Vinyl-Schallplatten. Eine Geschichte aus den 60iger Jahren
Erinnern Sie Sich noch an Ihre erste Schallplatte oder haben Sie sie sogar noch? Eine Erinnerungsgeschichte für Senioren aus den 60ziger Jahren
Vinyl-Schallplatten
Der deutsche Auswanderer Emil Berliner entwickelte 1888 in den USA die ersten Hartgummi-Schallplatten und ab 1897 kamen die ersten Schellack-Platten auf den Markt. Die Herstellung war sehr kostspielig und dementsprechend waren diese Platten auch sehr teuer. Eine Grammophon-Platte kostete 2,50 Mark bei einem durchschnittlichen Monatsgehalt von 50 Mark. Der ungarische Physiker Dr. Carl Goldmark erfand 1948 die Vinyl-Schallplatte, die wesentlich günstiger und auch robuster als die Schellack-Platte war. Erst gab es die Langspielplatte mit 33 1/3 Umdrehungen in der Minute und ein Jahr später wurde dann in den USA die Single mit 45 Umdrehungen in der Minute produziert. 1958 wurde die Stereophonie für alle Schallplatten eingeführt, diese waren aber auch bei den Mono-Plattenspieler kompatibel. Nach den Wirtschaftswunderjahren in den 1950er Jahren waren dann die Vinyl-Schallplatten für jedermann erschwinglich. 1960 betrug der Umsatz an Vinyl-Schallplatten bereits 25 Prozent.
Erinnern Sie Sich noch an Ihre Schallplattensammlung? Oder haben Sie sie sogar noch?
Gab es am Anfang des Monats Taschengeld oder das erste Gehalt, ging man in den Plattenladen und schaute, welche neuen Platten auf dem Markt waren. Die Wunschschallplatte wurde vom Ladenbesitzer an- bzw. abgespielt – natürlich laut und für alle hörbar. Man traf im Plattenladen natürlich immer andere Musikbegeisterte und konnte sich über die neuesten Platten austauschen.
Stolz trug man seine LP oder Single nach Hause. Das Lieblingslied wurde so oft abgespielt, dass die Platte nach einiger Zeit einen Sprung bekam. Das war immer ärgerlich. Trotz Vinyl waren die Schallplatten empfindlich und mussten gepflegt werden. Gerne wurden Schallplatten auch getauscht oder ausgeliehen und es war immer eine große Sache, wenn im Bekanntenkreis jemand eine heißersehnte Platte besaß. Die wurde dann natürlich im Kreis der Freunde andächtig angehört.
Aber nicht nur Musik konnte man hören, es gab auch Hörspiele auf Schallplatte und sogar Autorennen wurden auf Platte aufgenommen.
Die Musikkassette konnte der Schallplatte den Rang nicht ablaufen, allerdings die Compakt Disc, die natürlich nicht so störanfällig wie die Schallplatte war.
Zur Zeit feiert die Schallplatte wieder ein Comeback – sie ist halt schon etwas Besonderes.