“Auf und ab im Dackeltrab” Eine kostenlose Geschichte aus der Reihe “Mit Manni und Finchen durch das Jahr”

In unserer Reihe “Mit Manni und Finchen durch das Jahr” geht es heute mit den beiden in die Berge. Manni und Finchen wandern während des Frühherbstes im September beherzt durch die Alpen. Lesen Sie die kostenlose Geschichte “Auf und ab im Dackeltrab” den Senioren vor. Viel Spaß dabei!



Auf und ab im Dackeltrab

Manni hatte im Winter einen einwöchigen Wanderurlaub in den Alpen gebucht. Nun, Mitte September, war es endlich soweit. Manni freute sich darauf, noch einmal etwas anderes zu erleben, bevor die langen, dunklen Tage begannen. Mit einer lustigen Seniorengruppe sollte es nun am frühen Morgen losgehen. Der Reisebus rollte vor, um die fröhliche Truppe abzuholen. Manni, ausgestattet mit nagelneuem Rucksack und Wanderschuhen, stieg voller Vorfreude ein. „Na, Finchen, bist du bereit für die Berge?“, fragte er seine Rauhaardackeldame und kraulte sie hinter den Ohren. Finchen bellte zustimmend, als ob sie genau wüsste, was vor ihnen lag.

Nach einer malerischen Fahrt erreichten sie das urige Landhotel, das aussah wie aus einem Bilderbuch. Holzverkleidungen, Blumenkästen mit roten Geranien und der Duft frischer Alpenluft empfingen sie. Manni konnte es kaum erwarten, die erste Wanderung in die majestätischen Berge zu unternehmen. Doch schon am ersten Tag passierte das Unglück: Nach nur wenigen Kilometern spürte Manni ein unangenehmes Zwicken an seinen Füßen. Er setzte sich auf einen Felsen und zog die neuen Wanderschuhe aus. Blasen zierten seine Fersen.

„Ach, du meine Güte, das hab ich jetzt davon“, murmelte er vor sich hin. Finchen, die neben ihm saß, schaute ihn mit ihren treuen, braunen Augen an, so als wollte sie sagen: „Kopf hoch, Manni!“ „Na komm, Finchen, wir machen das Beste draus“, sagte er seufzend und holte den Hunderucksack hervor. „Jetzt darfst du mal bequem reisen.“ Er setzte Finchen vorsichtig in den Rucksack und hängte ihn sich auf den Rücken. Die kleine Dackeldame war während der letzten Stunden tapfer vorneweg gelaufen. Doch allmählich wurden ihre kurzen Beinchen müde. Finchen schaute sehr zufrieden aus ihrem Rucksack und schnüffelte neugierig in die Luft. „So ist es ja fast wie in einer Sänfte, was?“, meinte Manni zu ihr und hätte sich mit seinen wehen Füßen auch gerne tragen lassen.

Am Abend im Hotel war Manni froh, zwei nette ältere Herren kennengelernt zu haben: Karl und Wilhelm. Die drei verstanden sich auf Anhieb prächtig und beschlossen, den Abend in der gemütlichen Bierstube zu verbringen. „Na, wie war´s mit den neuen Schuhen?“, fragte Karl schmunzelnd, als sie sich gemeinsam an einen Tisch setzten. „Ach, Blasenpflaster sind jetzt meine besten Freunde“, antwortete Manni lachend. „Aber Finchen hat´s genossen, mal getragen zu werden. Trotzdem ist sie jetzt sprichwörtlich hundemüde.“ „Ja, das sieht man“, bemerkte Wilhelm und deutete auf die schlafende Dackeldame, die erschöpft unter dem Tisch lag.

Die Abende in der Bierstube wurden schnell zur Tradition. Bei bayerischer deftiger Kost und kühlem Bier spielten sie Skat, lachten und erzählten aus ihrem Leben. Finchen schlief regelmäßig friedlich unter dem Tisch, während die Herren ihre Karten klopften. „Kreuz Bube!“, rief Manni eines Abends und legte seine Karte mit einem triumphierenden Grinsen auf den Tisch. „Du alter Fuchs, wieder gewonnen!“, schimpfte Karl, den es wurmte, dass er nun als Verlierer schon wieder eine Runde ausgeben musste.

Nach einer Woche voller vergnüglicher Abende und schöner Wanderungen, bei denen Finchen immer mal wieder im Rucksack Platz nehmen durfte, endete der Urlaub. Zurück im Knappenweg setzte sich Manni in seinen gemütlichen Sessel und sah zufrieden zu, wie Finchen sich in ihrem Körbchen zusammenrollte. „Das war ein schöner Urlaub, was Finchen?“, sagte er und schloss die Augen. Finchen schnaufte zufrieden und Manni dachte daran, wie gut ihnen die frische Bergluft und die freundliche Gesellschaft getan hatten. Mit diesen schönen Erinnerungen konnten die langen, dunklen Tage kommen.



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Monika

© by Monika Kaiser. Buchhändlerin, Betreuungskraft, Autorin bei Mal-alt-werden.de

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