Es leuchtet in der Nacht. Eine Rechengeschichte zu St. Martin

Hannah sitzt auf der Fensterbank in ihrer Küche und hält eine Tasse ihres Lieblingstees in der Hand. Draußen ist es schon dunkel. Die Sonne geht jetzt im Herbst schnell unter. Nach und nach erleuchten Lichter in den Fenstern der anderen Häuser die Dunkelheit. Hannah mag diese Jahreszeit. Die Stimmung in diesen Tagen ist eine ganz besondere…

Sie schaut nach draußen und schwelgt immer noch in ihren Erinnerungen an gestern. Gestern war der Laternenumzug im Kindergarten ihrer beiden Enkel. Wie hatten Max und Luise sich auf den Tag gefreut. Und was haben sie ein Geheimnis daraus gemacht, welche Laternen sie gebastelt hatten. Das Leuchten in den Augen ihrer beiden Enkel wird Hannah so schnell nicht vergessen. Luise hatte einen bunten Regenbogen gebastelt. Max hielt einen grünen Drachen in der Hand, der Feuer spuckte. Luises beste Freundin trug ein Pferd vor sich her. Die Beine baumelten als lange Hexentreppen am Pferdbauch herunter…



Entzückend fand Hannah auch die Laternen der Zwillinge Lea und Lars. Die beiden zweijährigen sind extra ganz langsam und vorsichtig gegangen, damit ihren beiden Sternen auch ja nichts geschah.

Gedankenverloren umklammert Hannah ihre Tasse. Der Tee wärmt ihre Handflächen. Sie erinnert sich an das Leuchten der Laternen. An die Hoffnung, die das Licht in die Dunkelheit gebracht hat. An die glücklichen Kinder.
Hannah versucht sich daran zu erinnern, welche Laternen sie noch gesehen hat. Da waren zum Beispiel noch ein Roboter, ein Elefant, zwei Kerzen, ein Fuchs und eine Fledermaus. Ach ja – und die Sonne und der Mond. Die waren ihr aufgefallen, weil die beiden Kinder so schicke selbst gestrickte Mützen trugen.

Es war das perfekte Wetter für einen Laternenumzug. Nicht zu kalt, trocken und trotz der wenigen Wolken am Himmel wurde es recht schnell dunkel, sodass man das Leuchten der Laternen und die tolle Atmosphäre wirklich genießen konnte. Nach dem Umzug mit vielen Martinsliedern gab es Brezeln, Kakao, Tee und sogar heiße Würstchen vom Grill.
Luise und Max waren von der Aufregung und den vielen Eindrücken so erschöpft, dass sie kurz nach dem Zubettgehen einschliefen. Noch bevor sie nach Hause ging, hängte Hannah Luise ihren Regenbogen und Max den grünen Drachen ins Kinderzimmerfenster. So konnten die Laternen dort noch ein wenig leuchten.

Und wenn Hannah nun nach draußen in die Dunkelheit schaut und an ihrem Lieblingstee nippt, dann stellt sie sich vor, wie auch die Laternen von Luise und Max als kleine Lichter die Welt ein wenig heller machen…

Wie viele Laternen hat Hannah beim Laternenumzug ihrer Enkelkinder gesehen?
Antwort: 13 Laternen

Können Sie aufzählen, welche Laternen Hannah gesehen hat?

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Annika

© by Annika Schneider. Staatlich examinierte Ergotherapeutin, Chefredakteurin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Annika Schneider finden Sie hier.

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