Gänseblümchen. Eine Naturgeschichte für Senioren

Wer hat früher nicht Blumenkränze aus Gänseblümchen geflochten? Eine von vielen Geschichten für Senioren

Gänseblümchen

Lea besuchte mit ihrer Mutter die Uroma Liesel im Seniorenheim. Diese war schon sehr alt. Sie konnte nicht mehr laufen und nicht mehr gut hören und auch mit dem Sprechen klappte es nicht mehr so gut. Es war schönes Wetter und Mama, Lea und Liesel in ihrem Rollstuhl machten einen Spaziergang im Garten. Dort suchte Mama ein sonniges Plätzchen und Lea pflückte einen Strauß Gänseblümchen auf der Wiese.

„Schaut mal ich habe einen kleinen Blumenstrauß für euch.“, Lea hüpfte zu den beiden Frauen und legte die Gänseblümchen in Liesels Schoss. Die Uroma besah sich die Gänseblümchen und sprach leise: „Weißt du, Lea, wir haben früher als Kinder auch Gänseblümchen gesammelt und dann haben wir Blumenkränze daraus geflochten. Die haben wir uns dann auf den Kopf gesetzt. Das sah sehr hübsch aus.“ „Oh ja, das will ich auch machen,“ rief Lea begeistert. „Komm, ich zeig dir wie das geht“, meinte Mama, „deine Tante und ich haben das nämlich auch gemacht als wir noch kleine Mädchen waren. Wir brauchen aber ganz, ganz viele Gänseblümchen dafür und mit möglichst langem Stängel.“

Mama und Lea pflückten zusammen ganz viele Gänseblümchen. Dann zeigte Mama wie man aus ihnen einen Kranz flocht: einen Blumenstängel um das erste Gänseblümchen legen, die Blüten möglichst nah beieinander. Immer wieder eine neue Blume nehmen und den Stängel um die schon vorhandenen wickeln. Deswegen sollten die Stängel möglichst lang sein. So entsteht ein stabiler Blumenkranz. Lea arbeitete ganz konzentriert und Mama und Uroma Liesel schauten zu. „Und wie wird jetzt ein Kreis daraus?“, fragte das Mädchen. „Schau, man nimmt eine Blume und wickelt diese mehrmals um die Stängel. Das Ende steckt man dann fest. Siehst du, Lea, schon ist dein Kranz fertig.“

Lea hob ihren Gänseblümchenkranz hoch. Er war wirklich schön geworden. „Der ist für dich, Uroma, damit du dich an mich erinnerst, wenn wir wieder fahren müssen“, Lea legte Liesel den Kranz auf den Kopf. „Vielen Dank, Lea, jetzt werde ich mich an dich erinnern und an die Zeit als ich selber noch ein kleines Mädchen war.“ Uroma Liesel lächelte.

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Monika

© by Monika Kaiser. Buchhändlerin, Betreuungskraft, Autorin bei Mal-alt-werden.de

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