Kartoffelsalat – Eine impulsgestützte Kurzaktivierung zum Thema Kochen

Ziel der impulsgestützen Kurzaktivierung bei Menschen mit Demenz ist das Wecken von Erinnerungen durch das Erzählen einer kleinen Anekdote oder Geschichte.
Die Teilnehmenden nehmen das Material während des Erzählens der Anekdote in die Hand. So wird die Kurzaktiverung haptisch und visuell unterstützt.
Im Mittelpunkt steht nicht die Anekdote selbst, sondern das sich anschließende Gespräch.



Benötigtes Material:
Frische Kartoffeln (ungeschält)

Anekdote:
Wenn ich früher meine Tante besuchte gab es zum Abendessen immer selbst gemachten Kartoffelsalat mit Würstchen. Das war mein Lieblingsgericht. Jeden ersten Freitag im Monat ging ich nach der Schule zu ihr weil meine Eltern ihren Kegelabend hatten. Meine Tante passte dann auf mich auf und brachte mich samstags nach dem Frühstück wieder nach Hause.
Niemand konnte so gut Kartoffelsalat machen wie meine Tante. Sie schnibbelte die Kartoffeln immer in ganz feine, gleich große Stücke. Die kleinen Gürkchen hatte fast die gleiche Größe wie die Kartoffeln. Das Leckerste war für mich die Fleischwurst, die in den Salat kam. Zuhause gab es nicht oft Fleischwurst. Meine Tante kaufte aber immer die frische Fleischwurst vom Metzger, die war lecker!
Die Mayonnaise rührte sie immer mit dem Gurkenwaser aus dem Glas an. Dieses Geheimnis erfuhr ich aber erst später, lange rätselte ich über die geheime Zutat in ihrem Kartoffelsalat.
Wir setzten uns zum Kartoffelsalat-Essen immer an den Küchentisch. Ich fand das sehr gemütlich. Ich erzählte meiner Tante von der Schule, von meinen Freunden und davon, was wir am Wochenende vor hatten.
Danach durfte ich immer noch ein bisschen Fernsehen und fiel dann, nach dem Zähneputzen, satt und glücklich ins Bett.
Noch heute denke ich jedesmal, wenn wir Kartoffelsalat essen an meine Tante. Die Mayonnaise mache ich immer noch nach ihrem Rezept…

Mögliche Themen für ein anschließendes Gespräch:
Rezepte und Zubereitungsarten von Kartoffelsalat
Von wem hat man gelernt, Kartoffelsalat zuzubereiten?
Familienmitglieder, zu denen man ein besonderes Verhältnis hatte (hat)
Gerichte, die es früher nur zu besonderen Anlässen gab

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Annika

© by Annika Schneider. Staatlich examinierte Ergotherapeutin, Chefredakteurin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Annika Schneider finden Sie hier.

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Eine Antwort

  1. Silvia ruppert sagt:

    Super schöne ideen??

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