Goldene Felder im Sonnenschein. Jahreszeitliche Kurzbegegnungen im Herbst
In unserer Reihe “Jahreszeitliche Kurzbegegnungen” haben wir für Ihre Begegnungen mit Senioren und Menschen mit Demenz im Herbst eine biografische Erzählung und Gesprächsimpulse rund um Getreide vorbereitet.
Beginnen Sie die Begegnung mit dem Vorlesen der Erzählung und nutzen Sie die biografischen Fragen gern als Einstieg in biografische Gespräche.
So war das damals …
Während der Erntezeit war immer viel zu tun. Christian saß neben dem Geräteschuppen auf den großen Steinen. Sie hatten in diesem Jahr Glück mit dem Wetter. Es war nicht zu trocken gewesen und auch kein Regen in Sicht, der das Getreide noch in Gefahr bringen konnte. Die Sonne schien. Die Steine waren angenehm warm und das Getreide glänzte goldgelb in der Sonne. In der Ferne hörte er den Mähdrescher und den Traktor mit dem Anhänger auf dem Feld hin und her fahren. In der nächsten Runde würde er mitfahren dürfen. Das hatte sein Vater ihm in diesem Jahr fest versprochen. Voller Vorfreude blickte er auf die goldgelben Felder…
Gesprächsimpulse
Der Junge in der Geschichte darf das erste Mal mit seinem Vater auf dem Mähdrescher mitfahren und ist ganz aufgeregt. Endlich ist er alt genug dafür.
Worauf haben Sie sich in Ihrer Kindheit oder Jugendzeit gefreut? Was waren für Sie wichtige Ereignisse, auf die Sie hin gefiebert haben? Wofür mussten Sie ein bestimmtes Alter haben oder „groß genug“ sein?
Haben Sie als Kind die Getreideernte verfolgt? Wären Sie gerne mal auf einem Mähdrescher oder einem Traktor mitgefahren? Haben Sie vielleicht sogar schon einmal die Möglichkeit dazu gehabt? Gab es ein Erlebnis auf einem Bauernhof, an das Sie sich noch heute erinnern? Was war das für ein Erlebnis? Oder haben Sie sich als Kind gewünscht, mal eine Zeit lang auf einem Bauernhof zu leben?
Ob die Getreideernte gut oder schlecht ausfällt, liegt nicht nur in der Hand desjenigen, der sich darum kümmert.
Auch bei guter und gewissenhafter Pflege können durch Wettereinflüsse oder Schädlinge Schäden entstehen, die teilweise oder ganze Ernteausfälle zur Folge haben.
Wie sind Sie mit derartigen Situationen in Ihrem Leben umgegangen? Mit Arbeiten oder Prozessen, in die Sie viel Mühe und Fleiß hineingegeben haben, diese aber am Ende nicht so geendet haben, wie erhofft? Waren Sie jemand, der motiviert weitergemacht und nach Lösungen gesucht hat oder haben Sie sich schnell entmutigen lassen?
Wer oder was hat Ihnen in Ihrem Leben in verzweifelten Momenten Kraft gegeben und Mut zugesprochen, um auch in vermeidlich ausweglosen Augenblicken weiterzumachen? War es eine Ihnen nahestehende Person, ein Vorbild oder vielleicht ein Glaube, der Ihnen als Kraftgeber zur Seite stand?
Sind Sie, was Ihren beruflichen Weg angeht, in die Fußstapfen Ihrer Eltern getreten oder haben Sie sich für einen anderen Weg entschieden? War der von Ihnen gewählte Beruf, für den Sie sich bewusst entschieden haben oder war er durch äußere Einflüsse vorherbestimmt? Wenn Sie zurückblicken: wären Sie mit der Lebenserfahrung, die Sie jetzt haben, einen anderen beruflichen Weg gegangen? Was hat Ihnen an Ihrer Arbeit gefallen? Wo gab es Schwierigkeiten?