Scham? Das kenne ich!
Ich sitze hier im Altenheim
und fühl mich manchmal ganz allein.
Ständig schäme ich mich sehr,
manchmal wenig, manchmal mehr.
Es ist nichts mehr wie`s früher war.
Mein Kopf ist wolkig – selten klar.
Menschen gibts, die muss ich kennen,
kann sie nicht beim Namen nennen.
Auch wenn hier alle freundlich sind:
Windeln trag ich wie ein Kind.
Peinlich muss das einem sein,
wie ein Schatten quält die Pein.
Fremde Menschen kommen rein,
treten ohne Klopfen ein.
Ich höre auch in diesen Tagen
alles das, was sie so sagen.
Ich denk dann: “Was passiert mit mir:
Merken die – ich bin noch hier?”
Hilflos fühl ich mich und sauer,
alleingelassen auf die Dauer.
Manche sind mir zugewandt,
das hab ich gleich im Herz erkannt.
Die hören mir auch wirklich zu,
dann finde ich ein bisschen Ruh.







