Übungen für die Sitzgymnastik mit einer alten Zeitung
Die heutigen Senioren haben in ihrer Jugend regelmäßig die Tages- oder Wochenzeitung gelesen. Viele von ihnen halten bis heute an dieser liebgewonnenen Gewohnheit fest. Dieser Aspekt lässt sich hervorragend für eine aktivierende Sitzgymnastik nutzen. Die großen Seiten laden zu großräumigen Bewegungen ein und die einfache Beschaffenheit des Materials ermöglicht einen vielfältigen Einsatz. Die im Folgenden beschriebenen Übungen bieten ein praktisches funktionelles Training der oberen Extremitäten und regen zusätzlich den Tast- und Hörsinn an. Das Knistern des Zeitungspapiers kann Erinnerungen herauf beschwören, die gut in einem Gespräch aufgegriffen werden können. Dies schafft sekundär die Möglichkeit, Gedächtnisfunktionen zu trainieren und miteinander in Kommunikation zu treten. Die Übungen eignen sich für Einzelpersonen und Kleingruppen. Sie sollten an einem ausreichend großen Tisch durchgeführt werden. Stellen Sie bitte zusätzlich einen Papierkorb bereit.
Übungen für die Sitzgymnastik mit einer alten Zeitung
- Seiten aufschlagen. Jeder Teilnehmer erhält eine eigene Zeitungsausgabe. Bitten Sie die Teilnehmer, alle Seiten ihrer Ausgabe nacheinander aufzuschlagen, bis sie in die Zeitungsmitte gelangen. Achten Sie dabei auf großflächige Bewegungen, aus dem Schultergürtel heraus.
- Seite zusammenfalten. Das oberste Zeitungsblatt wird entlang der Mittellinie zusammengefaltet. Dabei weisen Sie die Senioren darauf hin, „Ecke auf Ecke“ zu arbeiten. Der Vorgang wird so oft wie möglich wiederholt. Die Durchführung erfordert von Mal zu Mal mehr Kraftaufwand.
- Seite zerreißen (grobe Stücke). Das folgende Blatt soll in grobe Stücke zerrissen werden. Leiten Sie die Teilnehmer an, anfangs mit der linken Hand die Seite zu halten und mit der rechten Hand zu reißen. (Wechsel nach 7 Durchgängen)
- Wischübung. Die so entstandenen Abrisse werden anschließend mit der flachen Hand vom eigenen Arbeitsplatz aus in die Tischmitte gewischt. Möglichst Stück für Stück und im Wechsel mit beiden Händen arbeiten.
- Seiten zerreißen (feine Streifen). Die nächste Seite zunächst in zwei Hälften teilen. Eine Hälfte wird zur Seite gelegt, die andere zerreißen die Senioren in schmale Streifen. Sie verwenden dazu zunächst Daumen und Zeigefinger der rechten Hand, während die Linke das Papier hält. Der Zeigefinger wird in jedem Schritt gegen einen der übrigen Finger ausgetauscht. Die Senioren arbeiten somit nach und nach mit Zeige-, Mittel-, Ring- und kleinem Finger.
- Knöllchen rollen. Die Abschnitte werden im darauffolgenden Schritt zwischen Daumen und Fingerspitzen zu kleinen Knöllchen gerollt.
- Knöllchen schnipsen. Die entstandenen Knöllchen können nun vom Platz aus auf ein vereinbartes Ziel geschnipst werden.
- Papier zerknüllen. Letztendlich bitten Sie die Teilnehmer, alle noch vorhandenen Seiten einzeln zu großen Bällen zu knüllen.
- Korbwerfen. Stellen Sie den Papierkorb in Wurfweite der Teilnehmer auf. Diese können nun im Wechsel ihre Papierbälle in den Korb werfen.
Beobachten Sie die Senioren bei der Ausführung der Übungen genau. Zeigen sich Zeichen von Erschöpfung, wie etwa fahrige Bewegungen, können Sie die Übungsabfolge oder den Umfang der einzelnen Übungen jeder Zeit den Gegebenheiten anpassen.
Autor: Lisette Gunkel