17. Im Herbstwald. Nach dem Sturm

Der Sturm war weitergezogen und hatte eine Verwüstung hinterlassen. Wie es Hans und Grete ergangen ist, erfahren die Senioren in diesem Kapitel unserer Geschichten “Im Herbstwald”

Nach dem Sturm

Am späten Nachmittag flaute der Sturm ab. Der Wind rappelte nicht mehr an den Fensterläden und das Heulen rund ums Haus war verstummt. „Miau“ Morle kam aus dem Kleiderschrank getapst und strich Grete um die Beine. Anscheinend hatte der Kater Hunger. Auch Bello erhob sich von seinem Lager unter dem Küchentisch und humpelte mit seinem Gipsbein zur Tür. „Das Unwetter scheint vorbei zu sein.“, Hans öffnete die Tür. „Dann wollen wir mal schauen, wie es draußen aussieht.“ Grete folgte mit dem Rehkitz Hans in den Garten.



Der Sturm hatte ganze Arbeit geleistet: Äste, Zweige und Blätter lagen im Garten verstreut. Ebenso wie ein paar Dachschindeln und Bretter. Die Regentonne war umgeworfen und das Gartentor hing schief in den Angeln. Randys Hütte war durch eine kleine Birke, die entwurzelt wurde, zerstört. Dicke Hagelkörner hatten die Gemüsepflanzen und Salatköpfe in den Hochbeeten zerschlagen. Große Pfützen hatten den Garten in einen Morast verwandelt. Grete ließ die Hühner aus dem Stall und Hans befreite den Hühnerhof von Zweigen und Ästen. Die Hühner kamen zögernd von ihrer Stange herunter und der Hahn krähte einmal laut. Dann gingen die beiden Eheleute ein Stück in den Wald hinein. Auch hier hatte der Sturm gewütet: auf dem Waldweg lagen abgebrochene Zweige und Äste und sogar abgeknickte Bäume. Der Förster und seine Waldarbeiter würden in den nächsten Wochen viel Arbeit haben, um dass alles wegzuräumen. Und auch noch Tage nach dem Sturm konnten Zweige abbrechen und Bäume umknicken. Es war nicht ungefährlich jetzt in den Wald zu gehen.

„Grete, wir haben Glück gehabt.“ Hans drückte seiner Frau fest die Hand. Zwar war der Garten verwüstet und die Gemüsepflanzen vernichtet, aber das Haus stand noch und hatte keinen größeren Schaden erlitten. Hans müsste zwar noch einmal auf das Dach klettern und die Schindeln ausbessern und für Randy einen neuen Unterstand bauen, aber das war alles kein Problem. Olli und Jan könnten ihm helfen, alles wieder in Ordnung zu bringen. Hans öffnete die Fensterläden und Grete schaute, was sie eventuell noch vom Gemüse retten konnte. Dann gingen sie ins Haus und tranken eine Tasse Kaffee. „Ja, Hans, wir haben Glück gehabt.“, seufzte Grete erleichtert.

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Diese Herbstwaldgeschichten sind bisher erschienen:

1. Kapitel: Herbstanfang
2. Kapitel: Die Mäuschen
3. Kapitel: Der Waldkauz ruft
4. Kapitel: Auf zur Kirmes
5. Kapitel: Ein Huhn hat Heimweh
6. Kapitel: Die Buche
7. Kapitel: Malen und suhlen
8. Kapitel: Winterfest
9. Kapitel: Bello ist verletzt
10.Kapitel: Bello beim Tierarzt
11.Kapitel: Der Wächter des Waldes
12.Kapitel: Erntedankfest
13.Kapitel: Grete sammelt Pilze
14.Kapitel: Zwei Fallensteller zeigen Reue
15.Kapitel: Herbststurm
16.Kapitel: Fuchs und Hase

Monika

© by Monika Kaiser. Buchhändlerin, Betreuungskraft, Autorin bei Mal-alt-werden.de

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