Übungen für die Sitzgymnastik mit einem Wollknäuel

In der Seniorengymnastik kommt es nicht immer auf konkrete Übungen oder exakte Bewegungsausführungen an. Häufig liegt der Fokus auf der Aktivierung. Die Teilnehmer sollen Spaß an der Bewegung entwickeln. Dies lässt sich mit minimalem Materialeinsatz erreichen, z. B. mit einem Knäuel Wolle. Die folgenden Punkte zeigen, wie Sie daraus eine abwechslungsreiche Übungsabfolge für die Sitzgymnastik entwickeln können.



  1. Spinnennetz. Es wird eingangs nur ein Wollknäuel gemeinsam verwendet. Sie geben ein Thema vor, z. B. „Was hängt im Netz der Spinne?“ und werfen das Knäuel zu einem der Teilnehmer. Das offene Fadenende halten sie weiterhin fest. Der Fänger gibt ein erstes Beispiel an: „Eine Fliege!“ Auch er hält den Faden bei sich fest und wirf das Knäuel beliebig weiter. Der Nächste nennt ein weiteres Insekt: „Ein Schmetterling!“, und immer so weiter, bis sich ein wildes Spinnennetz in der Mitte zwischen den Teilnehmern gebildet hat.
  2. Fangen und werfen. Nun erhält jeder Teilnehmer ein noch fest aufgewickeltes Wollknäuel. Die Senioren werfen diese von einer Hand in die andere, einmal hoch hinaus, zu ihrem rechten Nachbarn und zu ihrem linken Nachbarn. Sie reichen das Knäuel hinter ihrem Rücken von einer Hand in die andere und vor dem Bauch wieder zurück.
  3. Fingerweben. Für das Fingerweben wird der Faden mit der dominanten Hand (nicht zu fest) zwischen den Fingern der zweiten Hand hindurchgeschlungen. Wie an einem Rahmen abwechselnd vor und hinter einem Finger. Bei gutem Gelingen kann die gleiche Übung mit vertauschten Händen noch einmal durchgeführt werden. Anschließend wird der Faden wieder auf das Knäuel gewickelt.
  4. Faden einholen. Je zwei Teilnehmer sitzen sich gegenüber. Einer von ihnen hält das Fadenende eines Wollknäuels fest und rollt das Knäuel zu seinem Partner. Dieser hält das Knäuel straff vor sich, während der erste Teilnehmer beginnt, den Faden durch kleine Bewegungen aus den Fingerspitzen heraus zu sich heranzuziehen. Der Daumen soll dabei nicht zum Einsatz kommen. Nach einer Weile holt der Partner den Faden wieder ein. Dazu spreizt er die Finger auf und hält das Knäuel zwischen den gespreizten Fingern. Er beginnt es zu drehen, ohne die Handgelenke einzusetzen. Die Bewegung soll auch hier aus den Fingerspitzen kommen.
  5. Dehnübung. Die Senioren wickeln jeweils soviel von der Wolle ab, dass sie das mittlere Stück des Fadenendes unter ihre Fußsohlen klemmen können, während sie je ein Ende des Fadens in den Händen halten. Die Arme sollten gut vor und zur Seite gestreckt werden können. Fordern Sie die Senioren auf, die Arme mit gespanntem Faden zur Seite zu heben, nach Vorn zu strecken und sie entgegen dem Widerstand anzuheben. Dann lassen die Senioren die Handgelenke auf Hüfthöhe sinken und die Beine werden in der Schlinge ein Stück nach vorn gestreckt. Erst gemeinsam, dann jedes für sich.

Bei den meisten dieser Übungen empfiehlt es sich, selbst die Hände frei zu behalten. So können Sie immer mal wieder ordnend eingreifen und verhindern die Entstehung eines frustrierenden Fadenwirrwarrs. Weitere Anregungen zur Aktivierung finden Sie hier.

 

Autor: Lisette Gunkel

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