Im März: “Was summt denn da?” Mit Manni und Finchen durch das Jahr
Endlich wird es Frühling! Die Sonne scheint, der Himmel ist blau und ein laues Lüftchen weht. Die ersten Blümchen blühen und Bienen und Hummeln fliegen. Und Finchen ist ganz aus dem Häuschen. Viel Spaß beim Lesen dieser Geschichte zum Vorlesen im März zu unserer Reihe “Mit Manni und Finchen durch das Jahr”.
Was summt denn da?
Endlich schien die Sonne. Ein laues Lüftchen wehte und die Vögel zwitscherten um die Wette. Manni stand auf dem Balkon und genoss die wärmenden Strahlen der Frühlingssonne. Finchen hatte sich lang auf dem Boden ausgebreitet und ihre Rute schlug emsig von links nach rechts. Sie hob erwartungsvoll ihren Blick zu Manni, als der plötzlich voller Unternehmenslust rief: „Finchen, lass uns in den Garten gehen!“ Finchen ließ sich das nicht zweimal sagen, sprang auf ihre kurzen Beinchen und zockelte zur Wohnungstür. „Moment, ich zieh mir nur noch die Gartenschuhe und die alte Strickjacke an.“ Manni lachte und folgte Finchen dann fröhlich pfeifend in den Keller.
Beladen mit einem alten Eimer und einer Harke trat Manni aus der Kellertür in den Garten. Finchen sauste an ihm vorbei und rannte über die grüne Wiese. Trotz ihres schon fortgeschrittenen Alters von zwölf Jahren fühlte sie sich in der Frühlingssonne wie ein junger Hund und tollte über den Rasen. „Was ist denn mit Finchen los?“, rief Frau Müller, die es sich in ihrem Gartenstuhl mit Wolldecke gemütlich gemacht hatte und nun auch über den ausgelassenen Hund lachte. Finchen sauste zu Frau Müller, forderte sie mit einem kurzen Kläffen zum Mitspielen auf und stürmte dann wieder zum anderen Ende des Gartens.
Manni harkte das alte Laub von den Beeten und freute sich über die ersten Frühlingsblumen: lilafarbene, gelbe und weiße Krokusse leuchteten im hellen Licht der Sonne. Weiße und violette Hyazinthen verströmten ihren süßen Duft. Die Tulpen streckten ihre Blätter und Knospen gegen den blauen Himmel und sogar schon einige gelbe Narzissen wiegten sich im sanften Frühlingswind. Auf der Wiese blühten der erste Löwenzahn und Gänseblümchen. Und mit den ersten Blumen kamen ebenfalls die ersten Hummeln und Wildbienen aus ihren warmen Winterquartieren. Fleißig flogen sie von Blüte zu Blüte und stärkten sich mit dem süßen Nektar.
Auch Finchen hatte die summenden Insekten entdeckt. Eine dicke Hummel, die schon über und über mit gelben Pollen bedeckt war, brummte laut kreuz und quer über die Wiese. Finchen, die sich ein warmes Plätzchen auf der Wiese ausgesucht hatte und nun ein Sonnenbad nehmen wollte, mochte das lästige Gesumm rund um sie herum gar nicht. Immer wieder schnappte sie nach dem Störenfried, konnte die dicke Hummel aber nicht erwischen. Die Dackeldame sprang entnervt auf ihre Beinchen und verfolgte die Hummel durch den ganzen Garten. Doch diese ließ sich nicht von ihrer Verfolgerin beirren, sondern verrichtete weiter fleißig ihre Arbeit. Erst als die pollenbefrachtete Hummel zu schwer zum Fliegen wurde und in ihrem Erdloch verschwand, fand Finchen endlich Ruhe.
Sie trottete zu Frau Müller, legte sich zu deren Füßen und ließ sich kraulen. Eine Weile schauten die beiden dem fröhlich pfeifenden Manni bei der Gartenarbeit zu. Und erst als alle Erinnerungen an den letzten Herbst und Winter aus den Beeten beseitigt und die Frühlingssonne langsam hinter den Häusern unterging, kehrten Manni und Finchen zufrieden und müde in ihre Wohnung zurück.
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