2. Im Herbstwald. Die Mäuschen

Auch die beiden Mäuschen merken, dass es langsam Herbst wird. Lesen Sie heute in unserer Geschichte für Senioren, wie die beiden Vorräte anlegen.

Die Mäuschen

Die beiden Mäuschen waren gute Freundinnen geworden. Das graue Mäuschen vermisste seine frühere Lebensgefährtin kaum noch, denn die neue braune Maus war lustig und lieb. Sie teilten alles miteinander: das Mauseloch und das Futter.



Heute Morgen saßen die beiden Mäuschen vor ihrem Heim unter der hohen Tanne und genossen die ersten Sonnenstrahlen. „Huh, es ist aber ganz schön frisch.“, das graue Mäuschen bibberte.
„Komm, ich wärme dich.“, meinte das braune Mäuschen und rückte näher an ihre Freundin heran. „Ich glaube, es wird Herbst.“ Das graue Mäuschen hob das Näschen in die Luft und schnupperte. „Oh, ja! Da hast du Recht!“, antwortete die braune Maus. „Schau, da segelt ja schon ein gelbes Blatt von der Birke herab.“ „Dann wird es Zeit, dass wir unser Zuhause winterfest machen und Vorräte anlegen.“ Die graue Maus putzte sich über die Schnurrhaare. „Alles klar!“, die braune Maus reckte sich.

Dann flitzten beide los.

Erst trugen sie trockenes Gras in ihr Mauseloch. Sie zogen und zerrten, stopften und drückten das Gras in ihre Schlafecke. Puh, war das anstrengend. Aber jetzt hatten sie es hier schön warm und gemütlich. Es war schon Mittag als sie mit der Arbeit an ihrem Heim fertig waren. Sie setzten sich wieder in die Sonne vor ihrem Mauseloch und knabberten ein paar Früchte. Die Sonne schien warm auf ihr Fell.

„Ganz schön warm in der Sonne.“, meinte die graue Maus. „Ja, aber lass dich nicht täuschen. Der Herbst steht schon vor der Tür.“, die braune Maus putzte ihr Schnäuzchen. „Siehst du den Igel dort drüben? Der futtert und futtert, damit er während des Winterschlafes nicht verhungert.“ „Stimmt. Der Igel bereitet sich auch schon auf den Winter vor.“, die graue Maus reckte ihre Beinchen. „Komm, dann lass uns jetzt auch weitermachen.“

Bis zum Abend sammelten die beiden Mäuse Kerne aus den Tannen- und Fichtenzapfen, Bucheckern und Eicheln. Immer wieder sausten sie los. Ihre Vorräte transportierten sie in ihrem Maul zu ihrem Mauseloch. Dort hatten sie eine Ecke eingerichtet, in der sie die Vorräte lagerten.

„Uff, ich kann nicht mehr!“, meinte die graue Maus und ließ sich mit einem Plumpsen vor dem Eingang fallen, nachdem sie eine besonders dicke Eichel im Vorrat abgelegt hatte. „Ich bin auch platt.“, ihre Freundin setzte sich neben sie. „Aber schau mal, ich habe uns eine dicke Schnecke zum Abendbrot besorgt. Die gibt es im Winter nicht mehr. Lass sie dir schmecken!“

Die beiden Mäuse saßen in der Abenddämmerung vor ihrem Mauseloch, mampften die Schnecke auf und genossen die letzten Strahlen der Sonne.

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Diese Herbstwaldgeschichten sind bisher erschienen:

1. Kapitel: Herbstanfang

Monika

© by Monika Kaiser. Buchhändlerin, Betreuungskraft, Autorin bei Mal-alt-werden.de

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