Übungen für die Sitzgymnastik mit leeren Küchenrollen
Sicher kennen auch Sie unzählige Möglichkeiten, leere Küchenrollen zu verarbeiten. Aber haben Sie schon einmal daran gedacht, so eine Rolle als Sportgerät einzusetzen? Vielleicht probieren Sie bei nächster Gelegenheit eine der folgenden Übungsanregungen in die Sitzgymnastik zu integrieren.
- Erwärmung. Reichen Sie zum Einstieg jedem Teilnehmer drei leere Küchenrollen. Eine davon kann zur Erwärmung auf dem Tisch vor den Senioren ein paar Mal hin und her gerollt werden. Achten Sie dabei auf eine aufrechte, aber entspannte Körperhaltung.
- Stapeln. Sind alle Teilnehmer gut in der Situation angekommen, kann eine kleine Geschicklichkeitsübung folgen. Die drei Rollen sollen zunächst horizontal ausgerichtet aufeinander gestapelt werden. Es liegen, ähnlich dem Prinzip eines Kartenhauses, zwei Rollen in der untersten Reihe und eine in der Reihe darüber. Die Übung lässt sich gut steigern, in dem die Rollen vertikal ausgerichtet werden. Funktioniert dies für alle Teilnehmer gut, kann die Übung zu einer Gruppenaufgabe erweitert werden. Die Teilnehmer versuchen gemeinsam aus all ihren Rollen ein möglichst hohes Bauwerk zu errichten.
- Plätzchen backen. Für die folgenden Übungen ist etwas Fantasie gefragt. Bitten Sie die Teilnehmer, sich vorzustellen, sie würden nun „Plätzchen“ backen. Der Teig wird mit einem „Nudelholz“ (Rolle 1) ausgerollt. Dafür liegen die Hände entspannt, ohne Überstreckungen auf der Rolle auf. Es ist viel „Teig“, sodass die Senioren aufgefordert sind, den vollen Bewegungsspielraum ihrer Ellenbogen auszunutzen. Ist der „Teig“ fertig gerollt, werden die „Plätzchen“ ausgestochen. Effektiv, mit beiden Händen zugleich. Jede Hand greift im Faustgriff eine Rolle und die Teilnehmer versuchen, mit den offenen Seiten, möglichst viele runde „Plätzchen“ aus dem „Teig“ zu stechen.
- Zupfen. Nach dieser eher grobmotorischen Übung soll nun die Feinmotorik unterstützt werden. Jeder Teilnehmer soll eine der Küchenrollen in möglichst kleine Stücke reißen. Dazu greift er die Pappe zwischen Daumen und Zeigefinger.
- Einsammeln. Die entstandenen Schnipsel werden einzeln eingesammelt und in eine, als Becher aufgestellte, Röhre geworfen. Die gefüllte Rolle wird anschließend vorsichtig über die Tischkante auf die flache Hand geschoben. Während die erste Hand die Unterseite verschließt, folgt von oben die zweite, sodass die Schnipsel fest eingeschlossen sind. Schüttelt man diese, entsteht ein feines Rascheln. Lassen Sie die Senioren etwas damit experimentieren.
- Fußrolle. Die verbliebene Rolle wird zur Mobilisierung der unteren Extremitäten eingesetzt. Bitten Sie die Senioren, wenn möglich ihre Schuhe auszuziehen. Sie sollen nun die Rolle vorsichtig erst unter dem einen und dann unter dem anderen Fuß vor- und zurückrollen.
- Massagerolle. Achten Sie beim Aufheben der Rollen auf ein rückenschonendes Vorgehen. Die Pappen werden zu Massagerollen, mit denen die Senioren ihre Beine von unten nach oben mit kleinen Vor- und Rückbewegungen abrollen.
- Korb werfen. Wenn sie schließlich den Papierkorb in der Mitte des Tisches platzieren, kann aus den Aufräumarbeiten noch eine Wurfübung werden.
Gerade für älteren Menschen ist es empfehlenswert, bei der Übungsausführung auf eine rückenschonende Haltung zu achten. Treten hier Schwierigkeiten auf, können gezielte Rückenübungen in Betracht gezogen werden.