Wandertag bei Müllers. Eine Liedergeschichte zum Mitsingen

Singen Sie an den angegebenen Stellen der Liedergeschichte die angegebene Strophe von dem Volkslied “Das Wandern ist des Müllers Lust”.



Wandertag bei Müllers

Lotte und Karlchen Müller sind schon ganz aufgeregt: “Mama, wann geht es endlich los?” fragt Lotte. “Gleich, ich muss nur noch die Butterbrote einpacken,” lacht Frau Müller und steckt die großzügig belegte Schnitten in den grünen Wanderrucksack aus Leder. Vater Müller bindet sich schon die Wanderschuhe zu und auch Mutter Müller scheucht die Kinder jetzt in den Flur “Los, wenn ihr euch nicht die Wanderschuhe anzieht, kommen wir heute nicht mehr zum Wandern!” Das lassen sich die Kinder nicht zwei Mal sagen. Fünf Minuten später sitzt Familie Müller im Auto und Vater Müller steuert den alten Volvo zum Wanderparkplatz am nahegelegenen Berg. Um sich auf ihren Wanderausflug einzustimmen, singen die Müllers ihr liebstes Wanderlied.

Das Wandern ist des Müllers Lust,
das Wandern.
Das muß ein schlechter Müller sein,
dem niemals fiel das Wandern ein,
das Wandern.

Als das Auto steht, rennen Karlchen und Lotte sofort los. Sie kennen den Weg gut, die Familie ist schon oft an diesem Weg entlang gewandert. Er schlängelt sich sehr idyllisch den kleinen Berg hinauf und wird dabei von einem wunderschönen, ganz klarem Bach begleitet. Als Mutter und Vater Müller alles aus dem Auto gepackt haben und den Weg erreichen, steht Karlchen mitten auf einem großen Stein im Bach und grinst über beide Ohren.
“Komm sofort da raus,” schimpft Vater Müller, “Wenn du nass bist, müssen wir wieder nach Hause fahren. Wir haben keine Wechselklamotten mit!” Karlchen gehorcht und läuft ab jetzt brav neben dem Bach her. Er ist sich allerdings sicher, dass der Vater übertreibt und er nicht hinein gefallen wäre.

Vom Wasser haben wir’s gelernt,
vom Wasser:
Das hat nicht Rast bei Tag und Nacht,
ist stets auf Wanderschaft bedacht,
das Wasser.

Dass die Kinder der Müllers so gerne wandern, liegt vor allem an dem Ort, an dem die Müllers immer ein Picknick machen. Der Wanderweg heißt “Mühlenweg” und führt an einer alten Wassermühle vorbei. In den letzten Jahren, wurde ein Verein gegründet, der sich der liebevollen und detailgetreuen Restaurierung der Wassermühle verschrieben hat. Lotte und Karlchen fangen an zu rennen, als sie das Rad der Mühle sehen. Das Wasser, dass die Räder in Schwung hält, fasziniert die Kinder und ein bisschen Hunger haben sie auch.

Das sehn wir auch den Rädern ab,
den Rädern:
Die gar nicht gerne stille stehn,
die sich mein Tag nicht müde drehn,
die Räder.



Die Tür der Mühle steht offen, als die Müllers die Mühle erreichen. Neugierig schaut Lotte hinein. “Hallo, wer bist du denn?” fragt Gustav, der Vorsitzende des Mühlenvereins. “Ich bin Lotte, wir machen heute eine Wanderung” antwortet sie stolz. “Magst du dir mal anschauen, wie die Mühle funktioniert?” lädt Gustav Lotte ein hinein zu kommen. Lotte hat natürlich Lust und Karlchen auch. Sogar die Eltern finden es spannend, sich die großen Steine anzusehen, die nur durch die Kraft des Baches bewegt werden. Die Butterbrote geraten dabei fast in Vergessenheit.

Die Steine selbst, so schwer sie sind,
die Steine,
sie tanzen mit den muntern Reih’n
und wollen gar noch schneller sein,
die Steine.

Nach dem Anschauen der Mühle, schmecken die Butterbrote dann aber doch. Auch Gustav bekommt eine der herzhaft belegten Schnitten und erzählt den Müllers von der Arbeit im Mühlenverein. Vater Müller ist mindestens genau so begeistert wie seine Kinder und er verabredet mit Gustav, dass er zu der nächsten Vereinssitzung hinzu kommt. “Na, dann müssen wir hier ja noch öfter hin wandern,” beschwert sich Frau Müller lachend. “Oh, ja!”, freuen sich die Kinder. Doch dann ist die Pause zu Ende und der Rest des Mühlenwanderwegs will zurück gelegt werden. Sie verabschieden sich von Gustav.

O Wandern, Wandern meine Lust,
o Wandern!
Herr Meister und Frau Meisterin,
laßt mich in Frieden weiter ziehn
und wandern.

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Natali

© by Natali Mallek. Dipl. Sozialpädagogin/ Sozialarbeiterin, Gedächtnistraininerin, Master of Arts "Alternde Gesellschaften", Gründerin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Natali Mallek finden Sie hier. Fortbildungen mit Natali Mallek finden Sie hier.

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