Sommergeschichten von Manni und Finchen – 4. Kapitel: Ein Löwe zum Anfassen

In unserem heutigen Kapitel der Sommergeschichte besucht Manni mit seinen Enkelkindern den Tierpark. Und Finchen darf natürlich auch mit.



Ein Löwe zum Anfassen

Am nächsten Tag hatte Manfred eine Überraschung für die Kinder geplant. Sie standen früh auf, frühstückten wieder auf dem Balkon und Manni packte Obst und Getränke in einen Rucksack. „Fahren wir heute wieder in den Schrebergarten?“, wollte Justus wissen. „Nein, heute haben wir etwas anderes vor. Aber mit dem Bus fahren wir trotzdem, also beeilt euch.“ Erst fuhren sie ein Stück mit dem Bus, dann mussten sie in die U-Bahn umsteigen und zum Schluss noch ein Stück laufen und dann standen sie vor dem großen Eingangstor des Tierparks.

„Oh toll, Opa! Wir gehen in den Zoo!“, freuten sich Justus und Mia. Sie kauften Eintrittskarten an der Kasse und bekamen einen Plan für den Tierpark. Finchen durfte sogar kostenlos mit herein, durfte aber nur an der kurzen Leine gehen. Sie schauten sich die Flamingos und Raubvögel an, bestaunten die Giraffen mit den langen Hälsen und die dicken grauen Elefanten, amüsierten sich über die Spiele der Schimpansen und versuchten, sich so langsam zu bewegen wie die Faultiere. Nun kamen sie zu den Raubkatzen. Finchen gefiel der Geruch hier gar nicht und sie knurrte leise vor sich hin. Ein großer Tiger lief unruhig in seinem Gehege hin und her und der schwarze Panther lag majestätisch auf einem Felsen in der Sonne.

Am Löwengehege klopfte Manni an die Tür des Raubtierhauses. Ein Tierpfleger kam heraus und begrüßte Manfred. Justus und Mia wunderten sich, als der Tierpfleger sie einlud, mit ihm zu kommen. „Jetzt bin ich aber mal gespannt, was ihr zu der Überraschung sagt“, freute sich Manni schon. Sie gingen durch das Haus in einen umzäunten Freilauf. „Kinder, setzt euch mal dort auf die Bank“, meinte der Tierpfleger. „Und Sie gehen am besten ein Stück zurück mit dem Hund.“ Finchen gefiel es hier überhaupt nicht und Manni entfernte sich mit dem Dackel. Dann verschwand der Tierpfleger im Haus und kam nach kurzer Zeit mit einem Löwenbaby auf dem Arm wieder!

„Oh, wie süß!“, rief Mia und Justus fragte, ob sie es mal streicheln dürften. „Ja, setzt euch mal ruhig hin, dann dürft ihr es auf dem Schoss halten.“ Zuerst hielt Justus das kleine Löwenkind und dann Mia. Manni machte von den Kindern mit dem Löwen im Arm ganz viele Fotos mit seinem alten Fotoapparat. Finchen lag brav auf der Wiese und knabberte ein Hundeleckerchen nach dem anderen. „Ich mag nicht mehr“, meinte Mia nach einer Weile, „der Löwe kratzt mich.“ Zwar war das Löwenbaby noch klein, aber seine Tatzen waren schon recht groß. Damit es nicht von dem kleinen Schoss von Mia hinunterrutschte, klammerte es sich mit seinen Krallen an Mia fest.

Der Tierpfleger nahm Mia den kleinen Löwen ab und die Kinder verabschiedeten sich von ihm. „Opa, das war toll! Wir durften einen Löwen streicheln! Das müssen wir unbedingt Mama und Papa erzählen!“ Finchen freute sich auch. Vor allen Dingen, weil es jetzt hinaus aus diesem nach Raubkatze stinkenden Gehege ging und sie Justus und Mia wieder für sich hatte. Sie schauten sich noch die Fütterung der Seehunde an und bestaunten die Krokodile und Schlangen im Reptilienhaus. Zum Abschluss setzten sie sich in ein Café und aßen jeder ein großes Spaghettieis.

Was für ein aufregender Tag!



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Diese Geschichten von Manni und Finchen sind bereits erschienen:

 

Sommergeschichten von Manni und Finchen – 1. Kapitel: Ein sturer Hund

Sommergeschichten von Manni und Finchen – 2. Kapitel: Johannistag

Sommergeschichten von Manni und Finchen – 3. Kapitel: Im Schrebergarten

 

 

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Monika

© by Monika Kaiser. Buchhändlerin, Betreuungskraft, Autorin bei Mal-alt-werden.de

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