Der Kuckuck und der Esel. Eine kleine Liedergeschichte
Eine kleine Geschichte zum Vorlesen und Mitsingen im Frühling. Singen Sie an den entsprechenden Stellen die angegebene Strophe des Liedes “Der Kuckuck und der Esel”.
Der schönste Vorgarten oder Der Kuckuck und der Esel
Helmut und sein Nachbar Walter befanden sich seit Jahren in einem kleinen Wettstreit: Wer gestaltete den schönsten Vorgarten? Jedes Jahr im Frühjahr ging es los. Helmut pflanzte in diesem Jahr ein Meer aus Tulpen in allen Farben des Regenbogens. Er hatte sich sehr viel Mühe gegeben um ausgefallene Sorten zu bekommen. Walter hatte sich in diesem Jahr auf Hyazinthen und Narzissen konzentriert. Auch er hatte viel Aufwand betrieben um eine schöne Blütenpracht hervorzubringen. In zarten Blau- und Gelbtönen leuchteten sie schon von Weitem.
Der Kuckuck und der Esel,
die hatten einen Streit:
wer wohl am besten sänge,
zur schönen Maienzeit.
Misstrauisch beäugte jeder den anderen. Für beide war es sehr wichtig, dass der eigene Vorgarten schöner und prächtiger erblühte als der des Konkurrenten. “Meine Tulpenzwiebeln kommen direkt aus Amsterdam!”, merkte Helmut beiläufig an, als er Walter vor der Haustür traf. “Meine Narzissen sind von einem ganz speziellen Züchter, diese Farbnuancen bekommt man nicht im Gartencenter um die Ecke!”, entgegnete Walter. Das wollte Helmut nicht auf sich sitzen lassen: “Siehst du die schwarze Tulpe mit dem roten Rand an den Blütenblättern? Das ist eine ganz neue Sorte!”, prahlte er weiter.
Der Kuckuck sprach: “Das kann ich”
und fing gleich an zu schrei’n.
“Ich aber kann es besser”,
fiel gleich der Esel ein.
Schön waren die Narzissen ja schon, die Walter gepflanzt hatte. Ein paar von den gelben Prachtexemplaren, könnte Helmut gut für den äußeren Rahmen seines Rundbeetes gebrauchen. Die würden einen schönen Rahmen für seine Tulpen bilden. Er sprang über seinen Schatten und fragte Walter nach seiner Bezugsquelle. Walter hatte sogar noch ein paar Zwiebeln übrig, die er Helmut schenkte. Im Gegenzug gab Helmut Walter ein paar Zwiebeln der schwarzen Tulpe mit dem roten Rand an den Blütenblättern. Walter gestand, dass seine Frau diese Tulpen ganz besonders schön fand.
So schön ihre Vorgärten vorher schon gewesen waren, so viel schöner waren sie nun. Eine durch und durch harmonische Farbenpracht überzeugte jeden, der an den Häusern vorbei zog. In den nächsten Jahren, gärtnerten Helmut und Walter häufig zusammen. Sie konnten viel voneinander lernen und ihre Gärten wurden immer schöner.
Das klang so schön und lieblich,
so schön von fern und nah.
Sie sangen alle beide:
Kuckuck, Kuckuck, I-a! I-a!