Bella Italia. Eine Bewegungsgeschichte mit Tüchern zum Thema Urlaub

Für diese Bewegungsgeschichte bekommt jeder Teilnehmer je ein grünes und ein rotes Tuch (alternativ können auch Servietten verwendet werden). Die Geschichte wird langsam vorgelesen, wobei die Signalwörter besonders betont werden können.

Bei den entsprechenden Signalwörtern (im Text fett gedruckt) werden die Tücher wie beschrieben hochgehalten:
Italien – Grün
Urlaub – Rot
Eis – Beide Tücher



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Bella Italia

Unser Sommerurlaub führte uns in diesem Jahr nach Italien. Es war das erste Mal, das meine Eltern mit mir ins Ausland fuhren, und ich war mächtig aufgeregt. Italien – Ein komischer und zugleich spannender Name für ein Urlaubsland.
Mein Vater hatte mir in den letzten Wochen vor dem Urlaub viel über Italien erzählt. Es würde dort eine Stadt geben, die im Wasser gebaut wurde. Und ein flaches Gebäck mit Käse überbacken, das man dort Pizza nennen würde. Das, was mir an den Erzählungen über Italien aber am besten gefallen hatte, war, dass es dort jede Menge Eis geben sollte. Schon mit großer Lust auf Eis war ich ins Auto gestiegen.
In Italien angekommen hatte ich eigentlich gar keine Lust, mir mit meinen Eltern unseren Urlaubsort anzuschauen oder eine erste Wanderung zum See zu machen. Ich wollte ein Eis probieren!
Meine Eltern versprachen mir nach langem Betteln, nach einer kurzen Ruhepause mit mir in den Ort zu gehen und dort gemeinsam ein Eis zu essen. Damit war ich nach kurzem Überlegen einverstanden.
Da ich allerdings auf der Autofahrt schon geschlafen hatte, brauchte ich keine Pause. Ich verließ unser Ferienhaus und sah mich ein wenig in der Nachbarschaft um. Italien war ganz schön hügelig, fiel mir auf. Von einer Stelle direkt neben unserem Ferienhaus konnte ich auf den prächtigen See weit unter uns schauen, und ich hatte das Gefühl, alle Berge Italiens auf einmal sehen zu können.
Ich lief die Straße hinunter und blieb an einem wunderschönen kleinen Häuschen stehen, das mich sofort verzauberte. Von diesem Moment an hatte das neue Urlaubsland Italien mich verzaubert. Plötzlich stand ein Junge vor mir, der mich mit seinen dunkelbraunen Augen ansah. Er sagte etwas zu mir, aber die Sprache, die die Menschen in Italien sprachen kannte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Ich habe aber irgendwie verstanden, dass er mir seinen Garten zeigen wollte. Das Eis hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon vollkommen vergessen.
Der Junge hieß Riccardo. Riccardo nahm mich also mit in seinen Garten und stellt mich seinen Eltern vor, die mich wie selbst verständlich herzlich empfingen. Der Garten war wundervoll. Überall wuchs frisches Obst und Gemüse in den schönsten Farben. Es duftete einfach herrlich! Für mich war der Urlaub in Italien zu diesem Zeitpunkt schon der beste Urlaub überhaupt gewesen. Als mich Riccardo und seine Eltern dann auch noch zu einem Eis einluden, konnte ich mein Glück kaum fassen. Und dieses Eis – seine Mutter hatte es selbst gemacht – war das leckerste Eis, das ich je gegessen hatte. Ich vergaß vollkommen die Zeit. Erst als meine Eltern in Riccardos Garten standen wurde mir bewusst, wie spät es geworden war. Zum Glück waren sie nicht verärgert, da sie mich durch das offene Gartentor schnell gefunden hatten. Und wahrscheinlich stimmte die Urlaubsluft sie in Italien auch einfach ein wenig milder.
Auch sie wurden zu einem Eis eingeladen. Und eines war sicher – dieser Urlaub in Italien war der Anfang einer langen wunderbaren Freundschaft zwischen Riccardo und mir und auch unseren Familien. Von da an verbrachten wir jeden Sommerurlaub in Italien. Eis gab es inklusive!

Annika

© by Annika Schneider. Staatlich examinierte Ergotherapeutin, Chefredakteurin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Annika Schneider finden Sie hier.

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