Entspannungsrunden für Senioren. Zitrusdüfte

Zitrusfrüchten wird eine konzentrationsfördernde, entspannende und stresslindernde Wirkung nachgesagt. Bereiten Sie für diese Entspannungsrunde in Anlehnung an die vorgestellten Übungen eine Auswahl der hier vorgestellten Materialien und Substanzen vor.

Materialien:



Zu den Zitrusfrüchten gehören:
Limette
Zitrone
Bitterorange
Grapefruit
Orange
Mandarine
Bergamotte

In diesen Duftrichtungen können Sie nach Belieben folgende Substanzen besorgen:

Duftöle
Cremes und Handcremes
Duschgel
Öle für die Haut
Duftöl zum Duschen oder Baden

Duftstein
Duftlampen
Handtücher
feuchte Waschlappen
eine Schüssel mit warmem Wasser
Orange und Zitronen
Zitruspresse
Messer
Gläser

Tücher in Blautönen zur Dekoration und zur Raumgestaltung

ACHTUNG: Überlegen Sie bei der Auswahl der Materialien und der Teilnehmer genau, ob Sie eventuell Mitmachende haben, die die Substanzen in den Mund stecken könnten. Stellen Sie in diesem Fall eine engmaschige Begleitung sicher.

Bereiten Sie die mitgebrachten Materialien vor und stellen bzw. legen Sie sie auf einen Tisch. Legen Sie die blauen Tücher locker zwischen die Materialien. Versuchen Sie – sofern möglich – bei der Gestaltung des Raumes eine ruhige Atmosphäre zu schaffen. Legen Sie die Materialien übersichtlich auf den Tisch. Stellen und legen Sie dafür zum Beispiel die Duftöle bzw. -substanzen und die Duftsteine bzw. -lampen in Gruppen geordnet hin. Vermeiden Sie Störgeräusche, in dem Sie beispielsweise einen Raum wählen, dessen Tür man schließen kann.

Einstieg

Entspannungsmusik

Begrüßen Sie die Senioren und laden Sie sie ein, mit Ihnen gedanklich eine Reise an einen ruhigen Ort zu machen. Alles, was schwer ist, darf für einen Augenblick beiseite gelegt werden. Warten Sie einen Moment, bis alle in Ruhe und bequem sitzen und ein wenig Stille eingekehrt ist. Beginnen Sie mit der Entspannungsmusik. Laden Sie die Senioren ein, der Musik zuzuhören und sich die mitgebrachten Materialien auf dem Tisch anzusehen. Lassen Sie die Musik etwa zwei bis drei Minuten laufen.

Lassen Sie sich im Anschluss erzählen, was die Senioren auf dem Tisch sehen. In Seniorengruppen, in denen dies nicht mehr möglich ist, beschreiben Sie als Gruppenleitung, was auf dem Tisch liegt.

Wahrnehmungsanregungen

Laden Sie die Senioren ein, die verschiedenen angebotenen Materialien und Düfte in die Hand zu nehmen und daran zu riechen. Geben Sie hierfür zum Beispiel die Duftöle in die Duftlampen, auf den Duftstein oder ein paar Tropfen auf einen feuchten Waschlappen.
Auch die Körperöle dürfen gerne ausprobiert werden. Achten Sie hier bitte auf eventuelle Unverträglichkeiten oder besonders sensible Hauttypen.
Von dem Duschgel können einige Tropfen in die Schale mit dem Wasser gegeben und mit den Händen verteilt werden. Nun können die Hände darin gebadet werden oder es besteht die Möglichkeit, an dem Wasser zu riechen.
Vermeiden Sie zu viele Düfte auf einmal. Wählen Sie vorab zwei Düfte aus, ggfs. drei. Das genügt an Reizen für die Sinne. Zitrusfrüchte sind sich zudem auch noch sehr ähnlich. Bei zu vielen verschiedenen Duftangeboten würde das Unterscheiden zu schwierig werden.

Fragen Sie die Mitmachenden, welche der angebotenen Düfte sie am liebsten mögen. Welche Erinnerungen werden bei dem Duft von Zitronen und Orangen wach? An was erinnert die Mitmachenden der Duft einer Grapefruit. Woher kennen Sie den typischen Duft der Bergamotte?

Wenn die Fähigkeit zu riechen noch gut erhalten ist, können Sie auch die Etiketten der Düfte abkleben und die Düfte unterscheiden und zuordnen lassen. Legen Sie beispielsweise eine Orange und eine Zitrone auf den Tisch. Laden Sie die Senioren ein, an den mitgebrachten Substanzen zu riechen und diese dann entsprechend der Zitrone oder der Orange (oder anderen Früchten) zuzuordnen.
Anstelle von echten Orangen und Zitronen können Sie auch eine gelbe und orangefarbene Serviette oder zwei Tücher in den jeweiligen Farben in die Tischmitte legen.

Motorik und Konzentration

Jeder der Teilnehmenden bekommt eine Orange und eine Zitrone. Machen Sie eine Auswahl der hier vorgestellten Übungen vor und laden Sie die Senioren ein, diese nachzumachen.

  • Die Orange gleichmäßig in kreisenden Bewegungen mit der flachen Hand auf dem Tisch bewegen
  • Die Zitrone mit der flachen Hand auf dem Tisch hin und her bewegen
  • Die Orange über den Tisch rollen
  • Die Zitrone aufschneiden und mit Hilfe der Zitruspresse auspressen
  • Die Orange aufschneiden und mit Hilfe der Zitruspresse auspressen
  • Den Orangensaft mit einem Spritzer Zitronensaft mischen und davon kosten
  • Die Orange und die Zitrone nacheinander hochwerfen und wieder auffangen
  • Die Zitrone mit der linken Hand, die Orange mit der rechten Hand über den Tisch rollen. Welche Frucht rollt weiter? Die Hände im Anschluss wechseln und die Früchte nochmal rollen
  • Die Orangen und Zitronen in Scheiben schneiden und zum Trocknen in den Ofen legen (im Anschluss an das Trocknen die Früchte an diejenigen, die mitgemacht haben, verteilen)

Wortsuche

Limette
Suchen Sie gemeinsam mit den Senioren nach Wörtern, die mit den Buchstaben “Li” wie Limette beginnen.

Hier ein paar Beispiele:
Licht, Liebe, Litfaßsäule, Lichterkette, Lichtmess, Lithium, Limes, Limone, Limoncello, Lira, lila, Likör, Lina, Lisa, Lieferung, Lille, Litauen…

Wortketten

Bilden Sie gemeinsam Wortketten. Das erste Wort ist eine beliebige Zitrusfrucht. Das nächste Wort fängt mit dem letzten Buchstaben des vorher genannten Wortes an. Wie lang werden die Ketten?

Grapefruit – Teebeutel – Likör – Rundbrief – Frühaufsteher – Rost – Tüte – Eheschließung – Gatter – Reihe – Esel – Leihwagen – Nuss – Sichel – …

Bitterorange – Eltern – Niete – Erstklässler – Rucksack – Kinderspielzeug – Gans – Sonntag – Grün – Nagel – Lampenschirm – Mauseloch – Hochbeet – …

Entspannungsgeschichte

Erklären Sie den Senioren, dass Sie sie in der Entspannungsgeschichte mit “Du” anreden, um eine größtmögliche Entspannung erreichen zu können. Laden Sie sie ein, gedanklich mit Ihnen auf eine Reise in die Natur zu kommen. Bitten Sie die Teilnehmenden, sich so bequem wie möglich hinzusetzen. Die Beine stehen nebeneinander auf dem Boden, der Rücken lehnt an der Stuhllehne. Die Arme dürfen locker im Schoß oder auf den Armlehnen liegen. Wer mag, darf die Augen schließen. Warten Sie vor dem Vorlesen einen Moment, bis es ruhiger geworden ist und alle bequem sitzen.

Stell dir vor, du sitzt an einem warmen Ort. Die Luft um dich herum fühlt sich angenehm an. Du spürst deinen Atem ruhig und gleichmäßig durch dich hindurchfließen. Es duftet nach Zitronen und Orangen. Du genießt den Duft dieser Früchte. Du spürst ihre Frische, die deinen Körper belebt und dich ruhig atmen lässt. Ihre Kraft wandert langsam und nach und nach in jede Faser deines Körpers.
Du fühlst dich ausgeglichen und nimmst wahr, wie sich schmerzende Stellen in deinem Körper langsam entspannen können. Du spürst, wie der Schmerz dort ein bisschen weniger wird.
Deine Umgebung ist in ein dunkles grün getaucht. Zwischen den Blättern der Bäume blitzen gelbe Zitronen und orangefarbene Orangen. Es ist ein schönes Bild. Du magst es. Du siehst es gerne an.
Du atmest ein … und aus. Mehrere Male. Ganz tief ein … und aus. Ein … und aus. Ein … und aus. Bei jedem Atemzug strömt der Duft der Früchte durch deinen Körper.
Du spürst, dass sich dein Körper langsam leichter anfühlt. Du kannst all die Schwere an den Boden unter dir abgeben. Dein Atem ist ganz ruhig.
Beim Einatmen nimmst du den leichten und frischen Duft der farbenfrohen Zitronen und Orangen wahr. Beim Ausatmen spürst du, wie sich dein Körper immer mehr entspannt.
Du schließt die Augen und konzentrierst dich auf deinen Atem. Du kannst ganz ruhig werden. In dir liegt eine tiefe innere Zufriedenheit. Du fühlst dich wohl in deiner Umgebung.
Du bist getragen. In Wärme und in Geborgenheit.
Es geht dir gut. Du fühlst dich ausgeruht, zufrieden und entspannt.

Atemübung

Bitten Sie die Senioren, sich bequem hinzusetzen, die Beine stehen nebeneinander, die Unterarme liegen locker auf den Oberschenkeln oder den Armlehnen. Atmen Sie bewusst zusammen ein und aus. Beim Einatmen heben und öffnen Sie die Arme vor dem Körper. Atmen Sie durch die Nase tief ein und durch den Mund wieder aus. Wiederholen Sie die Übung mit den Senioren drei bis fünf Mal. Je nach Ressourcen der Teilnehmenden können sich die Arme bei jedem Einatmen ein wenig weiter öffnen.

Abschied

Verabschieden Sie sich von den Senioren. Bleiben Sie noch einen Moment mit ihnen in Kontakt und stehen Sie dafür bereit, schöne oder beschwerende Gefühle aufzufangen, die durch die Entspannung oder durch die Übungen aufkommende Erinnerungen wachgerufen werden.

Entspannungsgeschichten für Ihre Entspannungsrunden finden Sie auch in unserem Buch “Geschichten zum Entspannen”, das im Rahmen der Reihe SingLiesel Kompakt erschienen ist. Die Buchvorstellung dazu können Sie sich hier noch einmal ansehen.
In unserer Rubrik Einschlafgeschichten für Erwachsene finden Sie außerdem Geschichten zum Vorlesen, die ein zur Ruhe kommen ermöglichen sollen.

Annika

© by Annika Schneider. Staatlich examinierte Ergotherapeutin, Chefredakteurin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Annika Schneider finden Sie hier.

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Eine Antwort

  1. Lisa sagt:

    Ich bin begeistert, was heute angeboten wird. Aus dem Bericht werde ich einiges für mich und meine Arbeit mitnehmen. Die Düfte werde ich mir umgehend besorgen . Danke, ich lerne viel daraus.

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