Spuren im Schnee. Eine Einschlafgeschichte für Erwachsene
Die Einschlafgeschichte für Erwachsene mit dem Titel “Spuren im Schnee” handelt von einer unerschütterlichen Liebe zum eigenen Haustier. Oma Gretchen folgt den Spuren ihrer Katze. Erst als sie ihre Susi wieder hat, schläft sie beruhigt ein.
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Spuren im Schnee
Bald ist Weihnachten. Großmutter Gretchen hat schon alles vorbereitet: Der Weihnachtsbaum ist geschmückt, das Haus ist geputzt und die Gans liegt in der Truhe. Doch es gibt ein Problem: Ihre Katze Susi ist verschwunden.
Gretchen sucht überall nach Susi. Im Katzenkörbchen im Wohnzimmer ist sie nicht. Auch im Badezimmer ist keine Mieze zu sehen. Sie ruft: “Susi! Susi!”. Doch es kommt kein Mauzen und kein Knurren. Das Futter im Hausflur hat sie nicht angerührt. Der Trinknapf ist noch prall gefüllt. Gretchen schleppt sich ins Schlafzimmer und will unter dem Bett nachsehen, als sie bemerkt, dass die Katzenklappe offen steht. Die ältere Dame schleppt sich zur Haustüre. Ein Gehstock begleitet sie. Draußen ist es bitterkalt. Die Omi zieht sich mühsam Jacke, Schal und Mütze an. Dann schleppt sie sich hinaus. Oma Gretchen freut sich, denn es hat geschneit! Die zarten Pfotenabdrücke von Susi sind noch gut erkennbar. Sie stöhnt vor Schmerz, aber der Geist bleibt ungebrochen! Sie möchte ihre geliebte Katze in die Arme schließen. Die Spuren im Schnee führen in den Wald. Grete setzt behutsam einen Fuß vor den anderen und stützt sich mit ihrem Stock ab. Auch wenn es sie anstrengt: Die frische Luft tut ihr gut! Eine sanfte Brise weht ihr den Schnee ins Gesicht. Sie wischt sich mit der freien Hand die Schneeflocken übers ganze Gesicht. Das befreit und klärt. Dann konzentriert sie sich wieder auf die Pfotenabdrücke. Wie weit mag Susi gelaufen sein? Es geht nun bergauf. Ganz schön anstrengend, aber das wärmt sie von innen. Als sie die Spitze des Waldhügels beinah erreicht hat, sieht sie sie…ihre Katze! Susi tollt herum und möchte eine Maus fangen. Gretchen ruft: “Komm, Susi!”. Da ertönt ein “Mau” und die Katze kommt angelaufen. Gretchen streichelt ihr liebevoll über das Fell. Sie dreht sich um und sagt zu ihrer Mieze: “Komm, wir gehen nach Hause!”. Susi läuft voran und die Seniorin trabt langsam hinterher. Bergab geht es einfacher.
Zu Hause angekommen, kocht die alte Dame sich eine wärmende Tasse Tee. Für Susi gibt es warme Milch. Sie rubbelt ihrer Katze das Fell trocken und denkt darüber nach, wie dankbar sie ist. Hätte es die Spuren im Schnee nicht gegeben, wäre Susi vielleicht noch immer verschwunden. Sie drückt ihre Katze fest an sich. Danach geht sie ins Bett und schläft voller Entspannung ein.