Durch das Gartenjahr: “Und im Juli Johannisbeeren”

Im Juli reifen Obst und Gemüse und es ist viel zu tun im Garten. Margarete pflückt heute Johannisbeeren und kocht Gelee. Diese Geschichte für Senioren ist in unserer beliebten Reihe “Durch das Gartenjahr” erschienen.

Und im Juli Johannisbeeren

Es ist ein heißer Tag im Juli. Die Sonne steht hoch am Himmel und brennt erbarmungslos auf die Erde hinab. Margarete steht im kühlen Hausflur und spürt die Hitze bereits, bevor sie hinaus in den Garten tritt. Sie setzt ihren alten, aber geliebten Sonnenhut auf. Die breite Krempe schützt ihr Gesicht und ihren Nacken vor den sengenden Sonnenstrahlen. Mit einem tiefen Atemzug öffnet sie die Tür und tritt hinaus in die helle, glitzernde Welt ihres Gartens.



Der Garten ist Margaretes Paradies. Die Beete sind voll mit blühenden Blumen, die in den schönsten Farben leuchten. Die Bäume und Sträucher spenden angenehmen Schatten. Doch heute hat Margarete nur Augen für einen bestimmten Busch: Den Johannisbeerstrauch. Die Zweige hängen schwer voller köstlicher roter Beeren, die in der Sonne funkeln wie kleine Edelsteine.
Mit einer alten Schüssel zu ihren Füßen steht sie am Busch und beginnt, die reifen Beeren abzuzupfen. Die Schüssel füllt sich schnell mit den glänzenden, prallen Früchten. Margarete lächelt zufrieden, als sie die süßen und leicht säuerlichen Beeren probiert. Sie kann kaum erwarten, das Gelee zu kochen, das sie jedes Jahr aus den Johannisbeeren zubereitet.

Zurück in der kühlen Küche wäscht sie die Beeren und füllt sie in den Entsafter, der bereits auf dem Tisch steht. Nach kurzer Zeit läuft der rote Saft in eine Schüssel. Jetzt muss dieser nur noch mit einer gehörigen Portion Zucker gekocht werden und schon ist das Gelee fertig. Der herrliche Duft von süßem Johannisbeergelee erfüllt bald das ganze Haus. Mit geschickten Händen füllt Margarete das heiße Gelee in die vorbereiteten Gläser und verschließt sie sorgfältig. Zufrieden betrachtet sie die Reihe mit den gefüllten Marmeladengläsern, die auf dem Küchentisch stehen und in der Sonne leuchten.

Die Mittagssonne steht nun hoch am Himmel und die Hitze ist kaum auszuhalten. Margarete beschließt, sich eine Pause zu gönnen. Sie zieht den Liegestuhl in den Schatten des Kirschbaumes, nimmt eine Schale mit frischen Johannisbeeren und setzt sich. Während sie die saftigen Beeren knabbert, schließt sie die Augen und lauscht den Geräuschen des Gartens. Das Summen der Bienen, das Zwitschern der Vögel und das leise Rascheln der Blätter im Wind wirken einschläfernd und Margarte fallen die Augen zu.

Nach diesem erholsamen Mittagsschläfchen und einer guten Tasse Kaffee nimmt Margarete die Arbeit im Garten wieder auf. Mit der Gartenschere schneidet sie die Rosen. Die erste Blüte ist bereits vorbei, aber ein guter Schnitt und ein wenig Dünger wirken Wunder. So können die Rosen Ende August bis Anfang September ein zweites Mal in diesem Jahr ihre Pracht zeigen.

Am Abend füllt Margarete an der Regentonne immer wieder ihre Gießkanne und wässert nicht nur die Rosen. Bei dieser Hitze haben alle Pflanzen Durst und Margarete geht von Beet zu Beet und gießt Kohlrabi, Möhren, Phlox und Lilien. Als der Tag nun langsam zu Ende geht, sitzt Margarete erschöpft in ihrem Liegestuhl. Die abendliche Kühle bringt Erleichterung von der drückenden Hitze des Tages. Mit einem zufriedenen Seufzer lehnt sich Margarete zurück, schaut auf ihren blühenden Garten und genießt die stille Schönheit dieses heißen Julitages.

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Monika

© by Monika Kaiser. Buchhändlerin, Betreuungskraft, Autorin bei Mal-alt-werden.de

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