Durch den Wald… Eine Entspannungsgeschichte

Ziel dieser Fantasiereise ist es, dass sich die Zuhörenden einen Moment lang entspannen können. In der Geschichte geht es auf einen Waldspaziergang.



Durch den Wald…

Heinz setzt sich auf einen Baumstumpf und streckt seine Beine aus. „Dafür, dass der Baum nicht gepolstert ist, sitzt es sich hier recht bequem…“ denkt er sich und muss innerlich schmunzeln. Dann streckt er einmal alle Viere von sich. Er spürt, dass die Bewegungen seinem Körper guttun. Seine Muskeln in den Armen und Beinen fangen an, sich zu entspannen. Heinz atmet langsam ein und aus. Um ihn herum ist es mucksmäuschenstill. Man hört lediglich ein paar Vögel zwitschern, die oben in den grünen Baumkronen sitzen. Heinz schaut hinauf, kann aber keins der Tiere sehen.
Es duftet nach Laub, feucht aber noch nicht modrig. Die Blätter der Bäume bewegen sich ganz leicht im seichten Wind. An einigen Spitzen kann man erkennen, dass es langsam Herbst wird. Heinz schaut sich um. Er fühlt sich sehr wohl an diesem ruhigen Plätzchen. Und obwohl rings um ihn herum Bäume stehen, hat er gerade das Gefühl, unendlich frei zu sein. Noch einmal atmet er die frische Waldesluft ganz bewusst ein. Es fühlt sich gut an. Heinz spürt, dass sein Körper dadurch neue Kraft bekommt.
Er steht auf und geht ein paar Schritte. Das Laub raschelt unter seinen Füßen. Wenn man genau hinhört, klingt jeder Schritt dabei etwas anders. Heinz konzentriert sich auf seine Schritte. Mit jedem Schritt fällt eine kleine Last von ihm ab, die ihn sonst tagtäglich – mal mehr und mal weniger – begleiten. Die Sorgen des Alltags scheinen völlig vergessen. Heinz spürt eine große Erleichterung auf seinen Schultern. Es fühlt sich an, als würden die Bäume des Waldes ihm einen Teil seiner Sorgen abnehmen. Gleichmäßig und ganz ruhig atmet er ein und aus. Seine Schultern werden lockerer und er spürt, wie sich ein leichtes, befreites Lächeln über sein Gesicht legt.
Seine Arme sind nun ganz leicht. Gemütlich schlendert er den Waldweg entlang, schaut sich das satte Grün der Bäume und Sträucher an und genießt die frische Waldluft. Er fühlt sich so wohl, dass er gar nicht bemerkt, als er beginnt, leise sein Lieblingslied zu summen. Er hört erst auf zu summen, als er in einigen Metern Entfernung einen Igel entdeckt. Der Igel ist gerade auf Futtersuche und läuft gemächlich durch die Blätter, die am Boden liegen. Mit seiner Nase schnüffelt er zielgerichtet nach etwas Essbarem und lässt sich dabei von nichts und niemandem aus der Ruhe bringen. Heinz muss schon wieder schmunzeln und denkt: „Der kleine Kerl macht es richtig…“. Ganz langsam und vorsichtig geht er an dem Igel vorbei und verabschiedet sich leise.
Beim nächsten Einatmen schaut Heinz noch einmal in die prächtigen Baumkronen und verharrt einen Moment. Er fühlt sich hier im Wald sicher und geborgen und hat das Gefühl, seine Sorgen des Alltags für einen kurzen Augenblick abgeben zu können. Und er spürt, wie gut ihm das tut. Noch eine Weile lässt er sich die laue, frische Luft um die Nase wehen und macht sich dann gestärkt, zufrieden und entspannt durch das raschelnde Laub auf den Heimweg…

Diese Entspannungsgeschichte ist auch in unserem Buch “Geschichten zum Entspannen” aus der Reihe SingLiesel Kompakt” erschienen. Unsere Buchvorstellung dazu können Sie sich hier ansehen.

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Annika

© by Annika Schneider. Staatlich examinierte Ergotherapeutin, Chefredakteurin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Annika Schneider finden Sie hier.

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Eine Antwort

  1. Das ist so schön! Ich konnte mich richtig gut in Heinz hineinversetzen!

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