O du lieber Augustin. Eine Liedergeschichte für Senioren
Singen Sie bei dieser Liedergeschichte jeweils die angegebene Strophe des Liedes “O du lieber Augustin”, beachten Sie, dass das Lied insgesamt zwei Mal gesungen wird.
O du lieber Augustin
Ich heiße Augustin. Mit meinem Namen habe ich als Kind oft gehadert und ich war meinen Eltern auch lange Zeit für die Wahl des Namens böse. Das lag nicht daran, dass mir der Klang nicht gefallen hätte. Es lag daran, dass viele der anderen Kinder meinen Namen zum Anlass zu nahmen um mich mit dem bekannten Volkslied “O du lieber Augustin” zu beschallen. Es war zum Beispiel mal so, dass ich das Geld für meine Schulmilch auf dem Weg zur Schule verloren hatte. Bevor mir jemand half, sang mein Freund Gustav:
O du lieber Augustin, Augustin, Augustin,
o du lieber Augustin, alles ist hin.
Geld ist weg, Mäd’l ist weg, alles weg, alles weg.
O du lieber Augustin, alles ist hin.
Nach dem Gesang lieh mir Gustav das Geld aber natürlich. Da er mir das Geld lieh, konnte ich auch nicht lange sauer auf Gustav sein und wir verabredeten uns noch am selben Nachmittag zum Fangenspielen. Leider regnete es und ich rutschte in der Matsche aus und lag im Dreck. Als Gustav wieder anfing zu singen, hat es etwas länger gedauert, bis ich nicht mehr sauer auf ihn war.
O du lieber Augustin, Augustin, Augustin,
o du lieber Augustin, alles ist hin.
Rock ist weg, Stock ist weg, Augustin liegt im Dreck!
O du lieber Augustin, alles ist hin.
Heutzutage bin ich lange darüber hinweg. Für meinen Namen bin ich meinen Eltern sehr dankbar und das schöne Volkslied singe ich manchmal für mich selbst. Das liegt aber auch daran, dass mir in meinem Leben so viele schöne Dinge passieren. Als ich zum Beispiel meine erste Stelle antrat und mein erstes selbst verdientes Geld zur Bank brachte, da hauchte mir meine Freundin, Irmi, auf dem Weg ins Ohr “Ich geh`schon mal nach Haus und koch` dir dein Lieblingsessen!” Während ich das Geld einzahlte, musste ich also die ganze Zeit an Schnitzel mit Bratkartoffeln denken und als der Mann am Schalter alles gezählt hatte, lief ich gut gelaunt zu meiner Freundin Irmi.
O du lieber Augustin, Augustin, Augustin,
o du lieber Augustin, alles ist hin.
Geld ist weg, Mäd’l ist weg, alles weg, alles weg.
O du lieber Augustin, alles ist hin.
Heute bin ich schon seit 20 Jahren mit meiner Irmi verheiratet. Ich liebe es immer noch, wenn sie mir Schnitzel mit Bratkartoffeln macht. Mein Gehalt muss ich nicht mehr zur Bank bringen, das überweist mein Arbeitgeber direkt auf mein Konto. Trotzdem spare ich immer noch gerne und aus Überzeugung. Von dem Gesparten leisten wir uns dann zum Beispiel einen schönen Urlaub. Nur eine Sache kann ich nicht so ganz verstehen. Irmis hang zu Wellness-Urlaub. Bei unserem letzten Besuch an der Nordsee, hat mich Irmi doch tatsächlich für ein Schlick-Bad angemeldet. Da lag ich im Schlamm und das alte Volkslied wollte mir einfach nicht aus dem Kopf gehen:
O du lieber Augustin, Augustin, Augustin,
o du lieber Augustin, alles ist hin.
Rock ist weg, Stock ist weg, Augustin liegt im Dreck!
O du lieber Augustin, alles ist hin.
Sehr schöne Anregungen. Ich arbeite als Betreuungsassistentin in einem Seniorenheim mit zum Teil hochgradig dementen und auch zeitweilig bettlägrigen Bewohnern. Welche Vorschläge hätte Sie zu dieser Klientel, die ich ohne Unterstützung des Pflegepersonal durchführen kann? Freundliche Grüße, Margret Stevens