Kleine Schweine bringen Glück! Eine impulsgestützte Kurzaktivierung zu dem Thema Glücksbringer
Ziel der impulsgestützen Kurzaktivierung bei Menschen mit Demenz ist das Wecken von Erinnerungen durch das Erzählen einer kleinen Anekdote oder Geschichte.
Die Teilnehmenden nehmen das Material während des Erzählens der Anekdote in die Hand. So wird die Kurzaktivierung haptisch und visuell unterstützt.
Im Mittelpunkt steht nicht die Anekdote selbst, sondern das sich anschließende Gespräch.
Benötigtes Material:
Glücksbringer (zum Beispiel ein Glücksschweinchen aus Stoff oder Plastik)
Anekdote:
Meine Oma war eine abergläubige Frau. Um diese Jahreszeit, kurz vor Silvester, bläute sie uns immer ein: “Hängt bloß keine Wäsche zwischen den Jahren auf.
Das bringt Unglück!” Wenn meine Oma eine schwarze Katze sah, dann wechselte sie schon einen halben Kilometer vorher die Straßenseite und sie verbrachte viel
Zeit ihres Lebens damit auf Holz zu klopfen. Es gab keinen Brunnen in der Stadt, in den meine Oma noch keinen Pfennig geworfen hatte und wenn sie eine Kleepflanze
entdeckte, dann schaute sie immer nach, ob die Kleepflanze nicht vielleicht vier Blätter hatte.
Meine Oma war auch der festen Überzeugung, das kleine Schweine Glück bringen. Daran glaubte sie so sehr, dass sie nie eine Spanferkel anrührte. Den Ferkeln
von Bauer Friedhelm brachte sie immer feinsten Zuckermais vorbei. “Merk es dir Kind”, sagte sie “Kleine Schweine bringen Glück”
Ich halte eigentlich nicht viel von Aberglauben, aber manche Sachen übernimmt man doch. Ich kann bis heute kein Spanferkel essen und zwischen den Jahren, werde
ich ganz bestimmt keine Wäsche aufhängen.
Mögliche Themen für ein anschließendes Gespräch:
Oma-Enkelbeziehungen
Aberglaube
Glücksbringer
Ferkel
Diese und noch mehr impulsgestützte Kurzaktivierungen zu vielen verschiedenen Themen finden Sie auch in unserem Buch “Alltagsgeschichten”, das im Rahmen der Reihe SingLiesel Kompakt in Kooperation mit Mal-alt-werden.de erschienen ist. Die Buchvorstellung dazu können Sie sich hier gerne ansehen.