Mein Vater war ein Wandersmann. Eine Liedergeschichte für Senioren

Singen Sie die angegebenen Strophen des Liedes “Mein Vater war ein Wandersmann” an den dafür vorgesehenen Stellen in der Geschichte.

Mein Vater war ein Wandersmann

Gewandert bin ich schon immer gerne. Früher als Kind immer an der Seite meines Vaters. Ich habe es geliebt mit ihm durch die Berge oder die Wälder zu streifen. Früher, da hatte ich auch so viel Zeit für solche Ausflüge. Das ist heute leider anders. Von dem Dorf in dem ich meine Kindheit verbracht habe, bin ich weggezogen. Heute lebe ich in der Stadt und Wälder und Berge sind weit entfernt. Häufig denke ich wehmütig an die guten alten Zeiten zurück, in denen ich mit meinem Vater auf Wanderschaft ging. Am meiner Garderobe im Flur, hängt immer noch der alte Wanderhut meines Vaters.

Mein Vater war ein Wandersmann
und mir steckt´s auch im Blut
D´rum wand´re ich froh so lang ich kann
Und schwenke meinen Hut
Faleri falera
faleri falera ha ha ha ha ha ha
Faleri falera
und schwenke meinen Hut

Gerade sitze ich an meinem Schreibtisch, vor einem hohen Stapel Papiere, und mein Blick schwenkt mal wieder zu dem alten Wanderhut. Gedankenverloren gehe ich zu der Garderobe, nehme den Hut und setze ihn auf. Augenblicklich fühle ich mich wie auf einer kleinen Zeitreise. Mit einem tiefen Atemzug, habe ich das Gefühl frische Waldesluft einatmen zu können. Wenn ich einen Wald oder einen Berg vor der Tür hätte, könnte ich mir das Fitness-Studio sparen. Mehr Spaß würde es auch machen sich fit zu halten. Ohne, dass ich darüber nachdenken muss, stimmen meine Lippen und meine Zunge ein kleines Wanderlied an.

Das Wandern schafft stets frische Lust
erhält das Herz gesund
Frei atmet draußen meine Brust
froh singet stets mein Mund
Faleri falera
faleri falera ha ha ha ha ha ha
Faleri falera
froh singet stets mein Mund

Erst denke ich, dass meine Ohren mir einen Streich spielen, als sich der Gesang eines kleinen Vogels unter den meinen mischt. Doch tatsächlich, vor einem der Fenster meiner Stadtwohnung, hockt ein kleiner Piepmatz, singt und schaut mich auffordernd an. Manchmal denke ich, dass man auch ein Vogel sein müsste. Dann könnte man frei durch das ganze Land fliegen und den Tag und die Natur in vollen Zügen genießen.

Warum singt Dir das Vögelein
so freudevoll sein Lied
weil´s nimmer hockt Land aus Land ein
durch and´re Fluren zieht
Faleri falera
faleri falera ha ha ha ha ha ha
Faleri falera
durch and´re Fluren zieht

Aber warum sollte man sich eigentlich nicht so frei wie ein Vogel fühlen? Was hält mich eigentlich hier in der Stadt? Das Wochenende liegt vor mir und die Papierstapel laufen bestimmt nicht weg. Ein Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus. Der Wanderrucksack ist schnell gepackt und ich schnappe mir noch meinen Wanderstab und natürlich den Hut meines Vaters. Dann setze ich mich ins Auto und fahre in mein Heimatdorf. Mit jedem zurück gelegten Kilometer fühle ich mich etwas freier und zufriedener. Das Gefühl nimmt noch zu, als ich nach einer guten Stunde das Auto am Waldesrand abstelle. Herrlich. Frische Luft. Wehende Blätter. Strahlender Sonnenschein. Vogelgezwitscher. Mein Ohr vernimmt schon das leise Rauschen des Baches, in dem ich als Kind so gerne herumgetollt bin.

Was murmelt´s Bächlein dort und rauscht
so lustig hin durch´s Rohr
weil´s frei sich regt, mit Wonne lauscht
ihm dein empfänglich Ohr
Faleri falera
faleri falera ha ha ha ha ha ha
Faleri falera
ihm dein empfänglich Ohr

Jeder Schritt, den ich mache, tut mir gut. Es tut mir gut mich zu bewegen. Es tut mir gut die Waldesluft einzuatmen. Es tut mir gut, die vielen Vögel zu hören. Es tut mir gut, die Natur so nah bei mir zu haben. Der ganze Stress und die Hektik des Alltags fällt von mir ab. Dafür, dass ich mich heute zum Wandern aufgerafft habe, bin ich mir selbst dankbar. Für dieses wunderbare Sinneserlebnis, bin ich der Natur dankbar. Ab jetzt, werde ich jedes Wochenende wandern gehen. Immer. So lange mich meine Beine tragen und ich noch einen Fuß vor den anderen setzen kann.

D´rum trag ich Ränzlein und den Stab
weit in die Welt hinein
und werde bis an´s kühle Grab
ein Wanderbursche sein
Faleri falera
faleri falera ha ha ha ha ha ha
Faleri falera
ein Wanderbursche sein.

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Natali

© by Natali Mallek. Dipl. Sozialpädagogin/ Sozialarbeiterin, Gedächtnistraininerin, Master of Arts "Alternde Gesellschaften", Gründerin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Natali Mallek finden Sie hier. Fortbildungen mit Natali Mallek finden Sie hier.

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