Einkauf mal anders. Es war eine Mutter, die hatte vier Kinder

Genießen Sie den Einblick in einen stinknormalen, trubeligen Alltag einer Familie mit Kindern und laden Sie die Senioren im Anschluss ein, ihre eigenen Erfahrungen zu teilen… Lesen Sie Ihren Senioren unsere Liedergeschichte in einer gemütlichen Runde vor und singen Sie an den entsprechenden Stellen gemeinsam die angegebene Strophe des Volksliedes “Es war eine Mutter, die hatte vier Kinder”.

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Einkauf mal anders. Es war eine Mutter, die hatte vier Kinder

Elena liebte es, mit ihren vier Kindern einkaufen zu gehen.
Das glauben Sie mir nicht?
Das stimmt auch nicht so richtig.
Wie Sie sich denken können, war das Einkaufengehen mit vier Kindern an den Händen, wovon man ja bekanntlich lediglich zwei hat, gar nicht so leicht. Natürlich gab es solche und solche Tage. Im Großen und Ganzen kann man allerdings sagen, dass das Einkaufen allein oder zu zweit ruhiger abläuft als in einer Kleingruppe.
Elena war aber am letzten Samstag eben mit dieser Kleingruppe unterwegs zum Einkaufen gewesen. Paul wollte Roller fahren, Lotta ihren Puppenwagen und Simon sein Feuerwehrauto mitnehmen. Klein Ida saß glücklicherweise noch im Kinderwagen und war mit ihrem Stofftier zufrieden. So machten sich die Fünf als erstes auf zum Wochenmarkt. Pünktlich um zehn standen sie vor dem Obststand und suchten Äpfel, Birnen, Weintrauben und Bananen aus. Da Lotta unbedingt etwas in ihrem Puppenwagen transportieren wollte, legten sie die Äpfel und Birnen unten in ihren Korb. Von da an schob sie ihn ganz vorsichtig und unglaublich stolz über den Marktplatz. Eine Banane bekam Ida in die Hand. Die restlichen Früchte packte Elena ein.
„Wer hat Lust auf Gurken und Tomaten?“, fragte sie ermutigend in die Runde. Zweimal kam ein lautes „Ich!“. Elena drehte sich um. Da fehlte doch einer. Paul war weg.
Erschrocken sah sie sich um und fing an zu suchen.

Es war eine Mutter, die hatte vier Kinder:
den Frühling, den Sommer, den Herbst und den Winter.

Aufgeregt lief sie die naheliegenden Reihen ab. „Ihr beiden bleibt bitte hinter mir!“ Ida war ja glücklicherweise im Kinderwagen. Sie war nervös, kannte aber ihren Sohn. Dass der seine eigenen Wege ging und gut zurechtkam, hatte er schon oft bewiesen. Schnell finden wollte Elena ihn trotzdem. Auch, weil er mit seinem Roller unterwegs gewesen war und das tatsächlich schnell gefährlich werden könnte.
Hinter dem Blumenstand hörte sie Pauls Stimme. Hier musste er irgendwo sein! Sie spürte, wie ihr Puls sich beruhigte. Und da stand er. In aller Ruhe unterhielt er sich mit dem Verkäufer am Haushaltswarenstand über die Vor- und Nachteile von Spülbürsten mit auswechselbaren Borstenköpfen. Elena sah ihn erleichtert und zugleich ziemlich angestrengt an. Anhand ihrer zuckenden Augenbrauen konnte Paul schnell erkennen, dass es nicht die beste seiner Entscheidungen heute war, diesen Ausflug zu unternehmen. Er nahm seinen Roller, verabschiedete sich und trotte zu seiner Mutter. Der Verkäufer zwinkerte ihnen zu. „Wenn du mich nochmal beraten würdest, würde ich mich über deinen Besuch freuen!“ Zur Verabschiedung zog er seine Schirmmütze.
Sie machten sich auf den Weg zum Gemüsestand. Dort kauften sie Gurken, Paprika, Tomaten und einen Kopf Wirsing. „Bäh, den mag ich nicht!“, verzog Simon sein Gesicht und versteckte sich hinter seinem Feuerwehrauto. „Und Kohlrabi auch nicht!“
Wir müssen aber irgendwas an Gemüse essen, mein Schatz. Sonst werden wir krank.“ Simon blieb mit seinem Gesicht hinter seinem Feuerwehrauto. „Wir schauen mal. Wir finden bestimmt ein Gericht, das dir damit schmeckt.“

Der Frühling bringt Blumen, der Sommer bringt Klee,
der Herbst bringt die Trauben, der Winter den Schnee.

Am Blumenstand wurde es eng. Der Blumenhändler lockte mit einem breiten Angebot an neuen Blumenzwiebeln in den ungewöhnlichsten Farben und zog so viele neugierige Kunden an. Vor allem den Kundinnen hatten es die farbenfrohen Blüten angetan. Lotta stürmte natürlich sofort ins Getümmel. Elena brauchte ein bisschen, bis sie mit dem Kinderwagen hinterherkam. Sie hatte noch versucht sie mit einem „Lotta-Schatz, können wir da beim nächsten M…“ zurückzuhalten, da war Lotta aber schon zwischen den wartenden Beinen hindurchgehuscht und hatte sich in die erste Reihe gemogelt. Elenas Blicke richteten sich gen Himmel. Das durfte doch alles nicht wahr sein.
„Gut“, wandte sie sich an die anderen drei. „Wir warten hier. Bis Lotta zurückkommt.“ Ida sah sie mit ihren großen Augen aus dem Kinderwagen an und mümmelte weiter zufrieden an ihrer Banane. Elena warf ihr einen liebevollen Blick zu.
Die Jungs stritten darum, ob Paul auch einmal mit dem Feuerwehrauto spielen durfte. Elena entschied, dass jeder abwechselnd um die Kisten vor dem Stand mit den Schuhpflegemitteln fahren durfte bist Lotta wieder da war. An dem Stand war nichts los, es waren ja alle beim Blumenhändler.
Als Elena gerade all ihren Mut zusammennehmen und sich nach vorne zum Stand hangeln wollte, um Lotta zu holen, stand ihre Tochter auf einmal vor ihr. Dankbar nahm sie sie in den Arm. „Wo kommst du denn jetzt her? Wie hast du es denn durch die Menge geschafft? Und was ist in der Papiertasche?“ Lotta präsentierte stolz ihre Blumenzwiebeln. „Die hier ist lila. Und die…“ Lotta zog eine weitere aus der Papiertüte „ist dunkelblau!“ Ein Leuchten war in ihren Augen.
„Aber womit hast du die denn bezahlt?“, fragte Elena überrascht. „Brauchte ich nicht!“, antwortete sie stolz „Hab ich geschenkt bekommen!“
Elena sah sich suchend über den Köpfen der wartenden Leute nach dem Verkäufer um. Der hatte ihren Blick schon erwartet und lächelte sie an. Er nickte ihr freundlich zu.

Und wie sie sich schwingen im Jahresreihn,
so tanzen und singen wir fröhlich darein.

„Meine Güte, haben wir heute was erlebt!“ Dankbarkeit schwang in ihrer Stimme mit. Jetzt gehen wir noch kurz zum Bäcker und dann nach Hause.
Sie schloss die Ladentür hinter sich und zählte die Kinder durch. Vier. Und weglaufen konnte gerade auch niemand. Die Tür war ja zu. Sie atmete tief durch und bestellte Brot und Brötchen. Paul bekam eine Tasche, die er an den Lenker seines Rollers hängte. Simon transportierte ein Brötchen auf der Leiter seines Feuerwehrautos. So hatte jeder etwas zu tragen.
Am Ende bekam jedes der Kinder noch ein Bonbon von der Verkäuferin. Elena lächelte „Habt ihr ein Glück!“
Sie machte sich mit ihrem Grüppchen auf den Heimweg. „Eigentlich war es im Großen und Ganzen ein schöner Tag…“, dachte sie. Während sie die Einkäufe auspackte, spielten die Vier im Garten. Lotta wollte später unbedingt noch die Blumenzwiebeln einpflanzen.
Elena setzte sich an den Küchentisch und begann eine Liste von den Dingen zu machen, die sie vergessen hatte…

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Annika

© by Annika Schneider. Staatlich examinierte Ergotherapeutin, Chefredakteurin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Annika Schneider finden Sie hier.

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