Der Mond ist aufgegangen. Eine Einschlafgeschichte zu dem bekannten Abendlied

Dies ist eine Einschlafgeschichte zu dem bekannten Abendlied “Der Mond ist aufgegangen”. Die Geschichte kann abends zum Einschlafen vorgelesen werden oder auch als Entspannungsgeschichte eingesetzt werden.
Bitten Sie die Zuhörenden, sich so entpannt wie möglich hinzusetzen. Wer möchte, darf gerne die Augen schließen. Die Geschichte wird möglichst langsam vorgelesen. Zum Abschluss singen alle gemeinsam das Lied “Der Mond ist aufgegangen”. Die Melodie zum Lied erhalten Sie hier kostenlos als MP3-Download

Der Mond ist aufgegangen. Eine Einschlafgeschichte zu dem bekannten Abendlied

Felix liegt in seinem Bett und kann nicht einschlafen. Er hat es schon mit allen Mitteln versucht, aber heute möchte es einfach nicht klappen. Beim Schäfchenzählen hat er sich andauernd verzählt. Und auch, als er sich mal auf die eine und dann wieder auf die andere Seite gedreht hat, hat das nichts geholfen. Felix hat sogar eine Weile mit dem Kopf am Fußende geschlafen – aber auch dadurch wurde er einfach nicht müde.
Nun liegt er da, eingekuschelt in seine Bettdecke und schaut an die Zimmerdecke. Das Mobile über seinem Bett hängt ganz ruhig an dem kleinen goldenen Haken. Felix nimmt sich vor, es eine Weile zu beobachten. Er schaut sich die Sterne und den Mond an, den Astronauten, der gerade in seine Rakete steigen möchte, und den Saturn, der ganz unten an dem Mobile hängt.
Dann passiert etwas merkwürdiges. Während Felix so da liegt und an die Decke schaut, wird es plötzlich immer heller in seinem Zimmer. Oder bildet er sich das nur ein? Er wartet noch eine Weile und beobachtet die Anhänger an dem Mobile. Sie werden tatsächlich heller.
Felix setzt sich auf und beugt sich ein wenig vor, sodass er aus seinem Fenster schauen kann. Und da sieht er ihn. Der Mond steht als riesige, helle Scheibe am Himmel und erleuchtet die Nacht. Um ihn herum blitzen und funkeln die schönsten Sterne – und es ist nicht eine einzige Wolke zu sehen. Felix steht auf und geht leise zur Fensterbank. Er lauscht, es ist vollkommen still im Haus und auch draußen ist es geheimnisvoll ruhig. Für eine Weile sieht er in den Nachthimmel und schaut sich die hellen und dunklen Flecken auf dem Mond ganz genau an. “So nah hab ich ihn bestimmt noch nie gesehen.” überlegt er ganz ehrfürchtig. Vollkommen zufrieden legt er die Unterarme auf die Fensterbank und stützt sein Kinn auf seinen Handrücken. So kann er gerade noch über den Fensterrahmen schauen.
In der Ferne sieht er die Schatten der Bäume, die sich, so wie der Rest der Welt dort draußen, ganz ruhig verhalten. Felix findet, dass es aussieht, als würde auch der Wald tief und fest schlafen.
Er bleibt noch eine Weile am Fenster stehen – schaut sich den Mond an, die Sterne, die Wiese im Garten und die Bäume ganz weit hinten im Wald, die im dunklen Hintergrund fast verschwinden.
Dann spürt er, dass er müde wird und es sich gar nicht mehr gemütlich anfühlt, an der kalten Fensterbank zu stehen. Felix huscht zurück in sein Bett, legt aber sein Kopfkissen wieder ans Fußende. Von dort aus kann er den Mond nämlich noch fast ganz sehen. Felix kuschelt sich unter seine Decke und spürt, wie langsam seine Arme wieder warm werden, sein Bauch, sein Rücken und seine Beine. Ganz behutsam krabbelt ein angenehmes Gefühl in seine Hände und Füße.
Vollkommen zufrieden und entspannt legt er den Kopf ins Kissen und blinzelt den Mond an. Bis er innerhalb von ein paar Minuten dann endlich einschlafen kann…



Der Mond ist aufgegangen – Das Abendlied

Der Mond ist aufgegangen
Die goldnen Sternlein prangen
Am Himmel hell und klar
Der Wald steht schwarz und schweiget
Und aus der Wiese steiget
Der weiße Nebel wunderbar

Wie ist die Welt so stille
Und in der Dämmrung Hülle
So traulich und so hold
Als eine stille Kammer
Wo ihr des Tages Jammer
Verschlafen und vergessen sollt

Seht ihr den Mond dort stehen
Er ist nur halb zu sehen
Und ist doch rund und schön
So sind wohl manche Sachen
Die wir getrost belachen
Weil unsre Augen sie nicht sehn

Wir stolzen Menschenkinder
Sind eitle arme Sünder
Und wissen gar nicht viel
Wir spinnen Luftgespinste
Und suchen viele Künste
Und kommen weiter vor dem Ziel

Gott lass dein Heil uns schauen
auf nichts Vergänglichs trauen
Nicht Eitelkeit uns freun
Lass uns einfältig werden
Und vor dir auf der Erden
Wie Kinder fromm und fröhlich sein

Wollst endlich sonder Grämen
Aus dieser Welt uns nehmen
Durch einen sanften Tod
Und wenn du uns genommen
Lass uns in’ Himmel kommen
Du unser Herr und unser Gott

So legt euch denn ihr Brüder
In Gottes Namen nieder
Kalt ist der Abendhauch
Verschon uns Gott mit Strafen
Und lass uns ruhig schlafen
Und unsern kranken Nachbarn auch

Den Text von “Der Mond ist aufgegangen” können Sie hier nochmal als Großdruck-Liedblatt ausdrucken.

Annika

© by Annika Schneider. Staatlich examinierte Ergotherapeutin, Chefredakteurin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Annika Schneider finden Sie hier.

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