Die Blumenwiese. Eine Naturgeschichte

Eine bunte Wildblumenwiese erfreut nicht nur uns Menschen. Sie ist auch ein Beitrag zum Artenschutz.

 



Die Blumenwiese

Letztes Jahr wurde ein neuer Garten im Pflegeheim angelegt. Die Bewohner durften Wünsche äußern und auch mithelfen. Christel und Hedi haben dabei geholfen, in einer Ecke des Gartens eine Blumenwiese anzulegen.
Der Hausmeister hatte die Erde vorbereitet und die beiden alten Damen säten dann die Wildblumensamen und den Rasensamen ein. „Christel, pass auf, dass der Samen schön gleichmäßig verteilt wird. Sonst wächst an einer Stelle ganz viel und an der anderen nichts“, rief Hedi. Der Samen wurde dann leicht mit dem Rechen untergeharkt, dann wurden Holzbretter daraufgelegt und mit den Füßen alles festgetrampelt. Dabei half der junge Praktikant gerne mit, denn das war gar nicht so einfach. Jetzt musste alles gewässert werden, damit die Saat auch aufging. Christel und Hedi schauten jeden Tag nach den Blumensamen und sprühten die zukünftige Wiese mit dem Wasserschlauch nass. Im Sommer konnte man schon erahnen, dass die Blumenwiese schön werden würde, denn es waren schon verschiedene Pflänzchen zu sehen.

Dieses Jahr im Juni erfreuten sich nicht nur Christel und Hedi und die anderen Senioren an der bunten Wildblumenwiese. Eine Bank stand im Schatten eines Kirschbaumes und Christel und Hedi beobachteten die Insekten und Vögel. „Schau mal, Hedi, da ist ein besonders großer Brummer“, Christel zeigte auf eine dicke Hummel. Aber nicht nur Hummeln und Bienen summten von Blüte zu Blüte, sondern auch Schmetterlinge flatterten lustig umher. Ein gelbes Zitronenfalterpärchen tanzte in der Luft und auch ein Tagpfauenauge saß auf einer Blüte. Ein Meisenpärchen versuchte die Insekten zu fangen und damit seine Jungen zu füttern und sogar ein Igelpärchen versteckte sich in dem hohen Gras.

Die Wiese war aber auch wirklich bunt. Es blühten rote Mohnblumen und blaue Korn- und Glockenblumen, gelbe Schlüsselblumen und weiße Schafgarbe und Gänseblümchen. Dazwischen wiegten sich verschiedene Gräser im Wind und der Klee duftete süß.

„Ach, Christel, da haben wir letztes Jahr soviel Arbeit hereingesteckt und das hat sich doch wirklich gelohnt“, seufzte Hedi, streckte ihr Gesicht der Sonne entgegen und lächelte zufrieden.

 

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Monika

© by Monika Kaiser. Buchhändlerin, Betreuungskraft, Autorin bei Mal-alt-werden.de

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