Der Maikäfer. Eine Naturgeschichte. Kostenlos

Ab und zu sieht man sie wieder: die Maikäfer. Eine Naturgeschichte nicht nur für Senioren.



Der Maikäfer

Tim und Lea hopsten auf dem Trampolin im Garten als plötzlich etwas auf die Matte plumpste. „Stopp mal, Lea“, rief Tim „was ist das?“ „Uhhh, ein dicker, fetter Käfer.“ Lea schüttelte sich. „So einen habe ich noch nie gesehen“, meinte Tim. Ein daumengroßer, brauner Käfer mit Fühlern lag auf dem Rücken und strampelte mit seinen sechs Beinchen. Er schaffte es einfach nicht, sich umzudrehen. Tim flitzte ins Haus. „Was hast du vor?“, rief Lea. „Ich hole einen Karton.“ Tim kam nach ein paar Minuten mit einem alten Schuhkarton aus dem Haus. Vorsichtig legte er den Käfer hinein. „Der braucht aber auch Blätter und Zweige“, meinte Lea und sammelte gleich welche ein. „Und Löcher müssen auch in den Karton, sonst bekommt er keine Luft.“ Tim drückte mit einem Nagel Löcher in den Kartondeckel. „Was willst du jetzt mit ihm machen?“, wollte Lea wissen. „Ich zeig den heute Nachmittag Opa, wenn wir den Videoanruf machen. Opa weiß bestimmt, was das für ein Käfer ist.“

Am Nachmittag konnte es Tim nicht erwarten Opa anzurufen. Endlich kam Mama und klappte den Laptop auf. „So, nun ist Opas Mittagsschlaf vorbei. Jetzt können wir ihn anrufen.“ Es dauerte gar nicht lange und Opas Kopf erschien auf der Bildfläche. „Hallo Kinder! Na, wie geht es euch?“, wollte Opa wissen. Tim und Lea erzählten ihm, dass sie einen großen Käfer im Garten gefunden hatten, der braune Flügel hatte und einen schwarzen Kopf. Seine Fühler sahen aus wie kleine Blätter. „Lasst mal sehen,“ sagte Opa. Tim hielt den Karton so, dass Opa hineingucken konnte. “Ach das ist ja mal Klasse!“, Opa freute sich. „Das ist ein Maikäfer. Den habe ich schon ewig nicht mehr gesehen. Früher gab es ganz viele davon. Sie galten als Schädlinge. Als Kinder haben wir sie gesammelt und bekamen ein paar Pfennige dafür. Und lange Zeit galten die Maikäfer als ausgestorben. Schön, dass es wieder welche gibt. Aber ihr wollt ihn doch nicht im Karton lassen?“
„Nein“, meinte Lea, „wir wollten ihn dir nur zeigen. Gleich bringen wir ihn wieder in den Garten.“
Nach dem Telefonat brachten die Kinder den Maikäfer hinaus und setzten ihn auf einen Stein. Er pumpte mit seinen Flügeln, erhob sich schwerfällig und flog davon.

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Monika

© by Monika Kaiser. Buchhändlerin, Betreuungskraft, Autorin bei Mal-alt-werden.de

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