Mit dem Hühnergott auf dem Königsstuhl. Das 7. Kapitel der Deutschlandreise
An der Ostseeküste entlang geht es weiter zur schönen Insel Rügen mit ihren beeindruckenden Kreidefelsen. Heute können Sie und die Senioren das siebte Kapitel der kostenlose Geschichte lesen.
Mit dem Hühnergott auf dem Königsstuhl
Hans und Grete sagten dem bunten Treiben in Kiel Lebwohl und fuhren an der Ostseeküste entlang zur schönen Insel Rügen mit ihren beindruckenden Kreidefelsen. Bald war der Campingplatz gefunden, den Thomas ausgesucht hatte, und das Wohnmobil geparkt. Die Insel sah beindruckend und interessant aus, aber Grete und Hans wollten sich erst einmal einen Tag Ruhe gönnen. Sie packten Campingstühle und -tisch aus und machten mal einfach gar nichts.
Dafür ging es dann erholt am nächsten Morgen auf Wanderschaft. Grete und Hans packten Proviant in ihre Rucksäcke und zogen sich festes Schuhwerk an. Sie wanderten einen zehn Kilometer langen Hochwanderweg durch dichtbewachsene Buchenwälder oberhalb der Kreidefelsen entlang. Grete fand unterwegs einen interessanten Stein, der in der Mitte ein Loch hatte. Das war ein sogenannter Hühnergott und galt als Glücksbringer mit magischen Kräften. Wenn man ihn an den Hühnerstall hängt oder direkt in das Nest legt, dann soll er die Hühner beschützen. Grete steckte den Hühnergott schnell in die Tasche, den musste sie auf jeden Fall mit nach Hause nehmen. Vielleicht sollte sie eine Schnur dranbinden und Trude, dem abenteuerlustigen Huhn, um den Hals hängen, damit ihr auf ihren Ausflügen nichts passierte? Und ob der Hühnergott auch gegen nächtliche Überfälle von Füchsen half? Schaden konnte er auf keinen Fall!
Gegen Mittag kamen Hans und Grete am Besucherzentrum des UNESCO-Weltkulturerbes Königsstuhl an. Der Königsstuhl ist der berühmteste Kreidefelsen und sehr imposant anzuschauen. Hans machte viele Fotos mit dem Handy und schickte sie Thomas. Schade, dass er das nicht selbst erleben konnte! Auf der Aussichtsplattform hatten sie einen fantastischen Blick über die Ostsee. Im Besucherzentrum erfuhren sie viel über die Entstehung der Kreidefelsen und den Nationalpark Königsstuhl. In der Ausstellung gab es Aquarien und sogar einen Eisberg. Besonders die Informationen über die alten Buchenwälder interessierten Hans.
Nachdem sie sich alles angeschaut hatten, suchten die beiden ein schattiges Plätzchen unter einer majestätischen Buche, breiteten die Picknickdecke aus und holten ihre Stullen aus den Rucksäcken. „Mensch Hans, ich glaube, ich habe mir eine Blase gelaufen“, Grete zog Strumpf und Schuh aus. Eine dicke Blase prangte an ihrer Hacke. „Gut, dass ich immer ein Pflaster dabei hab. Aber den langen Weg zurücklaufen, möchte ich eigentlich nicht.“ „Schau mal dahinten! Da scheint doch eine Bushaltestelle zu sein. Vielleicht können wir mit dem Bus zurückfahren. Mein Hühnerauge macht mir auch zu schaffen“, erklärte Hans. „Willst du dann mal den Hühnergott in deiner Hosentasche tragen? Vielleicht hilft er auch gegen Hühneraugen!“, lachte Grete. „Ich kann es ja mal versuchen“, grinste Hans zurück.
Mit dem Bus ging es später zurück Richtung Campingplatz. Gegen die Blase am Fuß und das Hühnerauge half am Abend ein Spaziergang barfuß im kühlen Sand.
Diese Geschichten von Hans und Grete auf Deutschlandreise sind außerdem schon erschienen:
Segeltörn in Kiel. Das sechste Kapitel der Deutschlandreise
5. Kapitel der Deutschlandreise: Strandspaziergang in St. Peter-Ording
Zu Besuch bei den Bremer Stadtmusikanten. Das 4. Kapitel der Deutschlandreise
3. Kapitel der Deutschlandreise: Kutschfahrt durch die Lüneburger Heide
Zweites Kapitel der Deutschlandreise und erster Stopp: Die Externsteine
Hans und Grete auf Deutschlandreise. Erstes Kapitel: Tausch auf Zeit
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