und Finchen sind bereits erschienen:

Sommergeschichten von Manni und Finchen – 1. Kapitel: Ein sturer Hund

Sommergeschichten von Manni und Finchen – 2. Kapitel: Johannistag

Sommergeschichten von Manni und Finchen – 3. Kapitel: Im Schrebergarten

Sommergeschichten von Manni und Finchen – 4. Kapitel: Ein Löwe zum Anfassen

Sommergeschichten von Manni und Finchen – 5. Kapitel: Am Badeteich

Sommergeschichten von Manni und Finchen – 6. Kapitel: Finchen vertreibt Herrn Grabowski