Himmlischer Plätzchenduft. Jahreszeitliche Kurzbegegnungen im Winter

In unserer Reihe “Jahreszeitliche Kurzbegegnungen” haben wir für Ihre Begegnungen mit Senioren und Menschen mit Demenz im Winter eine biografische Erzählung und Gesprächsimpulse rund um das Plätzchenbacken vorbereitet.
Beginnen Sie die Begegnung mit dem Vorlesen der Erzählung und nutzen Sie die biografischen Fragen gern als Einstieg in biografische Gespräche.

So war das damals …

Der Duft, der sich im ganzen Haus verbreitete, war einzigartig. Ingo legte den Teigklumpen, den er in der Hand hatte, auf den Tisch und drückte ihn platt. Er streute ein wenig Mehl darüber und rollte den Teig mit einem Nudelholz aus. Zwei Bleche Plätzchen waren schon fertig gebacken. Mit Schokolade verzierte Haselnussmakronen und Zimtsterne kühlten auf dem Kuchenrost aus. Ingo strich mit dem Handrücken über seine Nasenspitze. Das Mehl, das sich überall hin verteilt hatte, kitzelte ihn auch dort.
Er drückte einen Stern, eine Glocke und einen Tannenbaum in den ausgerollten Teig und legte die Figuren vorsichtig auf das Backblech. Der Teig war gut gekühlt und fest genug, so dass sich nichts verformte. Zufrieden und voller Vorfreude schob er das mit Plätzchen belegte Blech in den Ofen.



Gesprächsimpulse

• Welche Plätzchen erinnern Sie an die Adventszeit in Ihrer Kindheit? Haben Sie in der Familie gemeinsam Plätzchen gebacken? Wenn ja, welche? Wer hat mit Ihnen gebacken? Welches Gebäck gehörte in der Vorweihnachtszeit auf den Plätzchenteller? Worauf haben Sie sich am meisten gefreut? Welcher Duft weckt diese Erinnerungen am meisten?
• Gibt es Plätzchenrezepte, die zu einem Familienrezept geworden sind und alle Jahre wieder fleißig gebacken werden? Von wem waren die Rezepte? Welche Erinnerungen werden geweckt, wenn Sie diese Plätzchen backen?
• Haben Sie gerne Plätzchen gebacken? Gab es neben Plätzchen noch anderes, das Sie in der Vorweihnachtszeit gerne gebacken oder zubereitet haben? Sind Sie jemand, der einmal eine große Menge von allem oder nach und nach immer ein bisschen gebacken hat?
• Die Figur in der Geschichte backt auch nach zwei fertig gebackenen Plätzchensorten fleißig, geduldig und gewissenhaft weiter. Können Sie das auch? Sind Sie jemand, der geduldig ist und bei der Arbeit bleibt, bis das, was getan werden muss, erledigt ist? Oder suchen Sie sich lieber kleine Zeitfenster und erledigen Aufgaben Stück für Stück?
• Was bedeutet Vorfreude für Sie? Gibt es Unterschiede zu dem Gefühl aus der Kindheit und der Vorfreude im Erwachsenenalter? Worauf haben Sie sich als Kind besonders gefreut? Worauf richtete sich Ihre Vorfreude im Erwachsenenalter? Haben Sie die Veränderung dieses Gefühl in den Jahren bewusst wahrgenommen? Was schätzen Sie an dieser Veränderung?

Annika

© by Annika Schneider. Staatlich examinierte Ergotherapeutin, Chefredakteurin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Annika Schneider finden Sie hier.

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