Die duftende Blumeninsel Mainau. Eine Geschichte zum Vorlesen für Senioren

Heute haben wir eine besondere Geschichte für Sie vorbereitet. Sie handelt von einem Ausflug zur Blumeninsel Mainau, der nicht ganz so verlief wie geplant.



Die duftende Blumeninsel Mainau

Es war ein sonniger Morgen, als Anna und Martin beschlossen, einen Tagesausflug zur Insel Mainau zu machen. Anna war voller Vorfreude, aber als sie sich fertig machte, fehlte ihr etwas Wichtiges.

“Martin, ich finde meine Brille nicht!”, rief Anna verzweifelt aus dem Schlafzimmer.

Martin kam herein und schaute sich um. “Hast du in der Küche nachgesehen?”, fragte er.

“Ja, überall! Ich kann sie einfach nicht finden”, antwortete Anna traurig.

“Wir müssen los, sonst verpassen wir das Schiff”, sagte Martin und nahm Annas Hand. “Es wird schon gehen. Du kannst doch trotzdem genießen.”

Anna nickte, obwohl sie etwas unsicher war. Sie konnte ohne ihre Brille nicht gut sehen, aber sie wollte den Ausflug nicht verpassen.



Auf der Fahrt mit dem Schiff zur Insel Mainau versuchte Martin, Anna aufzumuntern. “Schau mal, wie schön der Bodensee ist!”, sagte er.

“Ich sehe ihn nicht besonders klar”, sagte Anna leise, “aber es ist trotzdem schön.”

Als sie auf der Insel ankamen, war Anna immer noch ein wenig traurig. Doch als sie die ersten Schritte durch die bunten Blumenbeete machte, fiel ihr etwas auf.

“Martin, es duftet hier so herrlich!”, rief sie begeistert. “Ich rieche Rosen, Lavendel und viele andere Blumen.”

Martin lächelte. “Das stimmt, es ist wunderbar.”

Anna schloss die Augen und atmete tief ein. Der Duft der Blumen umgab sie und sie begann, sich auf ihre anderen Sinne zu konzentrieren. Sie lauschte dem Summen der Bienen und dem Rascheln der Blätter im Wind. Der Ausflug wurde zu einem besonderen Erlebnis.

“Ich hätte nie gedacht, dass ich so viel wahrnehmen kann, ohne viel zu sehen”, sagte Anna später. “Es ist, als ob meine Nase heute besonders gut funktioniert.”

Sie verbrachten den ganzen Tag damit, die verschiedenen Düfte der Insel zu genießen. Sie war nicht blind, aber ohne Brille war alles verschwommen.

Am Ende des Tages sagte Anna: “Es war ein wunderschöner Tag, Martin. Ich habe so viel mit meiner Nase wahrgenommen. Aber ich möchte auch noch einmal mit meiner Brille zurückkommen, um die  Blumen noch genauer zu sehen.”

“Das machen wir”, versprach Martin und lächelte.

So endete ihr besonderer Ausflug zur Insel Mainau. Anna war glücklich und freute sich schon auf das nächste Mal, dann aber mit Brille.

 

Manchmal eröffnet uns ein kleiner Verlust ganz neue Perspektiven. Vielleicht sollten wir öfter mal die Augen schließen und uns auf andere Sinne verlassen. Wir hoffen, Ihnen hat die Geschichte gefallen.

Im Anschluss an die Geschichte kann auch wunderbar eine Blumengirlande mit den Zuhörenden gebastelt werden. Bis zum nächsten Mal auf mal-alt-werden.de, bleiben Sie in Kontakt mit uns und lassen Sie sich über neue Beiträge informieren.

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