Heimweh nach der Ukraine. Eine kostenlose Europageschichte
Valentin ist seit einiger Zeit mit seiner Familie in Deutschland. In dieser kostenlosen Europageschichte erzählt er bei dem Seniorentreff im Gemeindehaus von seiner Heimat, der Ukraine.
Heimweh nach der Ukraine
Valentin setzte sich auf einen der Stühle im Gemeindehaus und schaute sich um. Der Raum war schon gut gefüllt mit Senioren, die ihn erwartungsvoll anblickten. Es war ein regnerischer Donnerstagnachmittag und der wöchentliche Seniorentreff war wie immer gut besucht. Valentin war seit einigen Monaten in Deutschland und lebte hier mit seiner Frau, seinem Sohn und dessen Familie. Heute wollte er von seiner Heimat erzählen.
Mit einem freundlichen Lächeln begann Valentin: „Guten Tag, meine Damen und Herren. Ich freue mich sehr, heute hier zu sein und Ihnen etwas über mein Heimatland, die Ukraine, zu erzählen zu dürfen.“ Er machte eine Pause, blickte in die Runde und nahm die neugierigen Blicke der Zuhörer wahr. „Die Ukraine ist ein Land der Kontraste“, fuhr er fort. „Wir haben weite Ebenen, die sich bis zum Horizont erstrecken und majestätische Berge im Westen. Die Natur ist reich und vielfältig und unsere Städte, besonders Kiew, die Hauptstadt, sind voller Geschichte und Kultur.“
Valentin erzählte von den goldenen Kuppeln der orthodoxen Kirchen, die im Sonnenlicht glitzern. Er erzählte von den geschäftigen Märkten, wo die Menschen Obst, Gemüse und handgefertigte Waren verkaufen. Valentin sprach von den traditionellen ukrainischen Festen, bei denen die Leute in farbenfrohen Trachten singen und tanzen. Und er berichtete von den herzlichen Familienzusammenkünften, bei denen so köstliche Speisen, wie Borschtsch und Wareniki serviert werden.
„Wir, die Ukrainer, machen gerne Musik und tanzen dazu“, sagte er mit einem wehmütigen Lächeln. „Ich vermisse die Abende, an denen wir uns um ein Feuer versammelten und Volkslieder sangen. Die Bandura, ein traditionelles Saiteninstrument, begleitet oft diese Lieder und erzählt Geschichten von Liebe, Krieg und Freiheit.“ Die Zuhörer waren sichtlich bewegt von Valentins Erzählungen. Er sprach weiter von den schwierigen Zeiten, die sein Land immer wieder durchgemacht hat. „Doch trotz all dieser schlimmen Zeiten“, fügte er hinzu, „bleibt der ukrainische Geist ungebrochen. Wir sind ein starkes, widerstandsfähiges Volk, das immer wieder aufsteht und sich nicht unterkriegen lässt.“
Eine ältere Dame, die in der ersten Reihe saß, wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. „Valentin, wie ist es für Sie, hier in Deutschland zu leben?“, fragte sie leise.
Valentin lächelte sanft. „Es ist nicht immer leicht, so weit weg von der Heimat zu sein“, gab er zu. „Aber ich bin dankbar für die Gastfreundschaft, die wir in Deutschland erfahren haben. Meine Familie und ich haben hier ein neues Zuhause gefunden. Doch die Ukraine bleibt immer in unserem Herzen und wir hoffen, irgendwann in unsere Heimat zurückkehren zu können.“
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