Die Vogelhochzeit – Eine Liedergeschichte in zwei Teilen (Teil 2)

Lesen Sie den Senioren die Liedergeschichte langsam vor. An den passenden Stellen wird die (angegebene), Strophe des Liedes “Die Vogelhochzeit” gesungen.

Hier gelangen Sie zum ersten Teil der Liedergeschichte

Anna Amsel war wunderschön. Und sie war glücklich. Gemeinsam mit ihrer Mutter flog sie zur Kirche, in der die Vermählung stattfinden sollte. Da wartete auch schon Lutz Lerche auf die beiden. Er sollte Anna, als Vertrauter der Familie an den Altar führen. Anna verabschiedete sich mit einer festen Umarmung und einem Kuss von ihrer Mutter, die sich nun auch auf die Kirchenbänke setzte. Lutz Lerche fasste ihren linken Flügel. Als die Orgelmusik ertönte schritten sie zum Altar, wo Dirk Drossel schon sehnsüchtig auf seine Anna wartete…

Die Lerche, die Lerche,
die führt die Braut zur Kerche.
Fiderallala…

Während der Zeremonie vernahm Anna immer wieder das unterdrückte Schluchzen ihrer Mutter Eva. Anna war Eva Eules einzige Tochter und obwohl ihr Anna immer wieder versicherte, dass sie ja nun nur einen Baum weiter wohne, tröstete sie das für den Moment kaum hinweg.

Brautmutter war die Eule,
nahm Abschied mit Geheule.
Fiderallala…

Doch im Laufe des Tages, als sie sah, wie glücklich ihre Tochter war und von dem schönen Fest abgelenkt war, verflog ihre Traurigkeit mit der Zeit. Anna eröffnete die Tanzfläche, nicht wie sonst üblich mit ihrem Bräutigam Dirk, sondern mit Ihrem Bruder Peter Pfau. So hatten es sich Dirk und Anna gewünscht. Peter Pfau war Annas treuster Begleiter gewesen bis sie Dirk kennen gelernt hatte und war auch jetzt immer noch der beste Freund der beiden. Der zweite Tanz aber gehörte nur Anna und Dirk alleine…

Der Pfau mit seinem bunten Schwanz,
macht mit der Braut den ersten Tanz.
Fiderallala…

Es wurde ein wunderschöner Tag und die beiden waren das glücklichste Pärchen, was man sich nur vorstellen konnte. Das Fest war durch und durch gelungen, alle Gäste hatten Spaß und feierten ausgelassen. Anna und Dirk verabschiedeten sich am frühen Morgen von ihren Hochzeitsgästen, sie gingen glücklich und zufrieden nach Hause. Ulrich Uhu begleitete die beiden und half Anna noch, die Schuhe auszuziehen. Er bedankte sich für die schöne Feier und schloss beim Hinausgehen die Fensterläden…

Der Uhu, der Uhu,
der macht die Fensterläden zu.
Fiderallala…

Die Hochzeitsgesellschaft feierte noch zwei Stunden weiter, bis Horst von Hahn das Ende einläutete und allen eine gute Nacht wünschte. Schließlich musste er auch am Folgetag für den normalen Betrieb seine Gaststätte öffnen und hatte noch einiges aufzuräumen…

Der Hahn, der krähet: „Gute Nacht“,
nun wird die Kammer zugemacht.
Fiderallala…

Alle gingen zufrieden und müde nach Hause. An diesen schönen Tag würden sie sich noch lange zurück erinnern. Und genau das hatten sich Anna und Dirk ja auch gewünscht…

Die Vogelhochzeit ist nun aus,
und alle geh’n vergnügt nach Haus.
Fiderallala…

Lesen Sie hier, wie alles begann!

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Annika

© by Annika Schneider. Staatlich examinierte Ergotherapeutin, Chefredakteurin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Annika Schneider finden Sie hier.

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