“Rückenweh? Ade!” Die März-Geschichte im Gartenjahr
Im März beginnt der kalendarische Frühling und auch offiziell das Gartenjahr. Wenn die Sonne schon wärmt, die Vögel zwitschern und tirilieren und die ersten Blumen blühen, dann juckt es jedem Gärtner in den Fingern und es wird geharkt, gepflügt und gesät. “Rückenweh – Ade!” ist eine Geschichte zum Vorlesen und Erinnern und eine Anregung für Gesprächsrunden mit Senioren.
Rückenweh? Ade!
Endlich war der Winter vorbei! Letzte Woche hatte es noch Bodenfrost gegeben, aber seitdem zeigte das Thermometer jeden Tag höhere Temperaturen an. Und zur Bestätigung zwitscherten und tirilierten, sangen und pfiffen die Vögel um die Wette. Auch heute schien die Märzsonne warm von einem blauen Himmel, an dem nur vereinzelt ein paar weiße Schäfchenwolken standen. Susanne juckte es in den Fingern. Jetzt wurde es Zeit, endlich in den Garten zu gehen und mit der Arbeit zu beginnen.
Früher hatte Susanne einen großen Gemüsegarten. Dort hatte sie vor allen Dingen Kartoffeln angebaut, aber auch Möhren, Kohlrabi, Bohnen, Erbsen, Zwiebeln, Porree und Kohl. Auf dem kleinen Stück Wiese, das vor allen Dingen zum Trocknen der Wäsche genutzt wurde, stand ein Apfelbaum. Am Zaun zum Nachbargarten hatte Susanne Beerensträucher gesetzt. So hatte sie das ganze Jahr über viel Arbeit, aber auch immer frisches Obst und Gemüse.
Doch die Gartenarbeit wurde immer beschwerlicher und als dann noch die Diagnose „Rheuma“ vom Arzt kam, verschwanden die Gemüsebeete langsam und die Wiese wurde immer größer. Die meisten Beerensträucher wichen Blumenstauden und der Apfelbaum musste gefällt werden, weil er morsch war und keine Äpfel mehr trug. Susannes Enkelsohn kam regelmäßig vorbei, um die Wiese zu mähen und Susannes Tochter half ihrer Mutter beim Unkrautjäten.
Susanne hätte so gerne noch etwas frisches Obst oder Gemüse aus dem eigenen Garten geerntet. Das schmeckte doch einfach immer noch am besten. Susannes Tochter hatte dann die geniale Idee, Hochbeete im Garten aufzustellen. Gemeinsam mit dem Schwiegersohn wurde dann gezimmert und gebaut und gestrichen. Drei Hochbeete standen nun in der Nähe der Terrasse in der Sonne. Vor ein paar Wochen hatten die Kinder schon Kompost und Erde eingeschichtet und passende Deckel aus Glas geschreinert. Susanne hatte ein paar Samentütchen im Gartengeschäft gekauft und passendes kleines Gartenwerkzeug.
Von der Terrasse aus konnte sie bequem an den Hochbeeten arbeiten. Sie musste nicht in feuchte Erde treten oder über die Wiese gehen. Die Gartenutensilien fanden Platz in einem Regal an der Hauswand. Susanne zog feine Reihen in der Erde und legte vorsichtig ein Samenkorn neben das andere. Sie steckte Namensschildchen an jedes Reihenende, goss vorsichtig die Saat und schob die Glasdeckel auf die Hochbeete. Bald schon würde Susanne Salat, Radieschen und Kräuter ernten können. Und das alles ohne Rückenschmerzen! Susanne freute sich sehr.
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