Das lilafarbene Wunder der Rote Beete. Jahreszeitliche Kurzbegegnungen im Herbst

In unserer Reihe “Jahreszeitliche Kurzbegegnungen” haben wir für Ihre Begegnungen mit Senioren und Menschen mit Demenz eine biografische Erzählung und Gesprächsimpulse rund um Rote Beete vorbereitet, mit deren Hilfe sie gemeinsam ins Gespräch kommen und Unterhaltungen weiterführen können.



So war das damals …

Beim Einkochen der Rote Beete für den Winter bekam Stefan immer lilafarbene Finger. So sehr er beim Schälen darauf achtete, es nützte nichts. So auch in diesem Jahr.
Seine Tochter Hanna schaute ihm die ganze Zeit in aller Ruhe über die Schulter. Sie sah auf seine Finger und kletterte vom Stuhl. Eine Minute später war sie mit einem Blatt Papier wieder da. Hanna kletterte zurück auf ihren Stuhl, legte das Papier auf die Arbeitsfläche und nahm die Hand ihres Vaters. Sie drückte seine Finger nacheinander auf das Blatt, bis dort eine kleine, lilafarbene Raupe entstand. Stefan lächelte, atmete einmal tief und gab seiner Tochter einen Kuss auf den Kopf. Mit den Fingern der anderen Hand druckte er in einem Kreis Blütenblätter dazu. Dann nahm er einen Stift, malte der Raupe Augen und Füße und der Blume einen Stängel.

Gesprächsimpulse

Welche Tipps haben Sie für die Zubereitung von Rote Beete? Welche Gerichte haben Sie gerne gekocht? Wie haben Sie Ihre Finger vor der violetten Farbe geschützt? Wie haben Sie violette Verfärbungen beseitigt bekommen?

Welches Gemüse haben Sie früher im Herbst eingekocht? Was wurde eingelegt? Erinnern Sie sich noch daran, was Ihnen besonders gut geschmeckt hat? Was mochten Sie gar nicht?

Haben Sie mit Naturmaterialien gefärbt? Zum Beispiel Ostereier oder Stoffe eingefärbt? Mit welchen Materialien konnten Sie welche Farbe entstehen lassen? Wie haben Sie die Farben wasserfest gemacht?

Sind Sie jemand, der in seinem Leben gerne kreativ gestaltet hat? Was haben Sie gerne gemacht? Wie sah Ihre Kreativität aus? Haben Sie beispielsweise geschrieben, genäht oder gestickt, handwerklich gestaltet oder gemalt?

In welchen Augenblicken haben Ihnen Ihre Kinder früher gezeigt, dass es zwischendurch heilsam sein kann, die Welt aus Kinderaugen zu sehen? Welche besonderen Charaktereigenschaften hatten Ihre Kinder? Schaffen Sie es heute noch ab und zu, manche Augenblicke nicht zu schwer zu nehmen? Sind Sie jemand, der das Leben so annimmt, wie es Ihnen auf Ihrem Weg begegnet?



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Annika

© by Annika Schneider. Staatlich examinierte Ergotherapeutin, Chefredakteurin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Annika Schneider finden Sie hier.

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