Theorie des Sozialen Austausches

Sowie der Aktienkäufer immer auf eine Kosten-Nutzen-Maximierung aus ist, so unterstellt auch die Theorie des Sozialen Austausches eine Abwägung dieser beiden Punkte. Diese Abwägung geschieht mehr oder weniger bewusst. Grundlegenden Altruismus gibt es nach dieser Theorie nicht.

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Verpflichtungen, die durch den Austausch von materiellen oder immateriellen Gütern und Hilfeleistungen entstehen, sind diffuser Natur. Eine echte Abwägung zwischen Kosten und Nutzen lässt sich in sozialen Beziehungen nur schwer durchführen. Deswegen kommt dem Vertrauen eine zentrale Bedeutung zu. Wenn wir Jemandem helfen, wissen wir nicht, ob dieser Jemand uns in Zukunft auch helfen wird. In der Regel vertrauen wir aber darauf. Ungleichheiten in den Austauschbeziehungen können auch zu Machtungleichheiten führen. “Man steht bei Jemandem in der Schuld.”

Reziprozität in der Familie

Auch auf den Bereich der Familie ist die Theorie des sozialen Austauschs anwendbar. Während der Austausch bei entfernteren Bekannten meist unmittelbar und in ähnlicher Weise erfolgt (Bsp. Nachbarn die sich damit abwechseln den Flur zu putzen), können sich die Hilfeleistungen in Familien zeitlich und inhaltlich sehr stark unterscheiden. Die Pflege, die ein Familienmitglied als Kind bekommen hat, gibt er vielleicht zurück, wenn die Mutter alt und selbst pflegebedürftig ist.

Quellen:
Aronson, Elliot/ Wilson, Timothy/ Akert, Robert (2008): Sozialpsychologie. 4. München: Pearson.
Blau Peter (2005): “Sozialer Austausch”. In:Adloff, Frank/ Mau, Steffen (Hg.): Vom Geben und Nehmen. Zur Soziologie der Reziprozität. Frankfurt: Campus. 125-138.
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Natali

© by Natali Mallek. Dipl. Sozialpädagogin/ Sozialarbeiterin, Gedächtnistraininerin, Master of Arts "Alternde Gesellschaften", Gründerin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Natali Mallek finden Sie hier. Fortbildungen mit Natali Mallek finden Sie hier.

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