Frühlingserwachen. Wenn der Frühling kommt

Die ersten Sonnenstrahlen bringen Licht und Wärme in unseren Alltag. Die ersten Knospen blühen auf, die Vögel singen und die Tage werden merklich länger.
Wir bringen Ihnen und Ihren Senioren den Frühling in unserer Liedergeschichte “Frühlingserwachen” noch ein wenig näher. Lesen Sie die Geschichte in angenehmer Atmosphäre vor und singen Sie an den entsprechenden Stellen die angegebene Strophe des Volksliedes “Wenn der Frühling kommt”.

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Frühlingserwachen. Wenn der Frühling kommt

Die ersten Sonnenstrahlen drangen durch die Vorhänge im Wohnzimmer. Paula bemerkte sie zuerst. Sie saß auf dem Teppich und setzte eifrig ihr Puzzle zusammen. Es war noch früh. Nach den vielen kurzen und dunklen Tagen war das helle Licht etwas ganz Besonderes.
Sie sprang auf und lief ins Schlafzimmer ihrer Eltern. „Mama, Papa, der Frühling ist da!“ sie rüttelte die beiden wach. Ihre Stimme klang ganz aufgeregt. Ihre Eltern brauchten einen Moment, um wach zu werden. Hund Leo war ebenfalls mit hochgekommen und wedelte neben dem Bett wild mit dem Schwanz. Er wusste, dass er nicht aufs Bett springen durfte. Paula ging zum Fenster und zog die Vorhänge auf. Wunderschönes Sonnenlicht erfüllte den Raum.

Wenn der Frühling kommt, von den Bergen schaut
Wenn der Schnee im Tal und auf den Hügeln taut
Wenn die Bächlein quellen und die Knospen schwellen
Wird die Sehnsucht mir im Herzen laut

Der Kirschbaum vor dem Haus hatte schon Knospen angelegt. Es war ein wunderschönes Bild. „Wir müssen was unternehmen!“ Paula war voller Vorfreude. Ihre Mutter grinste. „Wir schauen mal, was wir aus dem Tag machen. Vorher müssen wir aber noch frühstücken. Wer hat Lust auf Rührei?“ sie zwinkerte Paula zu.
Paula zog sich an und flitzte nach unten in die Küche. „Was machen wir denn jetzt gleich?“ Ihr Vater legte die Messer auf die Teller. „Hm…“ er überlegte „wie wäre es mit einem Picknick hinten auf der großen Wiese?“ schlug er vor. Paulas Augen wurden groß. Leo sprang aufgeregt hin und her. „Ein Picknick? Au ja!“ sie lief die Treppe rauf „meine Puppe nehme ich auch mit! Und ein paar Bücher!“ Leo lief bellend hinter ihr her. „Ja, du kommst natürlich auch mit!“ hörte ihr Vater sie beruhigend sagen. Er legte die Zeitung, die er aus dem Briefkasten geholt hatte, auf den Frühstückstisch.

Wenn der Kirschenbaum die duft‘gen Blüten schneit
Wenn die Störche kommen und der Kuckuck schreit
Wenn die Tauben girren und die Bienen schwirren
Dann beginnt der Liebe gold´ne Zeit

Nach dem Frühstück kam noch mehr Bewegung in die Familie. Paulas Mama bereitet das Picknick vor, schmierte Brote, schnitt das Obst und packte kleine Leckereien ein, die eine Überraschung werden sollten. Ihr großer Bruder Jannis war wenig begeistert von der Ausflugs-Idee, kam aber nach ein wenig Murren mit. „Ich hole den Ball!“ rief Paula als sie aus der Tür in Richtung Garage lief. Mit der Picknickdecke unterm Arm, dem Korb in der Hand und Hund und Ball dabei ging es los.
Sie kamen in einem wahren Frühlingsparadies an. Die Bäume trugen die ersten Knospen, ein paar Blumen streckten ihre noch zarten Köpfe aus der Erde, ein sanfter Windhauch brachte frühlingshafte Düfte mit sich. Vögel zwitscherten fröhlich und ein paar Marienkäfer glänzten und leuchteten im Sonnenlicht um die Wette.
Paula macht sich gleich auf, mit Leo eine Runde Ball zu spielen. Ihr Vater legte die Decke auf die Wiese, ihre Mama packte den Picknickkorb aus und setzte sich mit einem Buch auf die Decke. Ihr Mann schlug die Zeitung auf. Jannis setzte sich mit einem Buch unter einen nahegelegenen Kirschbaum und streckte die Beine aus. Er sah sich um. Ein Lächeln legte sich auf sein Gesicht. Dann steckte er die Nase in sein Buch.

Wenn die Wiesen schmückt bunte Blumenzier
Und die Lerche ruft aus Busch und Waldrevier
Wenn die Finken schlagen und zu Neste tragen
Such auch ich ein trautes Liebchen mir.

Es war nicht lange Ruhe auf der Picknickdecke. Paula und Leo kamen vom Ballspielen zurück. „Seid mal alle ganz leise!“ flüsterte sie. Ihre Eltern sahen sich an und lachten verschmitzt. Sie waren durchaus leise…
„Hört ihr das Plätschern? Hier muss irgendwo ein Bach sein!“ Leo wedelte aufgeregt mit dem Schwanz und guckte die drei erwartungsvoll an. In der Ferne hörte man tatsächlich ein leises Plätschern. Ihre Eltern liefen Paula nach, die neugierig erforschte, wo der Bach liegen könnte. Es dauerte nicht lange, da kamen sie an einem kleinen Bach an, dessen Wasser geheimnisvoll im Sonnenlicht glitzerte. Paula zog ihre Schuhe und Socken aus und hielt einen Zeh hinein. „Ui ist das kalt“ lächelte sie. In diesem Moment sprang Leo mittenrein. Paula erschrak im ersten Moment, weil sie von oben bis unten mit Wasser vollgespritzt wurde. Dann musste sie laut lachen.
Sie gingen den Bach entlang. Paula und Leo im Wasser, ihre Eltern nebenher. Ihr Vater vergewisserte sich zwischendurch, dass es seiner Tochter in dem Wasser auch nicht zu kalt war. Mit hochgezogener Augenbraue nahm er zur Kenntnis, dass sie sich pudelwohl fühlte.

Wenn ich sinnend dann durch Wald und Felder geh
Und, ich weiß nicht wie, vor ihrer Türe steh
Ihr ins Auge blicke, an mein Herz sie drücke
Dann wird mir so wohl und wunderweh

Es waren wunderschöne Augenblicke, die die Familie in vollen Zügen genießen durfte. Ohne Alltagsstress, ohne Termine. Sie begegneten noch einem Frosch am Bachufer und hörten zahlreiche unterschiedliche Vogelstimmen, die den Frühling begrüßten. Am Ende hielten auch ihre Eltern die Zehen ins klare Wasser. Das tat gut.
Sie gingen erst zur Picknickdecke zurück, als die Sonne sich langsam zurückzog. Schon von weitem konnten sie sehen, dass Paulas großer Bruder Jannis nicht mehr alleine unter seinem Baum saß. Und auch, dass er das spannende Buch weggelegt hatte. Die Eltern sahen sich an.
Als sie näherkamen, konnten sie erkennen, wer bei Jannis im Gras saß. „Das ist Jule.“ Flüsterte Paulas Mutter ihrem Mann zu. Der wiederum guckte sie unwissend an. „Aus seiner Parallelklasse. Die Familie wohnt zwei Straßen weiter. Die beiden fahren meines Wissens manchmal zusammen mit dem Bus zur Schule“ Der Groschen schien gefallen zu sein. Sie bekam ein Nicken zurück.
„Ich geh mal Hallo sagen!“ rief Paula und Leo bellte zweimal. „Nein!“ hielt ihre Mutter sie zurück „lass die beiden sich mal in Ruhe unterhalten. Wir picknicken jetzt. Ich habe ganz leckere Sachen dabei!“ Sie war froh, dass Paula sich auf die Ablenkung einließ.

Möchte freudejauchzend auf zum Himmel schrei´n
Möchte weinen auch im stillen Kämmerlein
Möchte kämpfen, siegen, mit den Wolken fliegen
Möchte stets in ihrem Herzen sein

Die drei genossen das Picknick. Für Leo gab es natürlich auch eine Schale mit Wasser und ein paar besondere Hunde-Leckerchen, die es sonst nur an Feiertagen gab.
Jannis und Jule ließen keinen Blick voneinander ab. Die beiden saßen noch unter dem Baum, als Paula, Leo und ihre Eltern sich schon auf den Heimweg machten. Seine Mutter deutete ihm mit einem Blick, dass es in Ordnung sei, wenn er noch bliebe. Jannis nickte mit einem dankbaren Blick zurück.
Paulas Eltern sahen sich glücklich und dankbar an. Sie waren froh, dass es für jeden einzelnen von ihnen ein so wunderbarer Tag gewesen ist. Sie sahen sich noch einmal um und verabschiedeten sich von der wunderschönen Frühlingswiese. Dann gingen sie Hand in Hand nach Hause zurück. Paula und Leo waren schon vorgerannt und warteten vor der Haustür als sie dort ankamen. Die Sonne hüllte alles um sie herum in ein ganz besonderes Licht.

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Annika

© by Annika Schneider. Staatlich examinierte Ergotherapeutin, Chefredakteurin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Annika Schneider finden Sie hier.

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